TOUR  2018  ( 1 )   

TONGA TO BRISBANE

 

        ( Tourplanung im März 2018. Am Ende geht nicht nach Darwin oder Brisbane sondern nach Bundaberg )

 KINGDOM OF TONGA     IM FEBRUAR....    BANGEN UM DAS BOOT

 

CYCLON GITA

                                                   12. Februar 2018

 

 

Dieser Tag wird später in die Geschichtsbücher des Königreiches TONGA eingehen.

Es ist Rosenmontag in Deutschland.

Wir sind dem Karnevallstrubel nach Oberbayern, später nach Österreich entflohen und besuchen Freunde und Dennis, der bereits seit Oktober in Liechtenstein arbeitet und in Österreich wohnt.

Bereits in der Vorwoche hatten wir östlich von Fiji ein grösseres Tief bemerkt, das mit ordentlich Wind ( 45kn ) in Richtung Samoa unterwegs war.

Dieses Tief hat sich wenige Tage später ( 09.02.)  zu einem Cyclon verstärkt, mit Wind um die 180km/h.

CYCLON GITA. ( noch Kategorie 1 )

 

Drei Tage später hat GITA seine Zugbahn geändert und rast nun als Cyclon mit der höchsten Kategorie ( 5 ) mit Wind bis zu 280km/h von Niue kommend auf Tonga zu.

Auf den Inseln ( auch auf Niue ) gibt es schwerste Verwüstungen.

Wellenhöhen von 14 Metern werden gemessen. ( passageweather.com )

Wir sind geschockt, antwortet doch der Boatyard auf unsere Email nicht. 

 

Wir bekommen anteilnehmende SMS und WHATS APPs von Freunden, sehen erste Fotos im Internet und

können es kaum fassen.

Tausende werden obdachlos, ihre Häuser einfach weggeweht. Überall sammeln die Menschen Trümmer ein, die irgendwie noch verwendbar erscheinen.

Glücklicherweise gibt es keine Toten. Man flüchtet in die betonierten Schutzräume.

Es ist der schwerste Sturm über Tonga seit mehr als 60 Jahren.

 

Überall steht braunes Wasser, liegt Unrat herum, viele Palmen abgeknickt. Strom gibt es fortan nur noch auch mobilen Generatoren, Australien AID verteilt Zelte, die UNHCR Lebensmittel. 

 

 

 

Nach drei bangen Tagen endlich eine Mail vom Boatyard:

Die Inselgruppe Vava´u habe es nicht so schwer erwischt wie die Hauptinsel Tongatapu, da etwas weiter vom Auge GITAs entfernt.

Und unser Boot gibt es auch noch,  HURRA !!  

Es ist noch immer an 4 Betonblöcken gut festgezurrt und hat den Sturm entsprechend gut überstanden. 

ENTWARNUNG.

 

Die Anspannung ist wie weggeblasen. 

Schlimm wenn man nichts unternehmen kann und sich vorstellen muss wie alles wegfliegt, sich auflöst und verteilt.

Nun freuen wir uns, dass es vorbei ist und hoffen, das GITA nicht - wie WINSTON 2016 in Fiji noch einmal umdreht und zurückkommt.

 

 Schwein gehabt ! 

 

 

KINGDOM OF TONGA                                                                                  BILDER:  TONGA TOURISTBOARD  +  FIJI  METSERV 

 

TOUR 2018

 

Am 31.03.18 machen wir uns auf den Weg nach Tonga. Ab Düsseldorf fliegen

wir über London nach Singapore. Von dort nach Sydney, wo wir einen

Tages-Stopp einlegen um die Stadt zu besichtigen. Zumindest kurz.

Über Tongatapu erreichen wir zwei Tage später den Flughhafen von

Vava´u / Tonga. Fünf Flüge in 62 Stunden.

 

Auf Tongatapu hat Cyclon Gita vieles verwüstet. So ist auch der Domestic-Airport nicht mehr zu gebrauchen. Das Dach sei weg, erklären uns die Locals.

So werden nun Inlandflüge ebenfalls auf dem International Airport abgefertigt.

Da das Dach des Int´Airport auch beschädigt ist, ist ein Verweilen bis zum Weiterflug am Morgen bei Wind und Regen eine nasse Sache. Passagiere sitzen im Regen. Wir beschließen die verbleibenden 5 Stunden in einem kleinen, nahegelegenen Hotel zu verbringen. Wir können Duschen und in der Lobby auf den Polstermöbeln nächtigen. Tonga im Ausnahmezustand.

Auch die Einreise ohne Returnticket ist geglückt: Hatte doch der kontrollierende Officer unsere Quittung von 2017 noch mit den Worten „to old“ weggewischt so muss er doch kapitulieren, als wir ihm den Beleg der von Elke und Werner ( Trans-Ocean-Vava´u ) mit der für unser ONE-WAY-LETTER erneut eingezahlten Gebühr vorlegen, auch wenn wir das Dokument nicht dabei haben. Wir und auch TO hatten zehn Wochen lang versucht das Dokument per Mail zu bekommen...

Vielen Dank Elke & Werner vom TO-Stützpunkt Vava´u für euren Einsatz und die Hartnäckigkeit bei Customs !!

 

Da derzeit kein Taxi verfügbar, nimmt uns der Bus von Moorings-Charter mit nach Neiafu. Zusammen mit zwei Chartergästen. Erst zum Chinamarkt ein paar Basics einkaufen und dann zum Boatyard.

Ein netter Service !

Die BONAFIDE steht da, wie wir sie abgestellt hatten. Die herab gelassene Ankerkette mit samt der Holzpalette von Grass überwuchert aber sonst nur ein wenig veralgt und schmutzig.

Der Boatyard ist recht gut gebucht.

Wahrscheinlich durch Cyclon Gita haben viele Eigner ihre Boote schnell an Land gebracht und gut verzurrt.

 

Im vergangenen Jahr 2017 gab es fünf große Cyclons im Südpazifik. Drei davon im Monat Mai, hören wir. Obwohl nach den Sailingdirections ab Ende April dieses Seegebiet nahezu sicher sein soll... Sind wir etwa zu früh ?

 

Seit wir hier sind, regnet es fast ununterbrochen. Der Grund ist ein weiterer Cyclon, von den Vanuatu-Inseln kommend nun Fiji passiert hat und auf Tongas

Ha Apai-Inseln zuhält. Er wird jeden Tag stärker und hat nun heute schon Category 3. Der Forecast sagt für Mittwoch 11.04. hier auf Vava´u Wind bis 45kn voraus. Wenns denn dabei bleibt.

Also die Zurrgurte noch nicht lösen, Segel nicht setzen und alles was weg fliegen könnte unter Deck lassen.

 

Zwei Tage später, das System ist mit heftigen Gewittern durchgezogen, ist nichts schlimmes passiert. Vielleicht auch deshalb, da der Boatyard durch Berge gut geschützt ist.

Es ist Freitag der 13.April. Ein Tag vor dem uns Alan und Joe, die beiden Betreiber warnen.

Noch über das Wochenende an Land bleiben ? Nein, lieber nicht.

Auch hier läuft alles glatt. Mit der Nachmittagstiede geht die BONA ins Wasser.

Keine großen Überraschungen, außer, dass der STB-Motor sich nur aus dem Motorraum starten lässt – eine Kleinigkeit, verglichen mit dem letzten Jahr.

Ein Problem in der Elektronik...

Wir gehen abends vor Neiafu an eine der vielen freien Moorings und bummeln Samstag erst einmal gemütlich durch den uns lieb gewordenen Ort.

 

Eine Wassermelone hier, ein paar Orangen und ein Brot dort. Dazu noch eine Flasche Rotwein und auch Kartoffeln. Auch die Benzinvorräte werden wieder aufgefüllt.

Es sind nur zwei weitere Yachten bewohnt. Vorsaison. Wir erfahren, dass einer der Segler an Ciguaterra erkrankt ist. Aus Ha Apai. Vorsicht also mit Fisch !!

Samstag Nachmittag verlegen wir uns in unsere 5sm entfernte Lieblingsbucht Port Maurelle und gehen zuerst einmal ausgiebig baden und schnorcheln.

Wir sind alleine !

Ein Buch zu leiser Musik und einem Glas Rotwein....

 

Erst hier bemerken wir, dass wir beim Verlassen des Trailers eine etwa 10mm tiefe Schramme in den Backbordbug gefahren haben.

Im Unterwasserbereich ganz vorne, innen....

 

 

 

Mit der Drohne von Dennis entstehen spektakuläre Luftaufnahmen

 

 

 

FAMILIENBESUCH

 

Am 17.04. kommt Dennis an Bord. Er ist fertig mit seinem Studium und nimmt eine Auszeit. Die lange Reise hat er gut überstanden. Müde aber gut gelaunt kommt er mit einem Taxi zur Mangobar.  

Mittlerweile ist auch das Wetter wieder besser. Vor der Sonne muss man sich nun in acht nehmen...

 

Schon oft waren wir an der kleinen Insel Lotuma vorbei gesegelt auf deren Mitte ein auffälliger Wachturm steht. ( 18°39´657 S 174°05´60 W )

Nun gehen wir zwischen dieser und der Hauptinselvor Anker und besteigen das Eiland. Wir sind neugierig. Die Anlegepier aus Beton zur Hälfte eingefallen aber noch brauchbar, die Treppe nach oben stark zugewachsen.

Es ist eine ehemalige Gefängnisinsel. Oben kniehohes Gras und Palmen.

Die vergitterten Gebäude von 1981 sind aus Holz aber noch recht gut erhalten, wenn auch stark von der Natur wieder vereinnahmt und bewachsen. Man erkennt noch den Generator und die Kantine. Das Beste aber ist der etwa 20m hohe Wachturm in der Mitte der Insel. Die Leiter ist aus massivem Eisen aber stark verrostet. Die Sprossen haben noch ihren halben Querschnitt und auch das Holz des Turmes ist schon etwas morsch.

Auch wenn es wackelt, das Hochklettern lohnt sich: Man hat eine phantastische Aussicht auf die umliegenden Inseln und Gewässer.

Da hier niemand hinkommt nehmen wir gleich 10 reife Kokosnüsse mit.

 

Da das Wetter wieder feuchter wird mieten wir uns ein Auto und erkunden die Inseln, sofern sie mit Dämmen und Strasse miteinander verbunden sind.

So sehen wir auch die Ecken von Land aus, vor denen wir bislang geankert hatten. Auf der Suche nach dem Lookout auf dem 120m hohen Plateau bleiben wir mit dem Mietauto fast im nassen Morast der „Straße“ stecken.

So hat der alte Mietwagen der Chinesen doch etwas gelitten, als wir ihn zurückgeben. Das der Wagen keine Nummerschilder hatte war uns zwar aufgefallen, aber dies ist auf Vava´u fast normal. Und doch waren wir ohne Versicherung unterwegs. Eine Polizeikontrolle hatte dies offenbart. Wir müssen auf dem Polizeirevier erscheinen, aber statt einer Strafe gibt es nur einen Hinweis, wie wir die Registrierung in Tonga erkennen können.

 

Eine ganze Woche verbringen wir auf den Ankerplätzen, die wir aus dem letzten Jahr schon kennen. Dennis macht spektkuläre Aufnahmen von oben mit seiner neuen Drohne.

Bei David und Hika nehmen wir an einem Tongan Feast teil. Mit Spanferkel vom Grill.

 

Lange überlegen wir wann wir am besten abspringen, nach Ha apai. Das Wetter ist nicht sehr beständig. Um ohne Zeitdruck nach Ha apai segeln zu können wollen wir eine weitere Extension beantragen. Als wir erfahren, das unsere letzte Extension bei Customs statt bis zum 04.Mai nur bis zum 04.04. gültig war und bereits abgelaufen ist, klarieren wir kurzerhand aus – um notfalls abhauen zu können.

Wir machen noch einen Großeinkauf und geben das restliche Geld aus.

Abends auf ´ne Pizza ins Mango-Café und die aktuellen Wetterdaten laden.

 

 

 

 

Tonga Islands:

 

 

TONGA to FIJI    ( 550sm )

 

Um 05:00 morgens laufen wir von Neiafu aus, Richtung Ha apai. 60sm...

Geplante Ankunft noch mit Licht von hinten um einen Ankerplatz zwischen den Riffen zu finden.

 

Drei Stunden später merken wir, dass der Wind sehr ungünstig bläst und wir Ha apai nicht im hellen erreichen werden. Die nächsten Tage sollen sehr ruhig werden...

So fallen wir ganz spontan ab und nehmen Kurs auf Richtung Vuda / Fiji.

Lebensmittel sind ja reichlich vorhanden und wenn es eh regnet...

 

Es wird eine sehr ruhige Überfahrt.

Wenig aber genug Wind um mit 5 - 6kn durch das ruhige Wasser zu segeln.

Wellenhöhe anfangs 1,5m auf 60cm sinkend.

Nach dem ersten Tag mit Regen dann sonniges Kaiserwetter, wenn gleich es auch nachts heftig gewittert. Der Vollmond macht Nacht und Gewitter erträglich, da man die Wolkenformationen gut ausmachen kann. Fette Blitze bis aufs Wasser in einiger Entfernung.

Das Radargerät versagt seinen Dienst bei Anwendungen oberhalb einer Meile.

 

Nach vier Tagen beschließen wir zuerst nach Suva, Fijis Hauptstadt zu fahren,

da wir noch 2 Wochen Zeit haben, bevor wir in Nadi Besuch bekommen. So verkürzt sich unsere Tour um 100sm.

 

Ganz unspektakulär verschläft die Crew das Überfahren des 180° Meridians „gegenüber“ von Greenwich bei London, die geographische Datumsgrenze.

 

Leider wird aus der vorhergesagten Flaute auf den letzten 100sm bis Suva ein Wind mit 18kn, genau von vorne. Laufen mit beiden Motoren gegen 1,5m Welle.

 

 

 

 

  फ़िजी   = FIJI REPUBLIC

 

Die Inselrepublik FIJI besteht aus 332 Inseln von denen 110 bewohnt sind.

Die grossen sind steil und zerklüftet bis 1350m hoch, vulkanischen Ursprungs.

Die kleineren Sandinseln aus Korallenriffen entstanden. Die Hauptstadt Suva

beheimatet etwa 80.000 der ca.400.000 Einwohner. Das Klima ist feuchtheiß bis 32°C.

 

Fiji liegt mitten im Hurricanbelt. Fast jedes Jahr werden die Inseln durch Cyclone verwüstet, 2015 sogar sehr schwer durch WINSTON, der gleich zwei mal über die Inseln fegte.

Neben dem Tourismus leben die Inseln von der Produktion von Zuckerrohr, Ingwer, Kokusnüssen, Kakao und Kaffee.

Weiterhin verfügt Fiji über große Goldvorkommen. ( um 3.000kg / Jahr )

Für Kinder gibt es eine achtjährige Schulpflicht und seit 2002 sind auch die Schläge mit der Gerte verboten.

In Lautoka gibt es seit 2004 eine Universität.

Die überwiegend christliche Bevölkerung spricht Fijianisch ( man versteht es auch

nicht ansatzweise ) und bezahlt mit Fijidollar.

Etwa die Hälfte der Einwohner hat indische Wurzeln. Die Engländer brachten viele Inder als billige Plantagenarbeiter ins Land.

 

Ein kultureller Brauch ist in Fiji das Trinken von Kava. Das Gebräu aus den Wurzeln des Pfefferstrauches wird während ritueller Kavazeremonien getrunken. Es berauscht und entspannt, macht jedoch nicht aggressiv wie Alkohol. Kava wird von den Stammesführern als Gastgeschenk erwartet, bevor man kleinere Inseln betreten darf.

Es schmeckt ekelhaft, betäubt schon im Munde und als Segler hofft man

nicht an einer solchen Zeremonie teilnehmen zu müssen.

 

 

 

Suva Harbour:

 

Ankunft Suva

 

Morgens um 01:30 laufen wir mit nur noch einer funktionierenden Maschiene

durch die Riffeinfahrt von SUVA in die etwa 5km grosse Bucht, die hier als Hafen bezeichnet wird.

Diese Bucht teilen sich Fähren, Frachter, Tanker, Fischtrawler und Yachten.

Auf den Schiffen laufen fast überall lautstarke große Generatoren. Überall sieht man Wracks auf den Riffen und halb gesunken. Das jüngste erst seit ein paar Tagen, hören wir.

Das Wasser ist grün-braun und es stinkt nach Öl und Chemikalien.

Ein echter Hafen...

 

In der hintersten rechten Ecke liegt der RSYC, der Royal-Suva-Yacht-Club, wo wir gemütlich und vor allem sicher mit dem Dinghi anlanden und die zwei Kilometer bis in die City laufen können.

Erwähnenswert ist auch der Boatrepair von Charles, ein Tauchshop mit mehreren angestellten, gut ausgebildeten Mechanikern und einer perfekt ausgestatteten Werkstatt.

Hier erzählen wir von unseren Motorproblemen und finden gut ausgebildete

Mechaniker und Elektriker.

Nachdem wir im RSYC Mitglied geworden sind liegen wir eine Nacht am Steg mit Wasser und Strom für unglaubliche 10,- FJD.
So verschwinden auch die letzten, kleinen Motorprobleme und alles funktioniert wieder bestens.

 

 

 

 

In Suva fährt man Taxi. Diese sind unglaublich günstig und es gibt so viele, dass immer wenigstens eins in der Nähe ist.

Die Menschen in Suva sind überaus freundlich. Sie stehen fortan ganz oben auf der Freundlichkeitsskala. Vielleicht sind wir als Weissnasen auch zu auffällig.  Sogar aus fahrenden Autos grüsst man uns freundlich und ruft uns ein nettes "Bula, Bula" zu.  Auch Taxifahrer helfen wie selbstverständlich, für uns schwer auffindbare Spezialshops zu finden. So erfolgreich, dass dies sogar Spass macht.

So bekommen wir hier alles, was noch auf der langen Liste stand - kurzfristig.

 

 

In Suva:

 

 

 

 

Der ROYAL-SUVA-YACHT-CLUB 18°07´34S 178°25´79E /1,0m Mud

kommt recht vornehm daher. Auch wenn es so scheint, als habe er seine besten Tage bereits hinter sich. Es gibt ein Restaurant, eine Bar und es scheint als wäre der Club ein Treffpunkt der reichen. Am Schwimmsteg liegen meist die offenen 4m-Boote, nur wenige Yachten. Es ist ja auch nur 1,50m tief.

 

Für 45,-FJD werden wir Member im RSYC und gehen an den Schwimmsteg für nur 10,-FJD per Tag, etwa 4,- €.

 

Gleich nebenan betreibt Charles den einzigen Betrieb in Suva, der neben Taucharbeiten auch Motorreparaturen ausführen kann. Die etwa 20 Monteure sind gut ausgelastet. Sie arbeiten auf den zahlreichen Fähren, Tankern und Frachtern in der Bucht.

 

Bereits einen Tag später ist Richard bei uns an Bord, ein diplomierter Maschienenbauenineur. Er schafft es, den zugerußten Krümmer vom Motor zu trennen, wenn gleich auch einer der vier Stehbolzen abbricht – das nächste Problem.

Der mit Ruß gefüllte Krümmer kommt über Nacht in ein Säurebad.

 

Die Monteure haben alle Hände voll zu tun und sind nicht sehr zuverlässig mit Terminabsprachen. Sie arbeiten auf mehreren Schiffen gleichzeitig. Man muss flexibel sein.

 

Beim Ausbohren des Bolzens verbohrt sich Richard ein wenig, was aber mit Epoxyknete kompensiert werden kann. Er staunt, dass wir so etwas an Bord haben. Bohren, Gewinde schneiden, neuen Bolzen einschrauben, neue Dichtung herstellen und den Krümmer wieder einbauen.

Hoffentlich hält dies dauerhaft...

 

Dennis tauscht derweil den defekten Vergaser des Mercurymotors.

Gut, dass die Ersatzteile an Bord sind.

 

So dauert dieser Stopp fast eine ganze Woche.

Ganz zwischendurch erleben wir die Stadt Suva. Etwa die Hälfte der 80.000 Einwohner haben indische Wurzeln, wurden ihre Vorfahren von den Briten als billige Plantagenarbeiter ins Land geholt.

Entsprechend indisch ist die Stadt bis heute. Indische Märkte, Restaurants, Tempel, offene Busse und auch das Verkehrschaos mit viel Gehupe im

Linksverkehr - little India.

 

Besonders auffällig ist, dass wir fast überall freundlich gegrüsst werden. „BULA, BULA“ ruft es sogar aus fahrenden Autos. Sind wir hier so besonders oder gibt es hier in der Stadt keine Touristen ? Immer wieder die Frage nach unserer Herkunft und das Staunen über den weiten Weg.

 

Als wir nach Keilriemen und Dieselfiltern suchen, erkundigt sich der Taxifahrer nach unserem Problem und bringt uns zu den richtigen Shops.

Es scheint als bekomme man hier alles. Für ganz, ganz kleines Geld. Und was nicht geht wird improvisiert.

Alle sind sehr freundlich und zuvorkommend.

 

 

 

 

 

Am Sonntag 06.Mai verlassen wir Suva. Wir wollen nach Beqa, eine Insel auf dem Weg nach Nadi. In der Einfahrt verlassen uns plötzlich beide Motoren kurz hintereinander, so dass wir schnell die Genua wieder raus ziehen und in tieferem Wasser das Schiff in Fahrt und auf Kurs halten.

Ruhig bleiben und die Nerven bewahren !

Nur ein paar Hundert Meter von der Luvküste entfernt auf deren Riffen man deutlich mehrere aufgegebene Segelyachten erkennen kann...

 

Eine Stunde später sind die Filter beider Motoren gewechselt und wieder entlüftet. Sie laufen wieder. Bei Seegang im Motorraum - herrlich !!

 

Die Dieselfilter waren zugesetzt, ein sicheres Indiz für schmutzigen Diesel.

 

Es ist bereits Nachmittag, es regnet aber der Wind passt. Wir beschließen weiter zu segeln bis Nadi.

So fällt die Insel Beqa "ins Wasser".

Nur mit der Genua sind wir über Nacht, pünktlich zum Sonnenaufgang vor der Einfahrt im Westen von Viti Levu und gehen in der nur 2sm entfernten Momi-Bay vor Anker und in die Kojen...

 

An Land gehen ist wegen der sehr flachen Uferzonen hier nicht möglich aber wir fahren mit dem Dinghi in die Mangrovenlandschaft eines hier mündenden kleinen Flusses.

 

Von Renois und Julien auf einer in der Nähe ankernden Segelyacht bekommen wir frische Wahoofilets geschenkt. Mercie bien!!

Sie gehen nachts auf jagt - mit der Harpune.   "Es ist wie Fische einsammeln"

 

Auch interressant:

Hier auf der Westseite sind die Wolken bereits abgeregnet.

Hier ist es angenehm, mit sommerlichen Temperaturen um die 28° mit einer konstanten Briese um die 10-15kn.

 

 

 

TAVARUA                     17°51´21 S    177°12´25 E         /  8m,  Coral

 

Zwei Tage später motoren wir zur Insel Tavarua und ankern vor herrlicher Kulisse. Auf wirklich jeder Insel in dieser Gegend befindet sich ein Resort. Es ist die Ecke wo Fiji sein Geld verdient.

Hier sind Korallen und Unterwasserwelt erstaunlicherweise noch völlig intakt.

Tavaroa, die Insel, die von oben aussieht wie ein Herz, ist innerhalb von 60 Minuten umwandert. Dennis fliegt mit dem Quatrocopter und macht schöne Luftaufnahmen aus großer Höhe.

 

 

 

 

 

 MALOLO LEI LEI       17°46´23 S    177°11´19 E

 

Nur 5sm weiter liegt Malolo lei lei, eine größere Insel mir mehreren Resorts und einer gut geschützen Bucht. Hier bemerken wir, dass die Seekarten noch nicht einmal ein wenig Ähnlichkeit haben mit der Realität. Die Riffe haben andere Formen und liegen völlig anders als in den Charts. Die Sonne steht schon niedrig und das Wasser glänzt und spiegelt überall gleich. Man sieht die Gefahr nur sehr schwer.

 

Wir warten ab und plottern später die AIS-Spur der Katamaranfähre mit, auf deren Kurs wir dann durch die Riffe laufen.

 

Wenig später liegen wir neben anderen Yachten an einer Mooring der Muscat Cove Marina und bekommen von einem Aussie den Tipp mit einer australischen APP, die den GPS-Standort in Satelitenbild-Karten projiziert. Weil gelegentlich Wolken das Bild versperren kann man zwischen Bildern von Google, Apple oder Bing wählen.

 

MOTION-X -HD“ heißt diese APP, ein Geschenk in diesen Gewässern !

 

 

 

 

 

 

 

 

 

VUDA POINT MARINA      17° 36´35 S 177° 26´58 W

 

Freitag, 11.05.2018 laufen wir in die VUDA MARINA. Wir hatten diese vor Wochen gebucht.

Sie liegt nur wenige Kilometer vom Flughafen Nadi entfernt.    

 

Jetzt wird der Dampfer gründlich gereinigt, Wasser getankt, Wäsche gewaschen, der Wassermacher repariert, das zweite Dinghi ausgepackt, die Gästekabinen aufgeräumt

und in Lautoka Ölfilter und Getriebeöl besorgt.

Und zur Belohnung gibt es ab 17:00 wirklich gut gemachte Livemusik.

 

Immerhin kommt in den nächsten Tagen so richtig Leben auf das Boot....

 

 

Für die Rückfahrt von Lautoka zur Marina haben wir uns für die gut gefüllten, unverglasten

indischen Busse entschieden, die hier mit angenehmer indischer Musik die Leute transportieren, für wenige Cent.

 

Sonntag, 13.05.2018

 

Gegen 11:51 steht plötzlich Leonie am Steg. Gut gelaunt, mit zwei Rucksäcken schwer bepackt und nach der langen Reise erstaunlicherweise kaum erschöpft. 

Zusammen fahren wir Montag mit dem Bus nach Nadi. Verkehrschaos und indisches Gewusel, aber nur halb so interessant wie Lautoka. Auch der Hafen PORT DENERAU ist nicht wirklich sehenswert. Hier kommen fast alle Fähren und Versorger der kleinen Inseln an. Fünf große Luxushotels um eine Einkaufsmeile mit vielen teuren Geschäften und Restaurants innerhalb eines schön angelegten Parks mit Golfplatz. 

 

Montag Abend gegen 20:12 kommen Laura und Sam an. Nach 45 Stunden Reisezeit sind sie recht platt. Die Mannschaft ist nun komplett.

Für Dienstag haben wir ein Grossraumtaxi organisiert in das wir alle passen. Ein Kleinbus.

Dies erscheint sinnvoller, denn in einen größeren PKW dürfen maximal 5 Personen.

Es geht in den etwa 25km entfernten Koroyanitu Nationalpark. Von Abaca aus wandern wir fast vier Stunden zu einem etwa 30m hohen Wasserfall, unter dem die Mannschaft duschen kann.

 

Zum Einkaufen geht am Ende des Tages in die Provinzhauptstadt Lautoka.

Hier gibt es neben großen Supermärkten auch einen großen Markt mit allerlei frischen Gemüsen und Obst.

Das Gewusel ist exotisch und interessant. Die indischen Händler sind sehr geschäftstüchtig aber auch sehr freundlich und zuvorkommend.

Wir finden beinah alles was auf der langen Einkaufsliste steht.

Zwei sehr große Einkaufswagen - übervoll.

Für mehr als zwei Wochen...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

YANUYA              17°36´00S 177°37´20 E              / 19m Sand neben Riff

 

 

 

Auf Yanuya werden wir schon vor dem Anlanden mit dem Dinghi zu einer Stelle gelotst, wo der „Chief“ auf uns wartet. Hier leben etwa 700 Menschen erklärt uns Arim, der Chief des Dorfes. Es dauert etwa 30 Minuten bis wir die Erlaubnis erhalten über die Insel zu laufen. Ein Gespräch mit langen Pausen, während die Mannschaft etwas entfernt wartet.

 

Sein jüngster Sohn Malut führt uns anschließend durch sein Dorf, obwohl wir kein Sevusevu (Gastgeschenk) dabei haben.

 

Die Häuser sind alle sehr farbenfroh gestrichen und es ist tip top aufgeräumt. Fast aus jeder Hütte ruft es freundlich Bula vinaka - willkommen, willkommen. Viele Leute fragen von wo wir kommen und sind überrascht über die große Entfernung. Seit der Umweltkonferenz 2017 in Bonn wissen sie alle wo Deutschland liegt.

 

Wir sehen gepflegte Gärten, die Kirche mit Holzglocke, Läden, Müllverbrennung

 

und die Grundschule, plaziert um eine Fussballfeld-grosse Wiese die neben Sportveranstalltungen auch als Versammlungsplatz genutzt wird. Ganz besonders stolz sind sie auf ihre 100% Solarenergie. Jedes Haus hat eine eigene 100w. Solaranlage für Beleuchtung.

 

Etwa 50 Personen arbeiten in Hotels auf den umliegenden Inseln.

 

Morgens um 07:00 sehen wir sie mit den Boten zur Arbeit fahren.

 

Hier leben sehr, sehr viele Kinder unter 12 Jahren. Die größeren leben nicht auf der Insel, sie gehen auf Viti Levu zur Schule.

 

Erst am nächsten Tag bringen wir unser Sevusevu, ein ausgedrucktes Foto vom Chief und seiner Frau, zusammen mit der Landing-Fee, eine Anlandgehgebühr, 10,-FJD/Pers.

 

Stolz geben sie „ihr Foto“ in die Runde, jeder darf es mal anfassen...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

MONURIKI            17°36´52S 177°21´83E            / 18m Sand + Coral

 

 

 

Ein mächtiger Berg der fast die gesamte Insel einnimmt und eine malerisch, mit Palmen bewachsene große Sandnase nach Osten. Umgeben ist die Nase von zwei feinsandigen Stränden gegen die die Brandung läuft.

 

Eine Insel mit allen Klischees, wie aus dem Bilderbuch !

 

Ein markierter Trampelpfad führt auf einen Nebengipfel des etwa 200m hohen Berges, von wo man den gesamten Inselarchipel überblicken kann. Grandios !

 

Die Insel war in den 90er Jahren Drehort des Filmes CAST AWAY, mit Tom Hanks. HELP ME, aus Cocoschalen gelegt, ist noch immer weithin sichtbar.

 

 

 

 

 

 

VANUA LEVU              17°27´57S 177°26´96E    / 19m Sand

 

 

 

...ist eine von drei einzelnen Inseln und ist, wie die beiden anderen auch gänzlich unbewohnt.

Die Inseln liegen V-förmig mit der Öffnung nach Norden und bieten zumindest innen gegen die pazifische Dünung ausreichend Schutz. Wir sehen gleich beim ersten Schnorcheln zwei große Haie. Die Inseln sind fast komplett mit Sandstrand umgeben, der jedoch bei Niedrigwasser nicht erreichbar ist, da man erst wieder bei etwas höherem Wasserstand über den Korallengürtel schwimmen kann.

Man muss den Landgang also gut timen. 

 

Abends sitzen wir gemeinsam auf einer der Badeplattformen und schauen wie die Sonne ins Meer plumst, als plötzlich eine riesige Sternschnuppe, oder ein Komet nur wenig entfernt mit laut hörbarem Zischen vom Himmel fällt oder verglüht.

 

 

Einen Abend später grillen wir hier auf der Sandzunge. Es gibt Kartoffelsalat, Würstchen und Stockbrot. Ein prima Abend an einem tollen Ort mit Brandung von zwei Seiten.

Bei stockschwarzer Nacht mit traumhaftem Sternenhimmel, da nirgends Restlicht.

Die Rückfahrt im Dinghi zu sechst durch die Brandung auf einem vorher aufgezeichnetem Track,

wo das Wasser etwas tiefer ist, in absoluter Dunkelheit.

 

 

VANUA LEVU:

 

 

 

 

Da es gerade keinen Wind gibt wird motort.

Auf der Fahrt von Vanua Levu nach Mana haben wir für eine halbe Stunde Begleitung von einer Gruppe Delphinen. Es gibt sogar zwei Jungtiere. Immer wieder drehen oder springen sie.

Was die wohl über uns denken ?

 

 

 

 

 

MANA                 17°40´S 177°06´E                    3 - 12m  / überall Sand

 

 

 

Die Insel Mana erreicht man durch einen schmalen etwa 200m langen Kanal, durch den immer das Wasser, dass über das Riff gebrandet kommt nach aussen läuft. Im Pass gibt es Strömung zwischen 2 und 5kn. Dafür liegt man innen über feinem Sand und Seegraswiesen. Wir sehen mehrere grosse Stachelrochen, aber auch Kugelfische Schildkröten und Igelstechrochen. Die Insel teilen sich ein Luxushotel und ein kleiner Ort. Nette, freundliche Menschen, die uns „frei“ durch ihr Dorf laufen lassen. Es gibt ein Backpackerhostal, eine Tauchbasis, eine Fiji-Massage am Strand und zwei Restaurants.

 

Wir liegen mit Heckanker stabilisiert nur 5m über dem Sand absolut ruhig. Gleich neben unserem Boot landet und startet später wieder ein Wasserflugzeug.

 

Die Insel ist nicht überall begehbar, da derzeit weitere Folgen der US-TV-Serie „The Surviver“ gedreht werden und mehrere Stellen gesperrt sind. Überleben auf einsamer Insel mitten im Pazifik....

 

 

 

 

Mana Island:

 

 

 

 

 

NUKUIMANA REEF - SAND CAY   17°40´30S 177°08´00E / 12m Sand

 

 

 

Hier hat sich auf einem Korallenriff durch Brandung von mehreren Seiten ein etwa 60cm hoher Sandhügel gebildet. Die Korallen im Riff sind wegen der Abgeschiedenheit besser und bunter als anderenorts. Die Strömungen aber auch. Dieser Sandspot wird auch von Touren vermarktet und angelaufen.

 

Baden mit Haien und Turtles.“

 

So finden sich zeitweise auf diesem etwa 30m x 15m grossen Inselchen bis zu 50 Personen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

QALITO                                 17°44´19S 177°07´71E  / 10m Sand + Coral

 

 

 

Cast-Away-Hotel-Resort ist ein überaus kinderfreundliches Hotel. Auch wenn der Ankerplatz sehr ruhig ist hört man auf der Frontseite tagsüber ständig die Kids im Wasser toben. Es ist mit 50 Jahren das älteste Resort im Archipel.

 

Die Korallen auf der Frontseite sind ab etwa 5m beeindruckend. Im Hotel züchtet man Muscheln und Korallen, die dann im Riff ausgesetzt werden.

Es gibt hinter dem Hotel einen "Bushwalk" zu einem Ausichtspunkt in der Mitte der Insel. Es wird eine 4-Stunden-Wanderung mit einer gefangenen Babyziege, zwei gefundenen Papajas und dem Rückweg durch knietiefes Wasser auf der Rückseite der Insel.

 

Nur wenige Meter neben dem Boot landet ein Wasserflugzeug von Turtle-Air, um anschliessend gemütlich bis an den Strand zu fahren, zwei Passagiere aussteigen zu lassen und wieder zu starten. Wir stehen zu sechst an der Reling und machen Fotos. Ganz lässig öffnet der Pilot beim Vorbeifahren seine Tür und winkt uns zurück. Beim Starten überfliegt er uns noch einmal und wackelt zum Gruß mit der ganzen Maschine.

 

 

Da wir bislang keinen Fisch fangen konnten kaufen wir von den Fischern einen 6kg großen Judenfisch. Als sich Petra im Hotel nach diesem Fisch erkundigt werden wir allgemein vor Rifffischen gewarnt.

Das Hotel serviere nur die großen, frei schwimmenden. So haben alle keinen Appetit mehr auf diesen Fisch.

Schweren Herzens beschliessen wir, den Fisch nicht zu essen. Safety first !

Der Fisch ist umsonst gestorben, er geht über Bord.

Fisch futsch und Geld futsch!  Egal, hauptsache gesund!

 

CIGUATERRA ist eine Nervenerkrankung bei Menschen, die durch eine giftige Alge auf Korallen ausgelöst wird.  Die Alge wird von Fischen aufgenommen und an die grösseren Räuber die die kleineren fressen weiter gegeben, wo sie sich zu gefährlichen Konzentrationen potenziert - die der Mensch am Ende isst. 

Die Krankheit ist nicht teraphierbar, man wird sie nicht mehr los....

Fischabstinenz auf Lebenszeit - besser nicht.

You never know.

So gibt es später Spaghetti speziale, mit Thunfisch aus der Dose, wie zu hause.

 

 

 

 

 

 

 

 

CLOUD 9             17°47´75S 177°08´35E / 4-8m feiner Sand (viel Platz)

 

In einem Fjord zwischen den Korallen liegt im Aussenriff etwa 3sm vor der Insel Malololeilei

„Cloud nine“ eine Art Party Location.

Es ist Platz für etwa 50 -80 Gäste.

Die Plattform ist von 4 Seiten im Riff verankert und ähnelt einem grossen Catamaran. Sie liegt über einer Stelle mit schnee weissem Sand in glasklarem Wasser etwa 4m über Grund.

Die Gäste der Touranbieter kommen in Badekleidung und liegen auf chilligen Sonnenstühlen oder Futonbettmatratzen zu angenehmer Musik unter Sonnensegeln im warmen Wind. Sie geniessen die servierten Drinks oder Coctails. Wer Hunger hat bestellt sich eine der 6 möglichen Pizzen zu nicht überhöhten Preisen.

Im Hintergrund läuft chillige Loungemusik, bei der man es stundenlang hier aushalten kann.

Auch baden ist möglich. Zusammen mit Schildkröten, die immer wieder kurz auftauchen.

Hinter der Plattform hängt eine 50m lange Leine mit Schwimmring in der Strömung, an der man sich nach dem Sprung vom Oberdeck problemlos wieder an Bord retten kann.

 

Cloud 9 ist gut für einen Halbtagesausflug. Es gibt keinen Eintrittspreis oder Mindestverzehr. Die in den Hotels angebotenen Touren für 260,-FJD scheinen daher etwas überhöht. Auch wenn 60,-FJD für Verzehr gutgeschrieben werden.

 

 

 

 

VUDAPOINT MARINA        02.06.2018 

 

Mittlerweile hat uns die Mannschaft wieder verlassen. Wir fallen förmlich in ein tiefes Loch, ist es doch schlagartig wieder sehr ruhig auf dem Schiff.

Wir fahren derweil wieder nach Lautoka, um einzukaufen. Jetzt sind auch die passenden Keilriemen für die Volvos wieder lieferbar.

So sind fast alle Teile wieder in Reserve an Bord, Wasser und Diesel sind aufgefüllt und auch die Konservenvorräte wieder aufgestockt.

Sobald wir unsere beiden Reserve-Lichtmaschienen von der Reparatur zurück haben wollen wir ausklarieren und Fiji verlassen. Ab Samstag scheint der Seegang ruhiger zu werden, bei 10-12kn Wind.

Optimal um mit etwas ruhigerer See nach Neu Caledonien zu rutschen.

Bis zur Havanna-Entrance im Südosten Neu Caledoniens sind es 642sm. Zwei Unterwasservulkane sind zu umfahren, sonst keine Hindernisse bis dort. Einfahren kann man nur mit auflaufendem Wasser, da sonst eine heftige Strömung gegen den Wind steht und dann gefährliche Grundseen erzeugt.

Wir rechnen mit etwa 5 Tagen.

 

 

Eine Woche später haben wir die Erkenntnis, dass es auch hier in Fiji nicht anders ist als überall auf dieser Tour. Alles dauert ewig. Man muss sehr, sehr geduldig sein.

Wir hatten zwei Lichtmaschienen zur Reparatur gegeben. Die Regler sollten getauscht werden. Die Teile waren zunächst nicht lieferbar. Der Elektriker hat sodann statt 120A, Regler mit 60A eingebaut – viel zu schwach. Nun war es erforderlich andere Regler, in Australien zu bestellen, die jedoch nicht lieferbar sind. Nicht in USA, Australien und derzeit auch nicht in Deutschland...

Egal ! 60Amps geht auch.

Die Kugeln vom Traveller wollten wir austauschen. Das nächste Problem: Der Rigger, ( Bruce von SouthPacificRigging ) orderte die „Balls“ in einer

Inch-Grösse.

Es kamen Kugeln mit etwa 6mm statt der gemessenen 8mm. Viel zu klein, also unbrauchbar. Beim Ordern der richtigen Balls stieg dann der Preis deutlich um das zweieinhalb fache..... Egal, teuer aber gefixt !

 

 

FREITAG, 08.06.2018 VUDA POINT MARINA / FIJI

 

Mittlerweile haben wir uns an das Warten gewöhnt. Liegen seit nunmehr 10 Tagen in der Marina und bekommen unsere Lichtmaschine einfach nicht richtig repariert. Bereits drei Versuche, alle ohne das gewünschte Ergebnis.

Wollen auch nicht mehr so richtig weiter. Gestern waren wir heilfroh, im geschützen Hafen zu liegen, als gegen 16:00 plötzlich aus der tagelangen Windstille ein Sturm wurde. Weg fliegende Planen, pfeifende Masten, wackelnde Schiffe.

Von Null auf 45kn in wenigen Minuten.

In Suva, dies hören wir tags drauf, hatten sich 5 an einer gemeinsamen Mooring liegende, 30m lange Fischtrawler losgerissen und haben das gesamte Ankerfeld vor dem Royal-Suva-Yacht-Club abgeräumt. Von den 7 ankernden Yachten sind fünf betroffen. Vier Yachten wurden von den grossen Schiffen bis auf die Korallenriffe geschoben und dort regelrecht zerdrückt. Die Schäden sind erheblich.

 

Viel Geprächsstoff hier in der Marina, jeder kennt jemanden der betroffen ist.

 

 

 

 

 

SAWENI BAY                17°38´51 S 177°23´63 E      3-8m / Mud

 

Hatten wir noch ein paar Tage in der Lagune von MANA verbracht. Hier waren wir schon einmal vor ein paar Wochen.

Nur 18sm vom Mainland entfernt ist dort der Wind aber wesentlich mehr und man liegt bei 25-28kn dort nicht mehr gemütlich.

So flüchten wir in die von drei Seiten gut geschützte SAWENI - BAY auf der Nordseite von VITI LEVU. Im Scheitel der Bucht hat es einen großen Sandstrand, der bei Niedrigwasser aber recht matschig ist. Der Seegrund steigt langsam von 15m bis zum Strand an. Im Norden und im Süden der Bucht gibt es alte Korallenriffe die mit Mangroven bewachsen sind.

Immerhin kann man bei jedem Wasserstand an Land gehen.

Mehrmals werden wir gewarnt, dass der Strand im Dunkeln nicht sicher sei.

Hier ist wohl schon viel passiert. Als wir einen Supermarkt suchen und die geschotterte Strasse entlang laufen hält gleich der erste PKW an. Zwei junge Studenten, die hier ihre Semesterferien verbringen. Ob sie uns mitnehmen dürfen – es wäre nicht gut hier unbewaffnet herum zu laufen. Hier wurden schon oft Leute überfallen.

Sie machen uns richtig Angst und bringen uns bis vor die Türe eines grösseren Supermarktes an der Hauptstrasse nach Lautoka.

Aus dem geplanten Spaziergang wird also nichts, denn für den Rückweg mit unseren Einkäufen nehmen wir gleich ein Taxi und lassen uns bis an den Strand fahren.

Safety first !

Wir liegen auf 7m Wassertiefe nicht unmittelbar vor dem Strand. Hier hört man nachts die Hunde nicht so laut und auch das Wasser ist klarer, schöner zum Schwimmen. Hier reinigen wir die Rümpfe von dem Bewuchs aus der Marina.

 

Tags drauf gehen gleich neben uns zwei der ersten ARC-Yachten vor Anker.

Auch eine X-50 -Yacht aus Hamburg.

Besichtigung der „X“ und Zeit für ein abendlichen Klönschnack auf der BONA. Erst vor 10 (zehn) Monaten in Dänemark übernommen ist der Eigner bereits 18.000 sm bis hierhin gesegelt – Im „Runningmode“ ohne Pause.

Morgen früh Auskranen in der Marina, Unterwasserproblems fixen. Zwei Tage später schnell wieder ins Wasser, man muss weiter.

Im März will die ARC wieder in der Karibik sein...

Keine Zeit für für andere Freizeitaktivitäten.

Schade eigentlich, haben doch diese Inseln eine Menge zu bieten.

 

Anfang Juli macht sich alles fertig für die grosse ARC-Party. In der Muscat Cove Marina ist bereits das grosse Partyzelt aufgebaut. 40 Yachten, etwa 120 Personen.

Wir überlegen nur kurz, ob wir auch dort hingehen sollen. Tip Top gekleidet, trifft sich dort eine Klienteel, die um die Welt rast, statt reist.

Da geht es nicht um das Erleben von Kulturen, oder Wanderungen auf entlegenen Inseln. Manche Segler wissen noch nicht einmal wie die Insel heißt

auf der gefeiert wird.

Ganz stolz erzählt einer der Segler, dass die ARC bereits seine zweite Weltumrundung ist. Er hatte kürzlich eine Welt-Flugreise, zusammen mir seiner Frau unternommen. Mit sechs Stopps in vier Wochen. Die Gespräche sind eher flach, sie waren an vielen Zielen und haben viel geschlafen... aber mehr auch nicht.

Zu unterschiedlich die Gewichtung dieser Reise und somit auch die Gesprächsthemen.

Wir können nicht folgen und merken schnell, dass dies nicht unsere Welt ist.

 

 

                                   KONTROLLE

Zwei Tage später läuft ein großes, schwarzes Schlauchboot mit 8 Personen am Bord in die Bucht. Mit Helmen und Waffen, als ob der Krieg ausgebrochen wäre.

Es sind Kiwis, im Auftrag von Fiji, welches sein letztes Patroullienboot auf ein Riff gesetzt hat und nun keine Kontrollen mehr durchführen kann.

Zwei Personen lassen wir an Bord, das muss reichen.

Sie fragen wann wir wohin wollen und wo wir schon waren.

Alle Dokumente werden gesichtet, teilweise fotografiert und wir in einer langen Liste als kontrolliert abgehakt.

 

Wir motoren die Nordostküste oberhalb von Lautoka entlang in Richtung Vanua Levu.

Hier gibt es unglaublich viele Riffe, die umfahren werden müssen. Viele der in den Karten verzeichneten Baken sind nicht vorhanden. Gefährlich wenn die See spiegelt oder das Licht nicht optimal kommt. Hoffentlich stimmt das GPS-Signal !!

Mit der APP „MOTION-X“ gelingt diese Passage bei schwierigen Lichtverhältnissen und Wind bis 25kn von vorne.

 

 

 

 

VATUBULI BAY            17°23´67 S 177°47´68 E 

                                              / gute 60m breit, 12m/Mud

 

Die Vatubuli Bay bietet nichts. Es gibt keinen Strand und kein klares Wasser zum Schwimmen. Es ist rundherum mit Mangroven bewachsen.

Es ist hier mucksmäuschen still. Auch ist diese Bucht der einzige wirklich gut geschützte Ankerplatz auf der Nordküste von VITI LEVU.

So wundert es uns nicht, dass wir nur eine Stunde nach dem Einlaufen bereits drei Nachbarn neben uns haben. Den Abend verbringen wir auf der INVICTUS, einem grossen Catamaran, auf dem Deutsch gesprochen wird. Zusammen mit zwei Schweizern von der QUO VADIS und einem australischen Couple von der JASIDA.

Ein schöner Abend mit guten Gesprächen und da jeder etwas mitbringt auch einem guten Essen: Tobi und Uwe hatten einen grossen Wahoo gefangen, der nun gemeinsam gegessen wird.

 

 

 

20sm weiter befinden wir uns am nordöstlichsten Punkt von Viti Levu vor dem Inselchen YANUTHA.

Hier bläst es noch einmal mit guten 5kn mehr.

 

 

YANUTHA / NANANU–I–THAKE               

                                               17°18´71 S 178°13´89 E   13m / Sand

 

 

Auf der kleinen Insel YANUTHA sieht man gleich mehrere Schilder mit der Botschaft "Betreten verboten"

 

NANANU-I-THAKE  ist unbewohnt, dicht bewaldet und bietet guten Schutz gegen die heftigen aus Ost blasenden Winde. Am Südende der Insel gibt es einen etwa 500m langen, schönen Sandstrand. Die eine halbe Meile nördlich liegende, grössere Insel

      NANANU–I–RA 

ist sehenswert. Hier leben die reicheren Fijis in architektonisch aufwändig

gebauten Beachvillas. Etwas abseits und ohne öffentlichen Strom- und Wasseranschluss aber tiptop gepflegt und sehr schön gelegen.

Über einen kleinen Fussweg gelangt man auf die Ostseite der Insel in Luv, wo wiederum ein schöner, etwa 1,5km langer, feiner Strand erwandert werden kann.

Hier stehen mehrere kleine Beachhostals die vorwiegend von Surfern gebucht werden, denn hier gibt’s fast immer guten Wind.

 

Auch ein Aufstieg auf den knapp 100m hohen, zentralen Bergrücken lohnt sich. Im Dunst lassen sich hinter den vielen türkis leuchtenden Riffen die beiden Hauptinseln und auch die kleinere, 42sm entfernte Insel MAKONGAI erkennen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eine Passage wie man sie sich schöner nicht hätte vorstellen können:

 

Am 09.07.2018 gehen wir morgens um 7:00 Anker auf. Wir motoren durch den nur wenige Meilen entfernten Pass nach draussen. Auf der Seekarte fahren wir quer über die Riffe. Karten sind hier nicht zu gebrauchen. Hätten wir kein Google Earth wären wir hoffnungslos verloren, denn die in der Karte abgebildeten Baken sind meist nicht mehr da. Da die Sonne noch nicht oben steht sind die Riffe nicht aus zu machen.

Draußen setzen wir die Segel.

Heute fang ich uns einen Mahi Mahi“ meint Petra und wirft die Angel aus. Immerhin haben wir 30sm zu segeln. Bei herrlichem Kaiserwetter ohne Seegang.

Bereits kurz nach dem Pass haben wir einen Biss. Es dauert nur wenige Minuten, da sind Fisch, Köder und Stahlvorfach weg. Leine gerissen...

Etwas später sind beide Schleppleinen im Wasser und wieder beißt ein Fisch.

Er hat Glück, kann sich los zappeln. Der Köder auf der anderen Seite ist kurze Zeit später mit Wirbel abgerissen.

Schnell basteln wir neue Köder mit Stahlvorfach und Doppelhaken und tatsächlich: Eine halbe Stunde später hängt ein kapitaler Mahi Mahi an der Angel – der sich jedoch kurz vor der Badeplattform befreien kann. Schnell den Köder wieder ins Wasser und bereits ein paar Sekunden später, kurz vor Ende der Passage beißt wieder ein Mahi Mahi. Ist es etwa der gleiche ? Dieser Fisch hat kein Glück. Ruck zuck ist er an Bord und mit einer Schlaufe um den Schwanz gesichert. Er wechselt noch ein paar Mal die Farbe und erstickt auf der Badeplattform. Etwa 100cm lang reicht dieser Fisch für mehrere Tage.

Zwei Stunden später liegen wir gemütlich hinter den Riffen in der Bauleilei Bay im Nordwesten von Vanua Levu.

 

 

 

 

 

 

INSEL VANUA LEVU   von Bucht zu Bucht

 

BAULEILEI BAY             16°44´93 S   178°29´06 E    8 – 3m / Sand

 

                   - Mähen – Muhen – Vogelzwitschern -

 

Nur sieben Meilen hinter dem Pass nehmen wir gleich die erste Bucht.

Etwas schwierig einzulaufen denn wir haben keine verwertbaren SAT-Aufnahmen für die enge Einfahrt. Dennoch, es gibt keine Wellen und nur wenig Wind von vorne und da wir von West nach Ost einfahren haben wir nachmittags die Sonne im Rücken. Einmal in der Bucht ist es herrlich ruhig. MÄH-Arbeiten durch wilde Ziegen auf den Wiesen rundherum und ein kleiner Sandstrand in der etwa 200m breiten, durch Riffe gesäumten Bucht. Hier leben auch zwei kleinere Wasserschildkröten, die wir ab und zu neben uns auftauchen sehen. Im Scheitel der Bucht mündet ein kleiner durch morastigen Dschungel verlaufender Fluss.

Als wir diesen mit dem Dinghi hinauffahren entdecken wir Kühe im Morast am Wasser. Leise warten wir zwischen Mangroven, bis sie sich sicher fühlen und denn Fluss durchschwimmen.

Hier wohnt bestimmt niemand, es ist absolut einsam.

Gegen Abend kommen zwei Fischer zu uns; Bula, bula.. Es sind Niui und sein Cousin.

Sie leben hier im Wald, etwas weiter den Fluss hinauf erzählen sie. Wir sollten sie mal mit dem Dinghi besuchen kommen.

Am nächsten Tag fahren wir den River hoch. So weit wir kommen bis wir aufsetzen. Von dort kann man das Haus der beiden schon sehen. Niui ist der einzige von drei Männern, der English spricht. Er macht einen sehr gepflegten, gebildeten Eindruck und übersetzt den anderen beiden was wir erzählt haben. Über die Niederlage der deutschen beim Fussball sind wir schnell im Gespräch.

Niuis Familie besitzt hier 10 Morgen Land, nutzt aber mehr als 200 Morgen die einer australischen Company gehören und seit 30 Jahren nichts damit macht.

Sie züchten auf dem Gelände Rinder und Ziegen. Es gibt auch ein paar Pferde aber interessanterweise keinen Hund. Die Tiere bewegen sich ohne durch Zäune gestoppt zu werden auf diesem riesigen Areal. Das Haus der Familie ist riesig und Meilenweit von der nächsten Zivilisation entfernt. Alles läuft by Boat. Gestern habe er seine Familie wieder ins Dorf gefahren, die drei Kids müssen wieder zur Schule....

Wir überreichen eine Zange als Sevusevu und machen anschließend eine Wanderung durch diese Nationalparkähnliche Landschaft. Es gibt keine Wege,

man läuft immer durch Dickicht und Gestrüpp aber die Ausblicke von den Bergen sind beeindruckend. Vor Allem die Stille, die nur von gelegentlichem Muhen und Vögeln unterbrochen wird.

Immer wieder treffen wir auf scheinbar wild lebende, gut gepflegt aussehende Kühe. Manche sind so furchtlos, dass wir uns mit Cocosnüssen bewaffnen, falls die Kuh auf uns losstürmen sollte. Ein Bulle....

Nach drei Stunden sind wir zurück am River, wo jetzt das Dinghi in 1,0m tiefem Wasser schwimmt und uns ohne Probleme wieder zur Bonafide zurück bringt.

 

Vier Tage später läuft die SAMOA in die Bucht. Andre, den Vater hatten wir in der Vuda Marina kennen gelernt und in der Saweni Bay wieder getroffen. Es war seine Idee, um Vanua Levu herum zu segeln. Er lebt zusammen mit seiner aus Fiji stammenden Frau „Andy“ und zwei Jungs in Marseile. Nun wollen sie Familie und Freunde besuchen.

Die beiden erzählen von vielen schöne Spots auf der Nordseite, so dass wir uns ihnen anschliessen und gemeinsam segeln.

 

 

 

TAVEA            16°37´85 S   178°43´13 E           2,50m / Mud

 

Auf der Karte sieht diese Bucht recht gut aus. Sie bietet Schutz in alle Richtungen wenn es bläst. Nur: Gleich gegenüber mündet der Nubuyani River. Dieser bringt soviel Sediment heraus, dass man auf den kleinen Sandinseln die jedoch nur bei Niedrigwasser raus gucken kaum laufen kann. Man sinkt in dem Modder bis zu 15cm ein. Die Bucht bietet sonst nichts und hat durch den River immer trübbraunes Wasser.

Auf der Nordseite von Tavea befindet sich ein kleines Dorf. Recht freundliche Menschen: In den paar Stunden in denen wir dort liegen kommen 5 Boote um uns zu begrüssen.

 

 

NAKUCI           16°29´98 S   178°50´70 E             5 – 8m Sand

 

Diese kleine, unbewohnte Insel liegt in klarem Wasser und hat auf ihrer Nordwestseite einen grossen feinen Sandstrand. Dennoch ist auch diese Insel von einem Korallenriff umgeben und ist bei Niedrigwasser nicht erreichbar.

 

 

Vor TAVEA Island:

 

 

 

MATHUATA-I-WAI    16°26´32 S   179°03´68 E    13,5m / Sand

 

etwa 1,5 x 1,2 sm gross, etwa 200m hoch und auf ihrer Ostseite mit einem Dorf. Der Ankerplatz liegt hinter einer Riffnase und ist bei Ostwind nur mässig geschützt.

Er ist eigentlich nur zweite Wahl, da in der prima geschützten Bucht von

 

NUKUBATI            16°28´17 S    179°01´77 E

 

...das Ankern nicht gerne gesehen wird. ( ? ) Angeblich....  Es sei alles Privatbesitz.

Vor dem auf Nukubati befindlichem Resort wird das Ankern toleriert, wenn man zum Essen einkehrt, hören wir.   Da schaun wir mal auf dem Rückweg....

 

Ab hier wird die Landschaft interessanter, beinah spektakulär. Wir segeln an steilen Gebirgen vorbei, deren Gipfel teils wolkenverhangen sind. Es regnet weiter oben. Es gibt viele Cocosplantagen. Hier wird noch immer wie auch in französisch Polynesien aus Kokosnüssen Copra hergestellt.

Zum Teil liegen die Plantagen mit ihren Häusern im Südstaatenlook direkt am Wasser.

 

 

 

 

 

Etwa bei  16°23´10 S  179°19´28  E     (Juli 2018)

 

liegt die befahrbare Mündung  des LABASA RIVER. (von vier Armen)

Gänzlich anders als in unseren drei verschiedenen Charts hätten wir diese Einfahrt alleine niemals gefunden. Sie ist anstatt mit Seezeichen nur mit in den Schlick gestellten Ästen „beschildert“ und auch nicht bei Niedrigwasser befahrbar. Bei Hochwasser ( + 1,50m ) sieht man die Marken nicht. Also nicht gemacht für Yachten.

Der Labasariver führt viel Wasser, da es in den benachbarten bis zu 1350m hohen Bergen täglich Niederschläge gibt.

Der River ist bis zu den Brücken in Labasa mit einem Tiefgang von bis zu 1,80m bis Mitttide befahrbar. Tidenunterschied etwa 1,50m. Ungefähr....

Bis Labasa sind es knappe 10km, die Strömung bei Ablaufend beträgt etwa 1,0kn.

Der Fluss verläuft sehr kurvenreich durch dichten Wald bzw. durch mangrovengesäumte Wildniss und hat reichlich viele Abzweigungen und Querverbindungen. Es wird gebaggert, dass er nicht versandet.

 

 

 

Ankern in LABASA              16°25´57 S  179°22´69  E

                                                       Bei Ebbe ca. 25m breit ! 2m / Mud

( sprich Lembasa )                           Strömung wechselt gezeitenabhängig

 

Labasa ist mit seinen etwa 25.000 Einwohnern für Fiji-Verhältnisse eine Großstadt. Das Zentrum bildet der grosse bunte Markt und viele gut sortierte Supermärkte entlang der einzigen, asphaltierten Strasse. Allerdings hat es auch viel Verkehr und sogar eine Ampel. Auffallend ist das niedrige Preisniveau, verglichen mit der Westseite von Viti Levu.

Labasa hat keinen Tourismus. Es gibt kaum jemanden der nicht grüßt oder wenigstens ein paar Sätze mit uns wechseln möchte. Viele möchten ein Foto mit uns. Wir werden sogar angefasst und anschliessend albern angekichert...

Bula vinaka...  Ja, wir sind weiss - und wir kommen aus Germany.

 

Auch hier gibt es eine Zuckermühle, eine grössere Fabrik, in der Zuckerrohr gepresst wird. Aus dem Saft wird Zucker und auch Rum hergestellt.

Die Fabrik ist der einzige, grössere Arbeitgeber in der Region.

Es ist gerade Erntezeit. Über die Brücke vor unserem Ankerplatz fahren die kleinen Diesellokomotiven mit mehreren Dutzend der kleinen Waggons. Vollgepackt mit geerntetem Zuckerrohr, auf dem Weg zur Fabrik.

 

Leider transportiert der Fluss alles mögliche, so dass das Ankern vor dem Ort zwar spannend ist aber ein wenig unangenehm riecht. Ganz besonders bei Ebbe.

Dennoch wird im Fluss an jeder Ecke gefischt...

Auch gibt es zahlreiche Fischerboote, die mit Netzen bewaffnet den Fluss hoch und herunter fahren. Auf der SAMOA fängt man beim Einlaufen in den River gleich zwei ca. 90cm grosse Baracudas.

 

Das Dinghi kann am Boot des GRAND EASTERN HOTELS festgemacht werden, so dass man über Boot und den morschen Steg auch bei Niedrigwasser an Land kommt und über das Hotelgelände sicher in den nahegelegenen Ort gelangt.

Auch der Pool dürfte benutzt werden wenn man dort etwas trinken würde.

Es sieht jedoch so aus als würde der Pool mit Flusswasser betrieben....

Auch darf im Hotel der Frischwasservorat der ankernden Yachten aufgefüllt werden. Gechlort aber bakteriell unbedenklich, wie überall in Fiji.

 

Wir sind eingeladen um mit unseren Fiji-Freunden von hieraus zu ihrer Familie in die Berge zu fahren, wollen aber hier das Boot nicht unbewacht für zwei oder drei Tage liegen lassen. Safety first, so wie immer... Schade !

 

Stattdessen machen wir noch einen „gemütlichen“ Bummel durch diese Kleinstadt ohne einzukaufen, bummeln durch indische Läden, Märkte und Geschäfte.

Chickencurry zum Mittagessen in einer kleinen chinesischen Fijibude. Dort wo die Einheimischen hingehen ist es meist am besten.

 

Als wir zurück kommen gibt es auf Deck eine riesen Sauerei. Genau wie vor Lautoka hat die Zuckerfabrik wieder Rum gebrannt. Mit den getrockneten, gepressten Zuckerrohrresten, was dann als feine Asche vom Himmel fällt.

Wir beschliessen auszulaufen. Haben noch zwei Stunden bis Lowwater.

Mit bis zu 6,5kn sausen wir den River hinunter, über Stellen an denen nur noch 10cm Wasser unter den Kielen ist. Es ist eh nur weicher Schlick...

50 Minuten später haben wir wieder freies, tiefes, durchsichtiges Wasser.

 

 

 

ADRENALIN

Perfekt betonnt, die Einfahrt in den Labasariver. Wenns nicht passt ist man verdammt.

Bei Ebbe 1,0m flach,  bei Hochwasser sind die Marken nicht sichtbar. 

 

So fährt man langsam und vorsichtig und wünscht sich viel Glück !!

 

 

TO + IN  LABASA  TOWN                      RED LINE = ACTIVE TRACK

 

 

MALI             16°21´05 S    179°19´77 E               9,5m / Sand

 

Nur drei Seemeilen vom River Ausgang entfernt ist dies ein schöner,

 

absolut ruhiger Ankerplatz neben dem kleinen Ort Nakawaga. Man hört die vielen Vögel auf der Insel klar und deutlich. Und der Sonnenuntergang findet gleich hinter der Insel Vorovoro statt.  

Schön hier !!

Bei der Erkundung der kleinen Insel NANANU entdecken wir eine Seeschlange bei der Futtersuche an Land. Die "gestreifte" ist eines der giftigsten Tiere auf dem Planeten.

Wussten nicht, dass sie zum Jagen auch an Land gehen...

 

KOROVATU                     16°20´22 S 179°23´98 E        6m / Sand

 

Nur vier Meilen weiter Östlich liegt eine offene Bucht. Besonders ansprechend durch eine grosse Cocosplantage, die jedoch nicht mehr betrieben wird. Hier kann man gut anlanden, denn es gibt für die Transportboote einen ausgebaggerten Kanal, bis an den Strand, so dass bei jedem Wasserstand problemlos angelandet werden kann.

Die Plantage wird nun als Picknickstätte vermarktet.

Eine Wanderung zum „Lookout“ bietet sich an. Als wir den Funkmast auf dem betreffenden Berg nicht mehr sehen, fragen wir Lokals nach dem Weg dorthin. Schnell sind wir im Gespräch – und werden eingeladen. Sie wollen für uns kochen. Mit sanfter Gewalt. Sonntag, zum Lunch.

 

Die Wanderung nach oben hat sich nicht gelohnt. Die Aussicht ist mittlerweile komplett zugewachsen.

 

Wir sitzen gemeinsam auf Bastmatten und trinken Grog, eine andere Bezeichnung für Kava. Die 94-jährige Oma puhlt die Erbsen. Gestern hatten sie Hairry geerntet, die orangefarbene Wurzel die nach dem Trocknen zu Currypulver zerstampft wird. Der Garten ernährt sie alle, macht aber viel Arbeit.

Mittlerweile hat sich herum gesprochen, dass Fremde aus Germany zu Besuch sind und wir sitzen bereits zu zehnt im Kreis, trinken Kava und erzählen.

Prem und Jenua leben hier seit 32 Jahren. Er wurde vor kurzem pensioniert.

In Fiji geschieht dies mit 55 Jahren. Jetzt darf er noch zweimal wöchentlich in „seiner“ Firma, die Holzprodukte herstellt, aushelfen und Gabelstapler fahren. Mittlerweile haben auch die Kinder nebenan ein Haus gebaut.

Zum Lunch gibt es Fisch aus dem Mbulu Mbulu River, paniertes Chicken, scharfe Gemüse und Salat - mit selbst angebautem Reis, erzählen sie stolz.

Sie essen mit den Fingern, matschen alles zusammen bis es klumpt und lecken später Finger und Handflächen ab. Interessant !

Die indische Küche ist scharf und vielseitig. Und saulecker.

 

Wenn während der Cyclonseason der River Hochwasser hat können sie Reisstecklinge in den matschigen Boden ausbringen und den Reis vier Monate später ernten. Es gibt neben ihrem Gemüsegarten auch Tamarinde, Papayas, Mangos und eine kleine Hühnerkolonie zeigen sie uns stolz.

Unseren mitgebrachten Ananassalat servieren sie nicht, es gibt stattdessen Vanilleeis mit Passionsfrucht...

 

KOROVATU:

 

 

VEREVERE                   16°14´98 S 179°31´81 E                5m / Mud

 

Ein Ankerplatz hinter hohen Bergen, die perfekten Schutz gegen östliche Winde abgeben. Es gibt einen grösseren und vier kleinere Strände zum erkunden.

Auch hier mündet zwischen tausenden Mangroven ein River aus dem immer wieder kleine Motorboote an uns vorbei fahren. „Bula Bula Germani !!“ ruft es schon von weitem. Es sind Fischer, die die Nacht im Riff verbringen.

Wir plottern das AIS-Signal eines Küstenfrachters mit, der auf dem Weg nach Osten genau durch die Engstelle fährt durch die wir uns nicht trauen wollten.

Es lebe die Technik ! Diesen Weg werden wir in ein paar Tagen ebenfalls nehmen, ist dieser doch immerhin 14sm kürzer und geschützt.

 

Tags drauf fahren wir mit dem Dinghi den River hoch. Insgesamt 8sm, auf der Suche nach dem von Fischern beschriebenen Ort mit kleinen Supermarkt. Es gibt viele kleinere Nebenarme, alle durch Mangroven und Marschland. Bei HW steht alles unter Wasser, bei Niedrigwasser nicht mehr befahrbar. Immerhin können wir mit guter Geschwindigkeit fahren, da wir 2Std. vor HW haben und das braune Wasser schon tief genug ist. Dennoch, nach eineinhalb Stunden brechen wir frustriert ab und fahren zurück zur Bona. Haben Angst wegen Spritmangel liegen zu bleiben.

Den Ort und den Markt nicht gefunden, verfahren in dem Labyrinth aus Kanälen, keinen Menschen getroffen und um einiges an Benzin erleichtert.

Eine neue Erfahrung.

Gut, dass wir das IPAD dabei hatten und unseren Track aufzeichnen konnten. So finden wir den Weg zurück aufs Schiff.

Dies macht deutlich wie schwer es auch für die hier lebenden Locals ist, einfach nur einkaufen zu gehen, auch wenn sie wissen an welcher Abzweigung sie nach wo abbiegen müssen.

 

 

 

 

KOROVOU                              16°12´47 S 179°38´61 E            7m / Sand

 

Einzige Stelle weit und breit die ein Kleinwenig geschütz ist, gegen Ost. Es bläst jedoch aus südlicher Richtung.

Umgeben von Mangroven und sauberen Riffen. Der Ankerplatz liegt neben einer Anhöhe, etwa 75m hoch. Bewachsen mit Nadelhölzern und Palmen, ein schöner Anblick. Kaum liegen wir fest kommt ein Motorboot zu uns. Wie selbstverständlich kommt erst der Mann an Bord, anschließend auch seine Frau und sein etwa 16 jähriger Sohn. Es ist die Attraktion für die drei, sie waren noch nie auf einem Segelboot. So sitzen wir später gemeinsam auf dem Vordeck im Wind und erzählen über Einkaufen, fischen, Kinder, Ernährung und Rückenschmerzen. Er war vor Wochen von einem Pferd gefallen und hat seitdem Schmerzen. Beim Arzt war er auch schon. Wir geben ihnen einige unserer Aspirintabletten. Auch ein älteres Plumeau wechselt die Besitzer.

Wir erzählen, dass wir gerne auch ins Dorf kommen würden, aber alle Sevusevus ( Gastgeschenke ) bereits verschenkt sind. Wir bekommen daraufhin einen kapitalen Oktopus als Sevusevu geschenkt.

Es ist eine nette Begegnung in dieser einsamen Gegend. Segelyachten haben wir seit vier Wochen nicht mehr getroffen.

 

 

 

 

VISONGGO BAY                16°12´56 S 179°40´36 E           sehr flach !!  1,3m / Mud

 

In diese sehr flache Bucht flüchten wir als der Wind abends immer stärker wird. In der Einfahrt liegen drei Riffe, die unbezeichnet nur auf Google Maps sichtbar gemacht werden können. Einmal in der Bucht ist es wesentlich ruhiger als draußen. Die Windsee hat nicht genug Raum um sich aufzubauen. Morgens

kommen im Viertelstundentakt immer wieder Boote. Man möchte Fotos mit uns machen. Eine Frauencrew fährt zu sechst zum Fischen und Muscheln sammeln.

Das können wir auch. Es wird viel gelacht und fotografiert – und immer wieder

die Aufforderung nach VISSONGGO ins Dorf zu kommen. Diesem kommen wir am nächsten Tag nach und fahren, nein wir schieben unser Dinghi 100 Meter über das Flach und fahren dann ganz vorsichtig in 20cm tiefem Wasser nach Visonggo.

Den Oktopus im Gepäck als Sevusevu. Wir kommen im rechten Augenblick, es sind fast alle am arbeiten. Sie bauen ein neues Haus für den Pfarrer. Sogar der „Minister“ baut mit, offiziell zuständig für 20 bewohnte Inseln. Das fördert den Zusammenhalt. Auch aus den Nachbarorten sind hier Männer zum Helfen.

Wir besichtigen die Dorfschule an der immerhin 52 Kinder von 5 Lehrern unterrichtet werden. Für die sekundary School fahren die Kids pro Fahrt zwei Stunden mit dem Bus.

Der Ort hat sogar ein „Krankenhaus.“ Das Hospital besteht aus einem kleinen Gebäude, in dem Maria, die Krankenschwester auf alles mögliche an Krankheitsbildern eingerichtet ist.

Schwierige Fälle fahren sie nach Labasa, erzählt sie, aber dies komme nur selten vor.

Da gerade Lowtide ist, können wir nicht einfach zurückfahren sondern müssen warten bis die Tide zurückkommt. Sitzen mit den Männern auf der Wiese und vergleichen Fiji mit „Germani.“

Der Höhepunkt ist Stunden später die Einladung zum Lunch: Mit 16 Männern sitzen wir zusammen an einer langen Tafel im Schneidersitz auf dem Boden vor einer grossen Bastmatte auf der aufgetischt wird. Es gibt Fischsuppe, Taro-blätter mit Zwiebeln und Kokosmilch, gedünsteten Blattsalat, gebratene Kassava, eine Wurzel wie Taro oder Yam, Schweinefleisch mit Gemüsecurry und gekochter Fisch.

Wir essen wie alle anderen auch mit den Fingern. Fiji Style, wir werden genau beobachtet...

Anfangs etwas ungewohnt aber wenn man mit der Schweinerei zurecht kommt wird es immer einfacher.

Zum Ende gehen Schüsseln herum mit Wasser zum Fingerwaschen.

Gemeinschaftsessen gibt es in Visonggo von Montag bis Donnerstag, das sei gut für die Gemeinschaft erzählen sie.

Sobald die Männerrunde den Saal verlässt um eine ausgedehnte Fiesta abzuhalten und zu rauchen gibt es erneut diese große Runde, jetzt für die Frauen.

Als wir uns später bei allen persönlich verabschieden und bedanken bekommen wir noch zwei frische Brote geschenkt. Wir sind schier überwältigt von deren Herzlichkeit und Offenheit.

 

 

Vinaka Vaka Levu !!!

 

VISSONGO:

 

TILANGICA                     16°11´31 S 179°46´50 E           5m / Sand

 

...ist die letzte Insel vor Undo Point. Letzte Möglichkeit Wetter bzw. die richtige Windrichtung abzuwarten.

Von hier sind es noch 25sm bis zum Ostkap.

 

 

HERAUSFORDERUNG

 

Seit Tagen beobachten wir die Wettervorhersage. Schwierig, schwierig...

Um Vanua Levus Ostseite passieren zu können brauchen wir zunächst südliche Winde um 20sm nach Ost bzw. 90° segeln zu können. Hier gibt es eine Stelle im Riff, an der etwas ungeschützt in den Riffen zwischen geankert werden könnte. Um weiter zu segeln wäre eine Rückdrehung des Windes auf Ost zwingend, so dass die 21sm nach Rambi mit Südkurs (188°) gesegelt werden könnten. Anders gibt es kaum Chancen gegen die See anzukommen. Einen „Plan B“ oder eine geschützte Bucht gibt es auf dieser Strecke nicht. Es muss also auf die richtige vorhergesagte Winddrehung gewartet werden bevor es los geht.

Gut, dass unsere Funkanlage funktioniert. Internet hat es schon seit Labasa nicht mehr und die Wettervorhersage ist hier wichtig.

 

 

Da endlich Südwind herrscht verlassen wir hier bei TILANGICA die schützenden Riffe und segeln nach Osten, bis zu einem kleinen Fjordähnlichen Einschnitt zwischen den Riffen.

 

 

 

UNDO POINT          16°07´51 S 179°58´11 W  (WEST !!!)    recht eng, 13m / Sand

 

Da haben wir schon wieder die Datumsgrenze überfahren, diesmal jedoch rückwärts. Ob dies etwas zu tun hat, mit dem Ausfall zweier GPS-Systeme wissen wir nicht. Der Plotter kann die Karten hier in der Vergrößerung nicht mehr mit Position darstellen, das IPAD findet hier für alle Apps kein GPS-Signal, was aber sehr wichtig wäre um auf Goggle Earth unsere Position zwischen den Riffen sehen zu können. Ausfall !  Bleibt noch das Open CPN...

Undo Point heißt nicht nur das Ostkap sondern auch der Ankerplatz zwischen den Riffen wie so oft in Fiji nicht kartografiert. Ein Labyrinth aus Kanälen

gibt es hier zwischen vielen Korallen. Teilweise sind die Kanäle recht eng, nur ca.10m breit – unser Boot misst 7,0m. Mit 30m Kette liegen wir später auf 10m Tiefe und haben nur 5m hinter dem Boot die Korallenstöcke und Boomies.

Es gibt stundenlange Wanderungen auf dem Meeresgrund des Südpazifik.

Bei Ebbe läuft hier das Wasser um 1,80 ab und es liegen kilometerweite Sandflächen trocken über die man ein paar Stunden später wieder mit dem Dinghi fahren kann. Wir „laufen“ nach Snake Island, das gab es bislang auch noch nicht. An Land leben drei Locals. In absoluter Einsamkeit. Wir bekommen Zitronen, Limetten, Papayas, Kumquads und viel zu viele, etwa 100 Bananen im Tausch gegen ein paar Fischfillets.

 

Als wir nach drei Tagen Undo verlassen und die 5 Sm bis zum Kap segeln dachten wir die Windrichtung würde stimmen. Wir brauchen Wind mit maximal 120° um segeln zu können. Kreuzen geht hier wegen der starken Strömungen nicht.

Am Kap hat es jedoch Wind aus 150° und eine harte, steile Welle.

Konsequenterweise drehen wir um und fahren zurück nach Undo Point in die Riffe.

Ganz schlecht wenn man hier ohne Google Earth Maps unterwegs ist, die Riffe nicht sehen kann und nicht weiß wo man landet. Im Land der 10 Mio. Riffe.

 

Abends haben wir Besuch von unseren Fiji Freunden von der SAMOA, Andre, Api und Henrycy. Es gibt eingelegten MahiMahi, dass kennen sie noch nicht. Zusammen mit gebratenen Kassavawurzeln.

Wir verabschieden uns denn wir haben beschlossen Richtung Labasa zurück zu segeln.

Von dort haben wir Tracks und wissen wo man durchkommt und wo es gefährlich ist.

 

 

Wir wollen morgen mit achterlichem Wind zurück segeln Richtung Telefon und Internet.

Wir sollten erreichbar sein, kommt doch unser Vorhaben nun in eine entscheidende Phase.

Ein 50sm-Schlag bringt uns nach Korovatu, kurz vor Labasa. Einer unserer Lieblingsplätze. Zeit zum aufräumen, Putzen und Packen. Zwei Tage später dann der ersehnte Anruf. Am Montag, 06.08.2018 soll der Contract unterschrieben werden. Wenn nichts dazwischen kommt. Unsere BONAFIDE

wird die Eigner wechseln.

Bleibt noch genug Zeit, um bis Montag weiter Richtung Viti Levu zu segeln.

Dort gibt es das nächste Mal eine Verbindung zur Zivilisation.

 

 

 Auf dem Weg zu und bei UNDO POINT:

 

NUKUBA-TI                            16°28´23 S 179°01´80 E            5m / Sand

( Nook-om Ba-tee,  the last resort..... )

 www.nukubati.com 

Gleich, nachdem der Anker sicher liegt fahren wir an Land. Auf der kleinen Insel NUKUBA-TI betreibt Jenny zusammen mit ihrem Bruder Gordon seit 28 Jahren ein piekfeines Hotel. Sie ist bestens informiert, auch über die deutsche Politik. Solche Probleme gebe es hier nicht, sagt sie. Auf dieser Insel ist es wie auf einem Boot. Wind, Tide, Wasser und Nahrung sind die Themen die wichtig sind, genau in dieser Reihenfolge. Wasser fangen sie auf oder entsalzen es aufwändig. Strom gibt es von den Solarplatten oder vom Generator. 

Living in Paradise“ ist zuweilen auch etwas problembehaftet, erzählen sie.

Ziemlich genau wie auf dem Boot. Wir haben viel Spass zusammen und melden uns an für 17:30 zum Dinner.

Jenny erzählt von den schlimmen Stürmen, die von Jahr zu Jahr immer stärker werden. Es gibt 175.000 Liter Trinkwasser in Tanks für das Hotel mit 7 Zimmern und 15 Bediensteten.

Wenn es stark regnet füllen sich diese Tanks in 2 Tagen, erzählt sie. Kaum vorstellbar, aber die Schäden bei einem Cyclon, besonders die durch Wasser sind verheerend.

 

Nachmittags sitzen wir mit den beiden und den zwei einzigen Gästen im Salon des sehr liebevoll eingerichteten Hotels, mit einem Glas Sekt und sehen den Sunset, wie sie es hier abends mit den Gästen zelebrieren. 

Dazu ein paar gebratene, salzige Cocosstreifen mit scharfen Braterbsen.

Wir sind eingeladen....

 

Das anschliessende Diner ist der Hammer:

 

-Papajasalat, Annanas-Käse-Starfruit-Sticks,

-Gebratene Gemüse mit Soya-Chili-Dip,

-Oktopus mit getrockneten Tomaten und Ananas

-Orangensorbeet,

-Schweinefleisch mit karamelisierten Äpfeln, Taroblättern

und Yam-Plätzchen,

-Cheesepie mit Vanilleeiscreme - Jam, jam...

 

So muss Essengehen sein: Man wird verwöhnt. In traumhaft schöner Umgebung. Jeder Gang

ist ein Gedicht für sich. Es gibt ausschliesslich Fiji-Food, nur Lebensmittel die in Fiji angebaut oder hergestellt wurden. Frisches kommt aus dem Hoteleigenen Garten, kein Problem bei wenigen Gästen. Im Moment ist ein junges, amerikanisches Pärchen zu Gast.

So sitzt man ganz familiär zu sechst auf gemütlichen Sofas und

lacht über den „US-Idiot of the Year“.

 

Und wir erfahren warum es hier so oft Asche regnet. Es ist nicht nur der Vulkanausbruch auf Vanuatu: Hier in Fiji gibt es derzeit die sogenannten Canefire. Bevor Zuckerrohr geerntet wird werden die Felder abgebrannt, so dass nur die reine Zuckerrohrstange geerntet werden kann, ohne das ganze Blattwerk. Die Folge ist über lange Zeit ein Herabregnen von bis zu 3cm grossen, öligen Aschepartikeln.

 

NUKUBATI:

 

 

 

 

NAKUCI                             16°29´98 S 178°50´70 E         14m / Sand

 

In kristallklarem Wasser liegen wir vor dieser nur 400m grossen Insel. Sie ist von drei Seiten mit einem feinen Sandstrand umgeben und lädt ein hier zu stoppen und zu verweilen. Da gerade Hochwasser, ist der Strand leicht zu erreichen. Überall liegen kleinere aber auch grössere, interessante Muscheln. Auch wirklich schöne Exemplare. Offenbar kommt hier niemand um solche zu suchen. Zivilisationsmüll wie z.B. Plastikverpackungen findet man hier nicht.

Nur Treibhölzer und Shells...

 

 

 

NAURORE BAY ( Nasau )                16°39´06 S 178°35´42 E           5m / Sand

 

Ein wunderschöner Ort ! Sehr sicher auch für die Nacht, da die Bucht zu 270° geschlossen ist und fast nach allen Seiten guten Schutz bietet. Die schroffen Berge um die Bucht herum sind bis zu 450m hoch. Obwohl hier ein kleiner Ort ist, hört man Abends nur noch die Fische springen. Es ist so leise, dass wir uns an flüstern, um die Ruhe nicht zu stören. Der kleine Ort NAVIQIRI versteckt sich hinter Mangroven, beinhaltet etwa 15 Hütten und hat wie die meisten anderen auch, keinen elektrischen Strom. Entsprechend ruhig ist es auch dort. Auffällig ist, dass es dort nur ein einziges Boot gibt. Es gibt hier eine Strasse, also Anbindung zu anderen Orten und man hat offenbar andere Interessen als fischen.

 

 

 

 

Ein bischen frischer Fisch ist immer gut zum tauschen. Es muss ja nicht gleich der ganze Fisch sein.

 

Ein paar Tage später liegen wir wieder in Bauleilei Bay.

             ( - Mähen – Muhen – Vogelzwitschern - )

Abends fährt Niush zum Fischen. Er möchte uns einladen, seine Frau und die Kinder lebten nun hier und er habe die 12km lange Strasse repariert, so dass er nun wieder mit dem Auto hierher kommen kann.  Ein Grund zum Feiern...

Vinaka, schade, wir müssen weiter, vielleicht beim nächsten Mal.

 

 

FAZIT:

 

Es war genau die richtige Entscheidung Vanua Levus Nordseite zu besuchen. Von hier gibt es bislang keine Berichte. In den vier Wochen hatten wir keine andere Segelyacht getroffen. In den Dörfern gibt es selten elektrischen Strom aber dafür umso freundlichere, nicht an Fremde gewöhnte Menschen.

Es ist anders als auf den Inseln, wo von jedem Boot ein Geschenk erwartet wird – es kommen ja genug.

Hier waren die Menschen überaus freundlich. Kein Boot, dass an uns vorbei gefahren war hatte vergessen zu grüssen. Manchmal sogar etwas nervig, wenn man zuerst mal etwas anständiges anziehen musste...

Es ist Fiji pur und es ist nur schwer zu toppen ! 

Nachteilig ist das schwierige Terrain. Seezeichen sind Mangelware. Es sind tausende Riffe zu umschiffen, die alle nicht oder sogar falsch kartografiert sind. Man braucht spezielle NAV-Software wie z.B. OVITALMAPS aus China oder MOTION-X aus Australien und man hat sich vorher die Aufnahmen down zu loaden. Und es gibt ausser in Labasa nur selten Hotspots, wo Internet oder Telefon verfügbar ist.

 

 

Wir verlassen Vanua Levu am 04.08.2018 und segeln durch die BLIGH WATER PASSAGE zurück nach Yanutha auf Viti Levu und dann rasch weiter nach Lautoka.

 

 

 

RAKIRAKI                                  Etwa  17°21´S  178°10´E 

                                                       Inland, etwa 10km südwestlich YANUTHA

 

Noch immer liegen wir vor YANUTHA. Das Wasser sauber, es ist gut geschützt und sehr ruhig. Wesentlich schöner als vor LAUTOKA oder in der SAWENI BAY.

Es ist kaum noch etwas frisches an Bord, so dass wir Locals fragen, wo diese denn einkaufen gehen. Ein wenig kompliziert von hier aus....

Wir fahren mit dem Dinghi um die Ecke. Nach etwa 2sm gibt es eine kleine Pier namens ELLINGTON WHARF. ( 17°20´11S  178°13´53E)  Hört sich groß an, ist aber recht übersichtlich.

Es ist das Grundstück eines Hotels auf einer der Inseln und wird als Abstellplatz für Boote und Anderes genutzt. 

Hier kann man das Dinghi abschließen so dass es schwimmend bei jeder Tidenhöhe wieder frei kommt.

Nach etwa 2km Fußmarsch erreichen wir von hier die Hauptstrasse auf der auch ein Bus zwischen SUVA und LAUTOKA verkehrt.

Dieser kommt just als wir uns nach dem Bus erkundigen.

Ein Stündchen später sind wir in „RA“, einer Kleinstadt namens RAKIRAKI.

Eine ärmere Region:

Häuser meist aus Wellblech, nur wenige Autos, Leute sind ärmlicher gekleidet und viele laufen ohne Schuhe barfuss.

Die Region lebt vom Zuckerrohranbau. Die Felder sind zum Teil abgebrannt, so dass geerntet werden kann. Oft sieht man LKW mit dem Rohr beladen auf dem Weg zur Zuckerfabrik.

In RA gibt es einen Markt für frisches wie auch zwei Supermärkte. Das Angebot ist nicht so reichhaltig wie in SUVA oder LAUTOKA aber wir bekommen beinah alles was auf der Liste stand.

Die Leute hingegen sind absolut nett – wie überall in Fiji. Wir erstehen auch Stoffe mit Fijidesign für Tischdecken o.Ä.

Zum Lunch kehren wir ein in eine kleines, landestypisches Restaurant.

Chicken Marsala ist ein indisches Gericht. Serviert wird das Huhn mit allem drum und dran, so dass man viel zu pulen hat. Mit den Fingern, ganz Fijisstyle.

Daher gibt es in jedem Restaurant eine Waschgelegenheit.

Dazu gibt es Reis und Salat und wie immer auch zwei Becher und eine Plastikkanne mit Trinkwasser.

Alles zusammen für insgesamt 7,-FJD, etwa 3 Euro....

 

 RAKIRAKI:

 

 

 

 

VITOGO BAY                         17°34´17S 177°29´19E            8m / Mud

                                                                                      ( Grossschifftonne in der Mitte der Bucht ! )

11.08.2018: Wir sind zurück in der Zivilisation. Mit zwei Tagen Verspätung legen wir uns nicht vor die Stadt sondern erst mal in eine Bucht nördlich von Lautoka. Es ist hier ruhiger und vor allem sauberer als vor der Stadt. Morgen, Sonntag wird eh alles geschlossen sein, so dass uns diese Bucht zum warten besser gefällt als der Ankerplatz neben der Grossschifffahrt.

Nach dort wollen wir Montag früh umlegen. Bis Lautoka sind es nur 4sm.

 

In Lautoka wird tags drauf nur kurz eingekauft und der Friseur besucht. Bei 25kn Wind gegenan motoren wir anschliessend in die Saweni Bay. RUHE !

Einen Tag später telefonieren wir mit der Vuda Marina um einen freien Platz.

Momently not, maybe tomorrow...

 

Wir haben Glück, es wird etwas frei wo wir hinein passen. 

Wir hätten nicht später kommen dürfen: Im Office bekommen wir die Anfrage einer anderen Yacht mit, es sei alles ausgebucht, für die nächsten sechs Wochen.

Und tatsächlich wird es zusehends voller. Es sind alle Plätze belegt, an der Mooring in der Hafenmitte liegen zwei Yachten nebeneinander, im Vorhafen liegen die Yachten schon in Dreierpäckchen und draussen ankert die „Waitinglist“ bestehend aus zeitweise neun Booten.....

 

Ein Katamaran steht an Land. Man hatte auf dem Boot 45kg Drogen gefunden hören wir. Angeblich gab es einen Tipp.

Vielleicht war dies der Grund für die außerordentlich gründliche Durchsuchung bei unserer Einreise in Suva ?

Die Crew sitzt nun erst mal ein. Aus, der Traum vom schnellen Geld: Cafe´- Viereck für viele Jahre.

 

 

 

Mittlerweile ist unsere Planung für die Passage nach Tanna und weiter nach Neu Caledonien fertig.

Sobald die Windlage wieder ruhiger wird wollen wir weiter.

 

 

 

 

Haulout in Vudapoint

 

Wir haben Wasser im Öl beider Saildrives also undichte Seals.

Handlungsbedarf.  Im Wasser ist dies nicht zu reparieren.

Catamarane können in Vudapoint nur bei Hochwasser herausgeholt werden,

da sonst die Rampe zu steil ist. Der hydraulische Trailer wird mit Hölzern an die Unterform des Cats angepasst bis die Auflagepunkte im richtigen Niveau an den richtigen Stellen sitzen.

Der Catamaran schwimmt derweil bei jeder Welle um 20cm auf und wieder ab. Ein gefährlicher Job für die Arbeiter und eine Wissenschaft für sich.

 

Der Traktor alleine hat keine Chance uns nach oben zu ziehen, zu schwer ist das Boot.

Ein vorgespannter Bagger auf Ketten zieht Trecker und BONA später bergauf.

Horsepower ohne Ende.

 

Die neuen Dichtungen haben wir glücklicherweise als Ersatzteile an Bord. Diese werden von einem sachkundigen Mechaniker

( Ritesh Kumar, Krishna Yacht Services ) schnell gewechselt.

Good Job Ritesh !!  Vinaka vaka Levu !

Bereits einen Tag später geht es um 06:30 wieder ins Wasser.  Alles Bingo !

Ein kurzer Hardstand, aber efektif.

Mehr dazu später...

 

DONNERSTAG  30.08.2018

 

Wir checken aus, verlassen das uns liebgewordene Fiji nach ganzen vier Monaten.

Das nächste Ziel ist die Insel TANNA in Vanuatu. Für die 473sm haben wir etwa 4 Tage eingeplant.

Die Marina veranstaltet noch ein Bula-Bula-Abschiedstänzchen und dann geht es erst einmal raus aus der Marina, raus durch die Navula Passage, raus aus Fiji, Richtung West, Kurs Vanuatu.

 

Wir verlassen Fiji mit mehreren weinenden Augen:

Später mehr dazu.

Es gibt hier die freundlichsten Menschen auf der gesamten Tour, aber auch die schmutzigste Luft - mit grossem Abstand zu den anderen Ländern. "Canefire"...  Rieseige Gebiete werden absichtlich niedergebrannt um mit dem Zuckerrohr nicht auch die Blätter ernten zu müssen. Es regnet schwarz-ölige Asche, wochenlang.                                       "Take a breath of fresh Fijiash"

Es gibt bereits Widerstand und auch eine Bürgerbewegung gegen diesen Schwachsinn.

 

Das Abschiedsspektakel in der Marina dauert lange. Viele Freunde und Bekannte liegen derzeit in Vuda. Wir laufen von Boot zu Boot und verabschieden uns.

Mehrere werden wir wiedersehen. Hopefully ! 

Die Monteure und Worker der verschiedenen Firmen die hier ständig präsent sind, wie auch das fdreundlich-hilfsbereite Marinapersonal:

Überall ruft es By by Petra and Andi,  Vinaka Vaka Levu !!!

 

Contactcards werden getauscht. Es gibt viele Einladungen in europäische- und in ferne Länder, we will see.

Und auch unsere neuen Freunde Andy und Rebecca aus Mooloolaba in Australien sind hier um uns zu winken. Sie werden wir in Kürze besuchen. Etwa im Oktober werden wir BONAFIDE vor ihrer Haustür abstellen und dann Australien bereisen.

Welch ein trauriger Abschied - Was für eine nette Gemeinschaft !!!

 

Um 08:00 hatten wir Termin zum ausklarieren, um 15:10 sind wir an der Reihe, gegen 15:30 sind wir abgefertigt. So ist es hier...

No rush !  Originaly Fiji-Time

ABER:  In einer einzigen Stunde sollen wir Fiji Waters verlassen haben.....   What ?  Hihihi !

lustige Regularien gibt es auch hier, totaly impossible.

 

 

Ein typisches Wetterfenster:  Schwachwindig für etwa 5 Tage. Genau unser Wetter...

( www.passageweather.com )  

 

LETS GO TO MOOLOOLABA !

Erster Teil, 472 sm ( von 1600sm )

 

Für 10:00 hatten wir Termin zum Auschecken, erst gegen 15:30 waren wir an der Reihe. Viel Arbeit für die offiziellen. Ein gutes Wetterfenster wenn sie alle fahren wollen...

Von vielen Booten aus sehen wir winkende Freunde. Auf der Pier stehen Andy und Rebecca, ebenfalls winkend. Über das AIS können sie uns verfolgen und wissen so immer wo wir sind.

Wir sind recht spät. Im Dunkeln segeln wir durch die Navula Passage und sind wieder im offenen Pazifik.

Die erste Nacht ist ungewöhnlich. Wind um die 20kn aus 90° aus Nord und eine unruhig-normale See.

Wir sind mit 7,5 – 8,0 kn relativ schnell im 3.Reff unterwegs und wir haben Vollmond über dichten Wolken.

Gegen 04:30 beginnt es plötzlich wie aus Kübeln zu schütten und der Wind kommt nun mit 35+ kn aus Süd.

Ohne Vorsegel halten wir zunächst mit beiden Motoren das Boot gegen den Wind um Schäden zu vermeiden. Das Gross bekommen wir nicht herunter, da bereits jetzt jede Welle über Deck spült und keiner von uns nach vorne will.

Nach 15 Minuten ist der Spuk vorbei, der Wind dreht so, dass wir unser Ziel anliegen können. Wir segeln wieder bei 15kn Wind im 3.Reff, nun aber aus Süd.

Das hatten wir so noch nie. Eine Winddrehung um 180° bei der Intensität.

Jetzt hat es nur diesen komischen Seegang, mit zwei gegenläufig, sich überlagernden Wellen von rund zwei Metern, so dass sich Andi doch noch übergeben muss.

Wir sind recht schnell, unser erstes Etmal liegt mit 165sm über dem Durchschnitt. Bereits nach der zweiten Nacht haben wir die Hälfte der Strecke. Jetzt dreht der Wind, so dass wir mit achterlichem nur noch um die 5kn laufen.

Die See beruhigt sich.

Beim essen sehen wir Wale in unserem Kielwasser springen.

Sie schwimmen nach Norden. Ob diese aus Tonga kommen ?

 

Gegen Abend werden wir so langsam, dass wir den Jockel anschmeissen. Für etwa 4 Stunden...

Nur noch 185sm.

Die See wird recht friedlich und wir sehen einen Film im Bordkino.

Einen Tag später, morgens gegen 05:00 stehen wir 7sm vor der Bucht.

Plötzlich lautes Piepsen. Der Tiefenalarm !!!

Sofort sind wir hellwach. Ein Meter und neunzig, konstant...

Schnell die Motoren an und beide mit Kraft rückwärts, erst einmal das Boot abbremsen und stoppen. Dann die Segel weg. Es bleibt bei 2,10m.

In den drei verschiedenen Seekarten der Systeme ist es hier 187m tief, kein Riff oder ähnliches. Auf Google und bei Bing ist auf den SAT-Bildern ebenfalls nichts zu sehen und auch mit der Taschenlampe ist keine Brandung oder Seegrund erkennbar.

Wir fahren etwa 0,3sm zurück, genau auf dem Track bis es wieder richtig tief ist und machen einen Bogen um diese Stelle.

Ein Fischschwarm ??

 

Rot in der Nacht. Von weitem ist der Feuerschein des Mount Yasur gut zu sehen.

Die Bucht zu finden gestaltet sich schwer, denn die Karten in Plotter, OpenCPN und Navionics bilden die Bucht nicht ab. Nur in Ovitalmaps ist die Bucht aus der Satelitenperspektive zu sehen, so dass wir gefahrlos hineinfahren können.

Um 06:45 liegt der Anker im Sand, nach zwei Fehlversuchen auf Lava.

 

 

 

 

Ansteuerung Tanna: Port Resolution          OpenCPN und Navionics nicht zu gebrauchen. Ovitalmaps only !

 

 

Inselrepublik  VANUATU

 

Vanuatu erstreckt sich über 1300km des Südpazifiks. Zum Staat gehören 83 Inseln, meist vulkanischen Ursprungs, die "Neue Hebriden" in Melanesien.

Fast alle sind gebirgig und mit dichtem Regenwald überzogen.

Seit 1980 ist der Inselstaat souverän, geprägt durch englische und französische Vorherrschaft. Eigene Streitkräfte gibt es nicht.

Die etwa 250.000 Einwohner, etwa 75% Analphabeten, sind fast ausnahmslos Christen. Mehr als ein Drittel ist jünger als 14 Jahre. Es gibt über 110 verschiedene Sprachen.

Somit haben diese Inseln die größte Sprachdichte der Welt. Alle diese Sprachen zählen zu den ozeanischen Bislama-Sprachen. Englisch und Französisch gelten als Amtssprachen, werden jedoch kaum noch verstanden. Die Verständigung zwischen den Völkern findet bis heute über Sandzeichnungen statt, die 2003 von der UNESCO zum Kulturerbe der Menschheit erklärt wurden.

Auf der Insel Tanna gibt es den Mount Yasur, auf Ambae den Mount Lombenben, zwei überaus aktive Vulkane, die bestiegen werden können.

In Vanuatu wurde das Bungeejumping erfunden. Junge Männer springen von 30m hohen Bambustürmen um ihre Männlichkeit zu erlangen.

Immer wieder gibt es Erdbeben, die oft Zunamis in der Pazifikregion auslösen.

Im März 2016 verwüstete Cyclon PAM die Inseln. Es gab zahlreiche

Todesopfer, zigtausend Menschen wurden obdachlos. Die Hauptstadt Port Vila wurde komplett zerstört. PAM ging als schwerste Katastrophe in die Geschichtsbücher Vanuatus ein. Seitdem versucht man durch Landschenkungen finanzkräftige Investoren ins Land zu locken.

Die Wirtschaft Vanuatus besteht überwiegend aus Ackerbau, Fischerei und zu geringen Teilen aus Tourismus.

 

Überwiegend wird Tauschhandel betrieben, es gibt aber auch den Vatu,

eine Währung die es ausschliesslich auf den Inseln gibt.

 

Sie ist nicht etwa an den Dollar gekoppelt sondern:

Der Wert eines Vatu entspricht umgerechnet etwa einem Schweinestoßzahn !

 

 

In Port Resolution:

SO EINFACH KANN WOHNEN SEIN.

 

 

TANNA      Zu den glücklichsten Menschen der Welt.... ( ? )

 

 

 

PORT RESOLUTION        19°31´62 S 169°29´19 E     4m / schw. Sand

 

Etwa 8000 Menschen leben auf dieser ca. 35 x 10km grossen Insel. Etwa 2000 in der einzigen Stadt Lenakel auf der Westseite. Der Rest lebt in kleineren, meist bis zu 300 Personen grossen Dörfern, die nur über sehr schlechte, kaum mit Fahrzeugen passierbare Wege miteinander verbunden sind.

Öffentliche Verkehrsmittel gibt es nicht. Gereist wird mit Allradjeeps, auf dessen Ladeflächen die Passagiere meist stehend unterwegs sind, wenn sie durch kommen - oder es wird gelaufen...

Im Südosten gibt es eine relativ gut geschützte Bucht, Port Resolution.

Dort gehen wir an Land.

Schon vor Jahren hatten wir hier einen Tipp notiert: Nur bei gutem Licht !

Also Vorsicht !

Die 5m tiefe Einfahrt ist eng und gefährlich, hatte doch einer unserer Bekannten vor einem Jahr hier auf den Lavafelsen sein Schiff aufgeschlitzt und hatte dieses nur mit Mühe retten können.

Nach Tanna kommt man wegen der Einwohner und deren Ursprünglichkeit, wie auch wegen dem aktiven Vulkan Mount Yasur, den wir besteigen wollen.

Über SSB-Funk hatten wir per Email unsere Ankunft avisiert, bei Custom + Immigration, obwohl wir wissen, dass auf Tanna seit dem vergangenen Jahr nicht mehr einklariert werden kann. Andere Segler gehen zum Klarieren zuerst in die nördlicher gelegenen Hauptstadt Port Vila und motoren dann 120sm gegenan nach Tanna. Wir nicht, denn wir wollen weiter nach Westen.

 

Mit den Bildern des wohlhabenden Fiji vor Augen ist diese Insel wieder ein Entwicklungsland. Die Behausungen aus Palmwedeln und Wellblech, die gegen Regen nicht richtig dicht sind und nach jedem Sturm neu aufgebaut werden müssen.

Kein elektrisches Licht oder gar eine Internetverbindung also auch kein Radio oder TV. Somit entfällt auch Werbung und die daraus resultierenden

Wünsche und Bedürfnisse der Menschen. Sie leben meist zufrieden im Einklang mit der Natur bzw. den Wäldern.

Auffallend ist auch der gute Zustand der Zähne der Vanuati. Im Gegensatz zum reichen Fiji scheint es hier keine Karies zu geben.

 

Das Einklarieren funktioniert gut und freundlich, auch wenn hier offiziell nicht klariert werden kann. Bezahlen können wir die offiziellen in den nächsten Tagen, wenn wir in Lenakel, auf der anderen Seite der Insel waren und Vatu, die Landeswährung getauscht haben.

Die Tour auf den Vulkan Mount Yasur organisiert einer der Locals.

Es funktioniert und wir sind gespannt was uns erwartet...

 

 

 

VULKAN MOUNT YASUR                19°31´62 S 169°26´38 E

 

Zusammen mit Johnson fahren wir in einem Jeep die 15km auf die andere Seite des Berges. Dies ist ein Stundenprojekt, denn der Weg erinnert mehr an ein Flussbett als an eine Strasse. Es geht durch riesige, schwarze Aschefelder und der Wind weht uns die Vulkanasche in wirklich alle Öffnungen.

Hier befindet sich der Eingang zum Yasur-Nationalpark. Hier checken wir ein bzw. kaufen für rund 10.000,- Vatu ( 95,- € / Person ) unsere Tickets für den Park.

Wir haben Glück, denn es sitzen später nur 24 Touristen in den drei Pickup-Fahrzeugen, die uns innerhalb des Parks den Berg hinauf bringen.

In der High Season fahren sie mit 30 Autos im Konvoy den Berg hinauf, hören wir.

Die letzten 50 Höhenmeter ( von 375m ) muss man dann doch wirklich selber laufen. Da hatten wir doch schon ganz andere Vulkane...

Am Kraterrand weht ein starker, feuchtkalter Wind.

Umwandern können wir den Krater nicht, denn die Dämpfe sind schwefelhaltig und gefährlich.

Wir stehen in der Gruppe und sehen etwa 200m unter uns die leuchtend roten Brocken fliegen. Die Lava fliegt jedoch nicht über uns und scheint recht weit entfernt, so dass wir uns recht sicher fühlen.

Es sind nur relativ leichte Erruptionen, die durch dumpfes Grollen angekündigt werden und dann den vielen Dampf rot färben. So ist dieser Vulkan recht „sicher“ da er keinen Druck aufbaut. Der Yasur war 2008 das letzte Mal richtig ausgebrochen.

Nach einer Stunde sind alle richtig durchgefroren, obwohl wir lange Kleidung, Jacken und dicke Wanderschuhe tragen. Es ist dunkel geworden und das Ganze ist jetzt noch dramatischer.

Jetzt erst gelingen auch Langzeitbelichtungen mit dem entsprechenden Vulkanefekt.

 

Gegen 19:00 fahren wir wieder bergab und stehen kurze Zeit später wieder auf der Ladefläche unseres Pickups auf dem Weg zurück nach Port Resolution.

 

 

 

MOUNT YASUR

 

 

 

 

LAMAKARA                   ( Tanz auf dem Vulkan )

 

Am Fuss des Yasur auf der Nordseite liegt das kleine Dorf Lamakara.

Hier finden gerade traditionelle Frühlingstänze statt. Ein eintägiges Fest, das von jedem kleinen Dorf separat veranstaltet wird und das von allen umliegenden Dorfgemeinschaften besucht wird. So treffen wir schon auf der Fahrt hierher zahlreiche, gut und bunt gekleidete Menschen und nehmen auch Vanuatis auf unserer Pickup-Ladefläche mit, bis diese wirklich voll ist.

 

Die Tänze kommen ganz ohne Musik und Instrumente. Man singt laut und kräftig. Mit den Füssen wird im Rhythmus so kraftvoll gestampft, dass die Erde bebt. Stundenlang. 

Die Leute sind farbenprächtig gekleidet und die Frauen zusätzlich bunt geschminkt.

Einige tragen zudem noch Röcke und Kopfschmuck aus Bast oder getrockneten Blättern.

Wir sind die einzigen „weißen“ und werden entsprechend beäugt.

So kommen wir ins Gespräch mit den Einheimischen.

 

Ein junger Mann versucht uns seine Kultur näher zu bringen:

 

Die Menschen in Vanuatu leben an der „Basis des Lebens“. Ein Dach über dem Kopf, zu essen und zu trinken, erklärt er. Elektrizität oder Licht seien seltene Luxusgüter, ähnlich wie Schuhe oder Flip-Flops.

Es gibt in den kleinen Dorfgemeinschaften keinen Besitzanspruch und Konsumverhalten, also auch keine Neidgefühle.

Fast alles liefert die Natur bzw. der Wald.

 

Während die Jungen nach der Beschneidung im Alter zwischen 4 - 11 Jahren mit anderen, älteren Jungen für drei Monate in den Wald geschickt werden um das Leben kennen zu lernen, sich selbst zu ernähren und sich zu behaupten wird für die Mädchen ein großes Fest veranstaltet, nachdem sie ihre erste Periode bekommen haben und bereits vorher von ihren Müttern alles über Familie und Hausarbeiten gelernt haben.

Sie sind nun erwachsen, ausgebildet für das Leben, fertig zum heiraten.

 

Nur wer dies einmal gehört habe, kann verstehen warum die Einwohner Vanuatus die glücklichsten Menschen der Welt sind....  erklärt er.

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Er ist 24 Jahre alt, mit seiner Frau glücklich verheiratet hat drei kleine Kinder, keinen speziellen Beruf

aber glücklich hier auf der Dschungel bewachsenen Insel Tanna in der Natur leben zu können.

 

 

 

 

 

LENAKEL                               19°32´04 S 169°15´13 E

 

Der Ort Lenakel ist die einzige Stadt auf Tanna. Hier verkehrt auch das Fährboot von Port Vila, der 120sm entfernten Hauptstadt Vanuatus.

In Lenakel gibt es mehrere kleine „super“ Märkte, ausschließlich in Vanuatibesitz keine chinesischen. Darauf sind sie besonders stolz. Man bekommt hier alles was lange haltbar ist, Käse jedoch nur in 5kg-Stücken und nur in einer einzigen Sorte.

Chinese People gäbe es nur sehr wenige hier auf der Insel.

 

Sehr fotogen gelegen, unter einem der vielen jahrhundertealten Bäume gibt es

open Air“ auch einen lokalen Markt für frisches Obst und Gemüse.

Salate, Tomaten, Rot- und Weisskohl, Broccoli, Gurken, Taro, Karrotten, Bananen, Erdnüsse, Maniok und Yam, Christophine und Kava. Sogar Mandarinen sind im Angebot wenn auch recht sauer.

Die Auswahl ist groß und die Qualität hervorragend. Frisch geerntet, aus privaten Gärten.

 

Wir fahren hierher um in der einzigen Bank der Insel Vatu, die Landeswährung zu tauschen und anschließend unsere Schulden zu begleichen, bei Customs & Immigration, die uns zunächst ohne Geld abgefertigt hatten.

 

Das liegen mit der Yacht vor LENAKEL ist, von Land aus gesehen abzuraten.

Auch bei derzeit ruhigem Wetter bricht sich an den Riffen vor der Küste die etwa 2m hohe, pazifische Dünung, in der man ungeschützt vor Anker liegen würde.

 

 

 

 

Das Wetter wird zusehend schlechter. Zweieinhalb Tage regnet es von früh bis spät, die Nächte durchgehend wie aus Kübeln. Wir würden gerne aus checken aber die offiziellen kommen sogar mit ihren Allradjeeps nicht durch bis Port Resolution. „Roads are closed“, hören wir Tage später, als sie uns abfertigen.

 

Zumindest sind wir nun ausklariert.

Hohe Berge, dichte Wolken oder starker Niederschlag; Faktoren, die das Funken mit SSB nicht unbedingt begünstigen. Hier haben wir sie gleich alle zusammen.

Wir bekommen tagelang kein Connect über die Funke – also keine Emails und auch keine Wettervorhersage. Ohne diese sollte man vorsichtig sein, wenn man eine Tour von ca.270sm vor sich hat.

Also warten wir weiter, bis dass der Regen irgendwann aufhört.

 

FAZIT :

 

Vanuatu anzulaufen war eine gute Entscheidung. Wenn wir auch nur verhältnismäßig kurz hier waren, hat dies uns doch gelehrt wie unnütz

ein Radio oder ein Fernsehgerät in dieser Welt wäre – oder wie zufrieden man sein kann wenn man alle die uns zu Hause lieb gewordenen Dinge

einfach nicht besitzt.

 

Eine neue Erfahrung: So einfach kann leben sein !!

 

Nachdenklich geworden verlassen wir Tanna in Richtung Nouvelle Caledonie, ein Stückchen Frankreich mitten im Südpazifik.

Etwa 230sm sind es bis zur Havanna-Passage im Südosten.

Dort dürfen wir nur mit auflaufendem Wasser einfahren, wegen Grundseen. Dann weitere 40sm innerhalb der nächsten drei Tage durch die Riffe bis Noumea.

 

 

 

 

Ansteuerung Havanna Passage:  Leuchtfeuer Cape Ndana 247°

 

ÜBERFAHRT  MOOLOOLABA  TEIL  2        Vanuatu / Nouvelle Caledonie

 

SEENOTFALL

 

 

Gleich nach dem Frühstück laufen wir vorsichtig aus Port Resolution.

Zusammen mit SY ST-MARIE-ANNE ( Gerard+Nicolle ) und  RAYON VERDE

( Jean-Piere+Anne ) alle aus Frankreich.

Es hat derzeit angenehme 14kn aus Nord, gegen die wir anfangs etwa 5sm anmotoren müssen.

Nach einer Stunde setzen wir die Segel und fallen ab. Bei 18 – 26 kn haben wir relativ unruhiges Wasser, kommen aber gut voran. Leider ist das ganze ein „Knüppelkurs,“ hoch am Wind. Immer wieder müssen wir abfallen oder anluven, weil der Wind um ein paar Grad gedreht hat.

Da ist absolute Aufmerksamkeit gefragt. Auch nachts.

Innerhalb einer Stunde haben wir sage und schreibe fünf Squals, so dass wir nicht mehr ausreffen.

 

Es ist ein wenig wie ein Rodeoritt. Neben der pazifischen 5m-Dünung aus Ost kommt die unruhige, 2,50m Windsee aus Süd. Spritzig-ruppig durch die dunkele, mondlose Nacht, bei einer Geräuschkulisse bei der man garantiert nicht einschläft. 

Umso müder sind wir später tagsüber als der Wind um 20° gedreht hat, dösen oder schlafen den gesamten Tag.

 

Die zweite Nacht ist ganz anders: 

Das Boot läuft bei 8kn Wind über ententümpelglattes Wasser und zieht zwei leuchtende Spuren in die Oberfläche:  MEERESLEUCHTEN

Bei absoluter Dunkelheit haben wir einen Sternenhimmel, wie schon sehr lange nicht mehr.

 

Später nehmen wir die Segel weg, kein Wind mehr.

Gegen 04:30 stehen wir vor der Havanna-Passage. Bis etwa 07:00 läuft das  Wasser noch auf bzw.ein.

Optimal um zum Ankermanöver in drei Stunden wieder Tageslicht zu haben.

Wir laufen mit 7,5kn über Grund, da es uns ordentlich hinein schiebt.

Immer auf die zwei kleinen, blinkenden Lichter zu, das Leuchtfeuer Cap Ndua.

Mittlerweile fängt es an zu dämmern, es wird hell.

Es ist wie eine Erleichterung: Wir sind durch die 2sm breite Einfahrt im Pass hindurch und haben nun noch 15sm bis zu unserem Ankerplatz in der Baie de Prony. Jetzt wird Tee gekocht und LAUT Musik gehört. Und in drei Stunden geht es in die Koje...

 

Wir haben nun drei Tage zum Ausruhen bis wir zum Einklarieren in Noumea sein müssen........ dachten wir.

Yachten, die dies nicht schaffen werden weggeschickt, hatten wir gelesen.

 

Der Wetterbericht

von Radio Noumea kommt vier Mal pro Tag.

Französisch, sehr schnell gesprochen also schwer verständlich.

Aber das Wort Depression kommt wie mit Donnerhall, mit viel Wind aus West...

 

Über Funk sprechen wir uns mit unseren Freunden auf den anderen beiden Yachten ab.

Sie haben ebenfalls nicht alles verstehen können.

Also besser nicht ausruhen und heute noch die 40sm bis Noumea ?

So geht es fatalerweise an der Baie de Prony vorbei...    Ein Fehler wie sich zeigen wird.

 

 

Der Canal de Woodin ist eine Engstelle etwa 20sm vor Noumea.

Was wir nicht wussten und in all den vielen Infos nicht verzeichnet ist:

Hier schiebt sich der gesamte Gezeitenstrom der riesigen Lagune durch die Berge mit irrsinnigen Strömungen.

 

Unsere Geschwindigkeit über Grund sinkt von 6,5 auf 0,7kn obwohl wir durchs Wasser rasen.  An einer besonders engen Stelle bleiben wir über Grund stehen,

kommen nicht weiter.  Auch nicht am Rand.  Zu stark ist die Gegenströmung.

Wir müssen umdrehen und warten, bis die Strömung nachmittags kentert.

Wir ankern zwischen, am Rande der einzigen, greifbaren Bucht nur wenig gegen Westwind geschützt, auf steinigem Grund.

Machen für zwei Stunden die Augen zu.

 

Nachdem uns der Wecker aus dem Tiefschlaf gerissen hat ist die Strömung wesentlich weniger geworden, also nix wie los.

 

Wir gehen Anker auf und motoren in die Depression:

Gegen 26kn Wind aus West in die ruppige, steile See.

Ein Fehler wie sich herausstellen wird.

Noch 21sm bis Noumea. Rodeo unter Motor.

 

Nach etwa 5sm fallen beide Motoren aus.   Totalausfall !!

 

Shit happens !!

 

Also Genua ausrollen, Fahrt im Schiff behalten und einen ruhigen Kopf behalten.

Gegenan kreuzen ist nicht möglich, zu stark ist die Strömung.

Eine Blödsituation, denn gute nach West geschützte Buchten gibt es auf der

Westseite Neu Caledoniens keine.

Mit achterlichem Wind segeln wir zurück in die Bucht, in der wir wegen der starken Gezeitenströmung zwischen geankert hatten.

Dort kennen wir den Verlauf und die Tiefen in der Bucht.

Wir gehen dort aus dem Segelmodus vor Anker.

Zehn Tonnen Schiff abbremsen mit einem Ankermanöver auf steinigem Grund in der Strömung.

Es funktioniert gut, denn der Anker reißt sich immer wieder kurz am Grund los, bevor er wieder hält, da die Kette zunächst nur kurz bleibt.

 

So kommen wir etwa 10m neben den Korallen zum liegen. Wie auf einem Fluss.

Bereits von unterwegs hatten wir einen PAN-PAN-RUF abgesetzt, über den Notfunkkanal 16.

(PAN-PAN ist ein NOTRUF, die Vorstufe zu MAYDAY )

Über Funk verhandeln wir mit der MMRC – Leitstelle, dass wir nach Noumea abgeschleppt werden. Für satte 5000,- .....  EURO !!

Wir willigen ein, haben keine andere Wahl, hauptsache in Sicherheit.

 

Ein paar Minuten später passiert zufällig ein grosser Catamaran aus Noumea diese Stelle.

Michelle, der Skipper erkennt sofort, dass wir dringend Hilfe brauchen, denn wir liegen nur ein paar Meter neben den Korallen in extremer Strömung.

Schnell sind unsere Leinen auf dem CAT belegt und wir werden aus der Gefahrenzone gezogen. Die Strömung an dieser Stelle hat bereits um die 5kn und wird noch stärker werden.

Es ist nicht mehr möglich, den zuvor ausgebrachten Zweitanker zu bergen, zu viel Strömungsdruck auf der unbelasteten Ankerleine.  Wir markieren mit einem Pfender und schneiden die Leine ab.

 

Im Schlepp hinter der TE FETIA geht es über 4 Stunden die 21sm bis in die grosse Bucht von Noumea während wir die teure Rettungsaktion der Offiziellen über Funk abblasen lassen.

Gegen 22:00 sind wir in Noumea und verlegen aus dem Schlepp an die Breitseite des Catamarans der uns anschließend über Nacht erstmal an die Tankstelle manövriert, einziger Ort der nicht besetzt ist.

Guy , ein herbeigeeilter Freund von Michelle und Ambre hilft, das Doppelgespann durch den Wind zu drehen und die Leinen an Land zu belegen.

 

Michelle weiss genau was er macht, er fährt das 16m breite Gespann sicher durch die 20m breite Hafeneinfahrt, dreht uns auf der Stelle und ruft Hilfe wo es eng werden könnte.  Super Manöver.    Vielen Dank euch beiden !!

 

Zufällig kennt Guy unser Boot. So klein ist die Welt:  Erst kürzlich hatte er ein Gebot abgegeben auf die BONAFIDE bei www.yachtworld.com. Er war jedoch zu spät...

Es folgt ein netter Abend mit unserer Rettern, die par tout nicht bezahlt werden möchten und Guy.

Es gibt statt dessen eine grosse Flasche Guatemala-Rum als Dankeschön. Diese nehmen sie gerne. Sie täten dies für andere Segler auch und sie selbst hätten auch schon Hilfe in Anspruch nehmen müssen erzählen sie.

Immerhin seien Segler eine grosse Familie.   

 

 

Am nächsten Morgen ist Guy schon um 07:30 wieder an Bord. Er kennt die Damen von der Marina und organisiert einen Liegeplatz im chronisch überfüllten Port Moselle.

Gegen 10:00 sind bei beiden Motoren die Filter gewechselt und die Leitungen entlüftet.

Alles läuft wieder wie geschmiert und wir motoren zum Visitors Wharf, wo wir einen zeitlich unlimitierten Liegeplatz bekommen.

 

 

 

 

 

 

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NOUVELLE CALEDONIE

 

Neukaledonien ist eine französisch geprägte Inselgruppe in Melanesien

im südlichen Pazifik.

Es leben etwa 250.000 Einwohner auf den 4 kleineren und der Hauptinsel. Der überwiegende Teil sind KANAKEN, eine Bevölkerungsgruppe die ursprünglich aus Melanesien stammt.

Etwa 150.000 Einwohner leben in der Hauptstadt Noumea.

Grand Terre, die Hauptinsel ist umgeben von dem 1.500km langen NC-Barriereriff, welches als zweitgrößtes Korallenriff der Welt 2008 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt wurde.

Die innerhalb liegende, geschützte Lagune ist die grösste ihrer Art auf dem Globus.

Die Inseln haben noch bis Dezember 2018 einen französischen Sonderstatus.

Die Einwohner werden dann entscheiden ob sie weiterhin zu Frankreich gehören oder unabhängig werden sollen.

Auf den von dichtem Regenwald überzogenen Inseln hat sich in den vergangenen Jahrmillionen eine eigene Tierwelt entwickelt. Hunderte Arten sind endemisch.

 

Wenn man von den großzügigen Euro-Subventionen des französischen Mutterlandes absieht leben die Inseln wirtschaftlich gesehen von Handwerk, Nickelbergbau und etwas Tourismus.

NOUMEA, GRANDE TERRE:

Erste Eindrücke beim Radeln über die Insel.  Es gibt eine regelrechte Fahrradautobahn entlang der Küste. Überall Plätze die zum Verweilen einladen. Das Freizeitangebot ist riesig. 

 

MARINA PORT MOSSELLE

 

Hier wird einklariert und dann erst mal ausgeschlafen. Die Formalitäten funktionieren überaus relaxed. Die Zollformalitäten erledigt man im Marinaoffice. Eine halbe Stunde später kommt eine junge Frau von Biocecurity und sammelt alles ein, was frisch ist oder irgendwie noch wachsen könnte.

Für die Imigration läuft man mit Laufzettel durch Noumea. Pässe werden kontrolliert aber nicht gestempelt, da EU. Willkommen in NC !! - Fertig.  Es kostet NICHTS !

 

Der Hafen Port Moselle ist überaus voll. Jede Yacht die in NC ankommt hat hier

vorstellig zu werden und am „Visitors wharf“ festzumachen. Drei Tage darf man bleiben, hatten wir gehört, sind jedoch schon über eine Woche hier.

Alle Arbeiten sind erledigt, der Dieseltank gereinigt, die Filter gewechselt, das Schiff aufgeräumt, geputzt  und klariert.

Viele Freunde und Bekannte haben wir hier wieder getroffen. An diesem Steg kommen sie alle an.

Nette Gespräche, schöne Abende....

 

 

Noumea ist eine gut organisierte Großstadt, sauber und ordentlich. Es fahren hier Unmengen an Autos, meistens die teuren Marken, Modelle aus Europa. Parken – ein grösseres Problem. Auffallend sind die zahlreichen Schmierereien bzw. Tags / Graffitys, an Fassaden, Verkehrsschildern und sogar auf geparkten Autos. Man bekommt hier alles was man sich wünschen könnte. Ersatzteile fürs Boot wie auch frisches, knuspriges Baguette oder ausgefallene Käsesorten. Die Käsetheken in den Magasins sind riesig. Weiterhin hat es gleich in Marinanähe den großen Fisch- wie auch den Gemüsemarkt. Ein reichhaltiges Angebot.

Es ist jedoch nicht wirklich günstig:

Das Preisniveau entspricht auf den ersten Blick etwa dem 2,0 bis 2,5-fachen von Deutschland.

 

Taxifahren ist teuer. Für 10km hin und retour bezahlen wir 3,450,-XPF,

etwa 30 Euro. Es gibt aber auch ein öffentliches Busnetz.

Wir sind meist mit den Fahrrädern unterwegs, bewegen uns und haben so einen 25km-Radius.

 

Die weiter südlich gelegenen Buchten sind recht schön. Die Buchten sind jedoch vollgestopft mit Booten, besonders dort wo es einigermaßen geschützt ist, liegen tausende Boote und Schiffe, meist an privaten Mooringbojen.

 

Schade nur, dass es für Mobiltelefonie und Internet ein Monopol gibt. So kostet bei der PTT - Post eine SIM-Card  68,- Euro.  Ohne Internet...!!

Für dieses muss man aus dem Gerät eine SMS an den Server senden der dann ( gegen die geringe Gebühr für jede angefangene Stunde umgerechnet  8,-Euro )  die Datenfreigabe schaltet.

Man wird zu zwei verschiedenen Terminen bzw. Interviews geladen. So steht das Internet nur für die wohlhabenden zur Verfügung.

Es gibt noch zwei weitere Anbieter die aber nicht günstiger sind.

Wir haben in der Marina freien Zugang aber nicht ausserhalb.

 

 

 

Das „Aquarium des Lagons“ ist sehenswert. Auch in Deutschland hat es viele gute Aquarien, hier aber braucht man nur das Wasser aus der Lagune in die Becken zu pumpen und einige der Bewohner umzusiedeln.

Entsprechend schön sind die Becken anzusehen, mit perfekt gestalteten, bunten, lebendigen Rifflandschaften und auch den vielen Tieren, die wir bislang noch nicht vor die Linse bekommen konnten.

Der Naulillus zum Beispiel lebt in 150 – 350m Tiefe. Er ist hier in dunkelen, unter Druck stehenden Bassins gut zu beobachten. Es leben neben vielen anderen Arten auch Rochen, Schildkröten und grosse Haie in den riesigen Riff-Aquarien.

 

 

Das „ Tjibaou Centre Culurel“ ist mit seiner aufwändig-interessanten Architektur von Renzo Piano schon von weitem sehenswert. Eine Konstruktion aus gebogenen Holzbalken bzw. Leimbindern.

Die Inhalte der einzelnen Räume sind jedoch dürftig. Ein wenig Mode, ein paar Skulpturen und verschiedene Bilder polynesischer Künstler.

Ein paar frühe Fotografien der Ureinwohner und ein umliegender, schön angelegter Garten mit numerisch aufgelisteten, endemischen Pflanzenarten aus Nouvelle Caledonie.

Wir hatten mehr erwartet, dennoch ein schöner Ausflug mit den Fahrrädern.

 

 

Die Stadt Noumea ist auch nicht schlecht. Eine gewachsene "Kleinstadt" (100.000 Pers. klein) mit vielen kleinen Geschäften, Bistros, Bars und ein paar kleinen Parks mit Palmen und Bhodibäumen sowie hunderte Bänke die zur Mittagszeit gut angenommen werden. Französisches savoir vivre.

Von fast überall sieht man das Meer. 

Schön hier zu bummeln wenn man Zeit hat.

 

 

Ouen Toro ist ein Naherholungsgebiet auf einer felsigen Halbinsel gelegen.

 

Gut zum wandern, joggen oder spazieren. Verpflegung bringt man mit, es gibt hier nichts.

 

Weitere Attraktionen muss man suchen. 

Es gäbe noch den Zoo oder die kleine Insel Ile aux Canards,

wo man gut baden und schnorcheln könnte. ( sofern man nicht auf eigenem Kiel hier ist )

 

Weiterhin gibt es im Süden Grande Terres noch einen Naturkundetrack, incl. Birdwatching, den man für teures Geld mit Führung bewandern kann.

Aber auch hier kommt man gut mit dem Boot hin.

 

 

 

 

 

 

 

Wir entscheiden uns, die Marina zeitig zu verlassen und statt der Landschaft die Inseln zu erkunden. Es liegen hinter fast jeder Insel kostenfreie Mooringbojen aus, die vom Gouverment gewartet werden. Wochentags ist es auch nicht so überfüllt. 

 

 

Der Leuchtturm „Phare Amedee“ von M.Rigolet (aus dem technischen Team um Gustav Eiffel) steht auf der Ile des Amedee nahe dem Boulari Pass, etwa 12sm südlich von Noumea. Er sollte eigentlich in Martinique stehen.

Versehentlich wurde der 400Tonnen schwere, 56m hohe Turm 1865 nach Noumea geliefert - und 

18 Jahre später aufgebaut. 247 Stufen sind es bis auf die Plattform in 52m Höhe.

 

Der Phare Amedee ist die Attraktion in NC:

Einer der größten Leuchttürme weltweit in der weltgrößten Lagune hier in

Neu Kaledonien.

Auf der anderen Seite der Welt steht in Frankreich, am Chanel at Roches-sur-Douvres sein Bruder, ein nahezu identischer Leuchtturm.

 

 

 

 

 

ILOT MAITRE            22°19´85 S 166°24´45 E       Mooring, 5m / Korallen

 

Auf diesem etwa 2,5km langen Riff liegt die etwa 1km lange Sandinsel.

Durch diese bestens gegen Ost geschützt liegt man hier an einer der etwa 40 kostenfreien Mooringbojen. Auf der Insel befindet sich ein komfortables Hotel mit 24 Wasserbungalows. Die Insel ist Palmen und Pienien bewachsen und umgeben von feinen Sandstränden. Man kann das Restaurant besuchen oder

Wassersportequipment ausleihen. Tourists welcome !

Auch von der Kitescene wird die Insel angenommen. Wegen der flachen Gewässer sind hier gleich drei Kite Schulen ansässig und man sieht dutzende bunter Kitesegel.

 

 

 

ILE AUX GOELAND             22°22´46 S 166°22´44 E      3m / Sand

 

Mit 7sm ist diese Insel etwas weiter von Noumea entfernt als Ilot Maitre.

Dafür liegt man jedoch einsam und alleine zwischen oder über großen Korallenstöcken.

Die kleine Sandinsel ist nur mit Kräutern bewachsen und in ein paar Minuten umwandert.

 

Hier haben wir uns verabredet, mit Guy, unserem einheimischen Freund.

Wir staunen nicht schlecht, als Guy gegen Mittag zusammen mit Saviem, mit seinem kleinen, gelben Katamaran eingeflogen kommt.

Nach ein paar Runden landen die beiden in knietiefem, türkisblauem Wasser.

Guy fährt sein Gefährt ganz cool an den Strand und wirft dort den Anker.

Der erste CAT der fliegen kann.

Bienvenue de Goeland !

Es sei hier ganz einfach, erklärt Guy. Die Kategorie seines Fliegers ist Ultraleicht. Kein Tüv, keine Flugsicherung und kaum Regularien. Wenn es Probleme gibt geht es einfach nach unten aufs Wasser. Er darf alles selbst reparieren.

Der Flieger parkt normalerweise in der Nähe eines Rivers auf einem Hänger. Den fahre er ins Wasser bis der Flieger schwimmt und anschließend geht es ab.

So entstehen keine Stand- oder Flughafengebühren.

Man brauche in NC nur die PPL, die Private Pilotenlizenz.

 

Es ist ein reiner Zweisitzer, mit einem Kit umgebaut zum Wasserflieger.

Er erklärt uns die Technik und die Geräte im Armaturenbrett. Verbraucht werden um die 12 Liter Super pro Stunde die durch einen kleinen Spritvorfilter im Armaturenbrett laufen.

Die folgenden Rundflüge sind der Knaller!!

Wir fliegen über die Rifflandschaften bis zum Aussenriff der riesigen Lagune.

Jeder Korallenkopf ist erkennbar. Von oben sehen wir Schildkröten, Haie und Rochen. Ein Frachter liegt als Wrack auf dem Aussenriff, bereits seit 2001.

 

Vom Strand fliegen die zwei später um die Insel zur BONAFIDE, die in sicherem Wasser ankert. Wir bringen eine 30m Schwimmleine mit Boje aus, an der sie mit dem Flieger festmachen können.

Ein Erlebnis der besonderen Art und das erste Mal, dass uns Freunde an Bord besuchen die bis zur BONA einfliegen.

 

Wir kochen und essen gemeinsam und sitzen noch lange auf dem Vordeck und erzählen.

 

 

 

 

EXPLORING THE ISLANDS …

 

...ist eine wunderschöne Sache. Kristallklares Wasser, herrlich, bunte Korallen und viele Fische, die von Bord aus schon zu erkennen sind.

 

Es gibt aber auch die andere Seite:

Ile Amedee: Nachts um 03:00 werden wir wach, weil es fürchterlich pfeift und rumpelt.

Der CAT zieht und reisst wie wild an der Mooring.

Der abends noch friedlich wehende Wind hat aufgedreht und bläst nun mit bis 29kn; nicht mehr

über die schützende Insel, hinter der wir an einer Mooring liegen, sondern direkt von der offenen See.

Die Windsee ist entsprechend.

Die Insel ist jetzt eine Gefahr: Legerwall falls die Mooring bricht und wir auf diese treiben.

Also ist die Nacht zu Ende und wir halten Ankerwache mit bereits laufenden Motoren.

Stress, mit Absprachen für den Fall das so etwas passiert.

 

So sind wir froh als es anfängt zu dämmern, wir die Genua rausziehen und die 12sm Richtung Noumea segeln um uns wieder irgendwo verstecken zu können.

 

Marina oder Bucht ?  We will see.  Gleich mit dem ersten Tageslicht.

 

 

 

ILE UERE´                           22°18´81 S 166°28´51 E        9m / Sand+Kies

 

Eine Fluchtbucht, die einzige gegen Westwind geschützte. Das hat sich herumgesprochen, die Bucht ist übervoll wie auch die Marina die für uns derzeit keinen Platz frei hat.

Durch die hufeisenförmige Insel nach allen Seiten gut geschützt liegt man recht dicht bei den anderen. Aber es kann pfeifen wie es will, man ist hier sicher.

Die umlaufenden „Strände“ sind nur beschwerlich zu begehen, da diese aus groben Kieselsteinen bestehen. Nach West ist die Insel nur 20m breit.

Schnell steht man im Starkwind auf der Luvseite vor der schweren Brandung.

Eine Wanderung auf den Aussichtshügel lohnt nur bedingt.

Es gibt in der Bucht über die Saison einen Bootsverleih mit Optis und kleinen Jollen. Ansonsten gibt es hier nichts.

 

So sind wir froh, dass wir Sonntag wieder einen Platz in Port Moselle bekommen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

PLANUNGEN FÜR DIE TOUR NACH AUSTRALIEN

 

Die Bürokratie Australiens ist für vieles bekannt außer „userfriendly“, soll heißen nicht benutzerfreundlich. Im Voraus sind Visa zu beantragen - ganz normal. Unsere sind noch bis März 2019 gültig. Fünf verschiedene Emails haben wir geschickt, schon Wochen bevor wir losfahren wollen, ( Advanced Message of Arival )  nur um nicht straffällig zu werden.

Freunde von uns hatten eine dieser Mails nicht gesendet und mussten prompt

eine Strafe von 9000,-AUS bezahlen...

Weiterhin muss man 24 Stunden bevor man ankommt per Funk VHF 16

die Offiziellen informieren, dass man kurzfristig ankommt. Auch sollen verschiedene Telefonnummern angerufen werden – schlecht nur, wenn noch keine funktionierende SIM-Card an Bord ist.

Einmal in australischen Wassern gelandet, müssen die Offiziellen wieder angefunkt werden:

„Wir sind jetzt da“.

Es gibt lange Listen, was alles nicht an Bord sein darf. Auch müssen Listen fertig vorliegen, welche Städte oder Gegenden in Australien besucht werden wollen.

Dies alles am Tage der Ankunft, wobei man nach einer solchen Tour vielleicht ein wenig müde ist.

Um dies zu beschleunigen rechnen die australischen Beamten ihre Gebühren in 10-Minuten-Einheiten ab.

Mooloolaba, unser Zielhafen für dieses Jahr liegt etwa 100km nördlich von Brisbane.

Wir überlegen, wegen der bis 3kn starken Südströmung vor der australischen Küste in Bundaberg

( liegt weitere 300km nördlich ) anzulanden, verdrängen dies jedoch schnell wieder. Man liegt in Bundaberg sehr isoliert, es gibt dort nicht viel.

 

So scheint uns Brisbane trotz der langen, schwierigen Anfahrt doch das geringere Übel.

Wir werden zwei bis drei ganze Tieden benötigen um von der Ansteuerungstonne die 49sm bis in die Rivergate Marina vor Brisbane zu segeln, falls dies überhaupt möglich ist. Wir lesen von Gezeitenströmen mit bis zu drei Knoten.

Auch andere Segler berichten nichts gutes.

Bereits vor der australischen Küste läuft der Ostaustralienstrom mit drei Knoten südwärts. 

 

Leider ist unsere SSB-Funk-Anlage ausgefallen. Sobald diese von der Reparatur zurück ist soll es mit der Suche nach dem Wetterfenster losgehen.

 

 

 

 

 

KANAKI FETE DE NOUMEA

 

Sonntag Abend startet in Noumea-Downtown das grosse Kanakenfest.

Für zwei Tage.

Die Kanaken sind die ethnische Mehrheit in NC. Sie sind dunkelhäutig, sprechen Kanaki und leben meist ausserhalb des reichen Noumea und auf den Inseln.

Im November wollen sie sich per Abstimmung von Frankreich lösen.

Durch laute Musik ist das Fest schon von weitem gut auszumachen.

Keine Frage, da schauen wir mal. Die meisten Besucher sitzen auf dem Teerboden im Schneidersitz. Wir sind die einzigen Weissen auf dieser Veranstaltung. Es wird getanzt und mitgesungen als wären die Stücke Hymnen. Prima Stimmung.

Es sind allerlei Buden aufgebaut, Kanakenwürste, - Salate, - Gebäck. Es gibt

T-Skirts mit Kanakisprüchen, Tücher und Flaggen sind im Angebot.

Auf der Bühne wechseln sich Kanaki-Popgruppen ab mit wirklich sehr guter Musik. Die meisten Gruppen kommen von den Loyalitätsinseln. Als wir nach den Namen der Gruppen fragen spielen sie uns gleich die Musik

auf einen USB-Stick. Total nett, vielen Dank !!

 

 

ILE NOU                                        22°15´53 S 166°23´34 E       ( recht eng und flach )

 

Eigentlich wollten wir noch in die Baie Nou. Eine nach Nord offene, sehr kleine Bucht mit einem schönen Strand, nur drei Meilen von Noumea entfernt.

Da wir auf unser SSB-Radio warten radeln wir zu dieser Bucht. Etwa 10km sind es über Land, an der Universität vorbei bis zum Fort aus dem letzten Weltkrieg auf einem der Hügel. Ein toller Ausblick von dort oben. Die Kanonen alle bestens gepflegt, als ob sie gestern noch gereinigt worden wären.

Schön sind von oben die Riffe in der Bucht erkennbar.

Eine einzige ankernde Yacht füllt die Bucht beinah aus.

 

Auf dem Sandstrand ist der Teufel los. Hunderte Personen, spielen, toben, grillen, hören Musik oder machen sonst was. Es ist ein Feiertag, alle haben frei.

Im Restaurant gibt es einen Snack, bevor es wieder zurück geht.

Bergauf, bergab...

 

 

 

MARINA PORT MOSELLE                                28.09.2018

 

Wir sind nach ein paar wenigen Tagen hinter den Inseln wieder in der Marina gelandet. Es windet ohne Unterlass. Das Tief, dass bereits seit Tagen zu einer tropischen Depression geworden war, hat nun einen Namen bekommen: „LIUA“  ....  ALARM !!!

Obwohl Liua noch etwa 300sm entfernt ist, ist es auch hier schon zu einer Gefahr geworden.

Die Windstärke für die kommenden Tage wird für Noumea mit 45kn, Boen bis 55kn vorhergesagt. 

Wir sind heilfroh in der Marina zu liegen, auch wenn durch den Wind die Masten aller Yachten mit  Pfeifen und Rappeln, einen fürchterlichen Krach erzeugen.

Die Marina ist rappelvoll. Es wird bei diesem Wetter keiner diese freiwillig verlassen.

Unser Freund Stefan ist aus Vanuatu vor drei Tagen hier angekommen, hat aber auch heute wieder keinen Liegeplatz ergattern können, obwohl er einklarieren muss.

 

Unsere Funkanlage ist noch immer nicht repariert.

Also warten wir weiter !

 

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So gibt der Antrieb des Yamaha-Aussenborders seinen Geist auf, er dreht durch. Ein kleines Gummilager im Propeller, dass bei Grundberührung der Schraube den Motordefekt verhindern soll hat sich aufgerieben. Es gibt leider nur den gesamten Propeller, nicht das Einzelteil. Egal, es muss funktionieren und man hat sich zu freuen, dass überhaupt repariert werden kann.

 

Auf dem Markt freuen wir uns über frische Erdbeeren. 500 Gramm für freundliche 15Euro. Teuer aber saulecker ! Diese gibt es zusammen mit griechischem Sahnejoghurt, nicht weniger schmackhaft und auch nicht günstiger aber nach langer Abstinenz geschmacklich ein Gedicht !

 

 

 

 

 

GOING SOUTH...

 

  

Um endlich etwas von den Inseln zu entdecken machen wir uns auf den Weg zur Insel Ile des Pins. 60 sm innerhalb der grossen Lagune. Es hat gerade Südwind, so dass wir segeln können und gut voran kommen. Durch die Woodin Passage segeln wir mit nur 3,5kn über Grund. Wind gegen die Strömung. Angenehm ohne Motoren obwohl die See kocht.

In der Bon Anse legen wir einen Übernachtungsstopp ein. Diese „Bucht wird mitunter auch als Baie de Prony bezeichnet und schneidet im Norden von Grande Terre etwa 6sm fjordähnlich ins Land. Dutzende kleine Buchten liegen zwischen den grünen Hügeln und Bergen. Eine Menschenarme Gegend. Es gibt eine Nickelmiene als einzige Spur von Zivilisation, keinerlei Orte.

 

 

BAIE DE LA SOMME                                      22°19´90S 166°49´40E         25m / 6 MOORINGS

 

Die Baie de la Somme ist auch gegen südliche Winde sehr gut geschützt.

Hier legen wir uns an eine der 6 Mooringbojen und fahren auf die gegenüberliegende Seite zum Steg. Es gibt eine schöne Wanderung entlang der Küste bis in die nächste Bucht. Hier war im 17.Jahrhundert ein Holzverladehafen. Sklaven zogen die riesigen Kauribaumstämme auf Holzschlitten aus dem Wald, bevor diese auf die ankernden Frachtsegler verladen wurden.

Holz für Europa. Alte, riesige Kauribäume gibt es nur noch wenige.

Nur 6km weiter liegt die längst aufgegebene Leprastation aus diesen Zeiten.

 

 

 

ILE DES PINS

 

 

BAIE DE KUTO                                             22°39´61S 167°26´46E             3m / Sand

 

Bis nach Kuto sind es aus der Baie de la Somme ganze 39sm. Obwohl die Strecke durch die Lagune verläuft hat es 2,5m Seegang wie auf offener See.

Wen wunderts, die Lagune ist nach Südosten offen, ohne schützende Saumriffe, dies erklärt den Seegang.

Mit den Wellen von der Seite laufen wir bis zu 8,5kn und sind nach 6:15 Std.

in der Bucht von Kuto. Vor der Bucht ankert ein riesiges Kreuzfahrtschiff. Die Passagiere an Land wollen zurück an Bord. Die Menschenschlange ist etwa 200m lang. So leert sich zum Abend der Strand und Ruhe kehrt ein.

Mit den Rädern erkunden wir die nächsten Tage die Ile des Pins. Kaiserwetter am Morgen. Die einzige grössere Siedlung, VAO im Süden, beherbergt ein Feuerwehr-, ein Müllauto sowie Krankenhaus, Apotheke und Imbissbude.

Auch eine der beiden Inselkirchen steht hier. Im kleinen Minimarkt bekommt man Baguettes und alles was irgendwie länger haltbar ist. Alles andere wird selber gezogen. Jedes Haus hat seinen eigenen Garten. Hier leben fast ausnahmslos Kanaken. Ein freundliches Volk. Überall grüßt man, winkt oder heißt uns Willkommen. Zwei Bücher bekommen wir geschenkt weil wir uns für die Geschichte der Insel interessieren.

Die Markthalle erreichen wir just als es anfängt zu regnen. Der Markt ist geschlossen, aber wir bekommen einen leckeren Kaffee und frischen Kuchen.

Während der französischen Revolution hatte man Regimekritiker hierher deportiert, lesen wir. Es gab ganze Ortschaften deportierter sowie auch ein Kloster. Die Gefangenen hatten Glück nicht enthauptet worden zu sein.

Wir radeln weiter bis zu den Grottes d´Oumagne. Ein Tropfsteinhöhlensystem, eine der Hauptattraktionen auf der Insel. Diese können wir betreten ohne dass die Grotten geöffnet sind. Das Eintrittsgeld legt man einfach in die offene Kasse.

Auch die Grottes d´Troisieme sehen wir uns an. Schwierig zu finden. Sie liegen abseits der Strasse tief im Wald.

Die mit 260m. grösste Erhebung auf Ile de Pins ist der Pic N´ga. Der Aufstieg

geht durch ausgewaschene Bachbetten, Geröllfelder und Buschland.

Oben wird man mit einem herrlichen Ausblick belohnt, über die saftig grüne Insel mit ihren weissen Stränden und türkis-blauen Lagunen. Die Farben sind einfach klasse.

 

 

 

 

Eine Woche später liegen wir wieder in Terre de la Rouge, dem roten Land im Süden der Hauptinsel. Steine rot, Erde rot, Sand rot und das Wasser an den Ufern auch rot. In der Mitte der grossen BONE ANSE / BAIE DE PRONY liegt die etwa 1000m lange Insel CASY. Nach einer 10-stündigen Überfahrt mit leichtem Wind von achtern kommen wir spät nachmittags hier an.

Während des Segelns hatten wir einen etwa 100cm langen Little Thuny gefangen. Viel zu gross und auch zu alt. Er hatte auf der Haut Parasiten und auch in der Bauchtasche. So richtig appetitlich war er nicht, so dass wir ihn nach nur einer einzigen Mahlzeit den Kollegen übergeben haben

 

 

ILE CASY 22°21´39 S 166°50´41 E 35m / 8 MOORINGS

 

Diese Insel ist seit langem bekannt für ihren einzigen Bewohner: Ein ausgesetzter Dobermannmischling namens Mouss. Er freute sich über den Besuch von Yachties und lief dann mit den Seglern über die Insel als wollte er sie zeigen. Der Hund ist im Dezember 2017 gestorben, an ihn erinnert eine Gedenktafel.

Aber auch ohne den Hund ist Ile Casy irgendgie anders: Obwohl alle Ufer um die grosse Baie de Prony rötlich gefärbt sind, gibt es auf dieser üppig bewachsenen Insel weisse Strände. Das Wasser ist kristallklar, so dass wir von Bord aus die Fische und Geweihkorallen in 15m Tiefe sehen können. Eine mächtige Population Dornenkronenseesterne weidet die Korallen ab deren übrigbleibende Kalkskelette an ein Korallensterben erinnern. Natur pur.

Das erste Mal seit langem sitzen wir wieder draußen und sehen zu wie es dunkel wird. Es ist hier wärmer als auf Ile de Pins.

 

An den Mooringbojen liegen nur zwei andere Yachten: Die deutsche MARDOS und die MODESTA aus Österreich. Man kennt sich bereits seit der Karibik, ein schönes Wiedersehen wenn auch nur kurz, denn sie gehen gleich morgens Richtung Ile de Pins.

Das Panorama erinnert an einen Bergsee. Rundherum Berge, keine Brandung oder andere Geräusche. Es ist muksmäuschenstill und einsam. Hier leben keine Menschen. Morgens werden wir von lautem Vogelgezwitscher geweckt.

Es gibt auch zwei Seeadler und eine einzige Möve, die immer abends zu Besuch an Bord kommt und Reste des Essens erbetteln möchte.

Die Insel ist saftig grün u.A. mit Pins, Pinien, Palmen und Kauribäumen bewachsen. Sie steht unter Naturschutz und man läuft über gut gepflegte Wege um die Insel sowie über das kahle Hochplateau. Möglicherweise ist hier Nickel im Boden.

Die Gräber einer Familie auf dem Friedhof sind von 1887 – 1927.

Auch der der erste Marinepilot Neu Kaledoniens wurde bereits 1859 nach seinem Tod auf der Insel begraben.

Die Vegetation ist vielseitig und man genießt nach allen Seiten schöne Aussichten. Der Rundgang über die Insel lohnt allemal. Es gibt mehrere Infotafeln. Man erfährt auch, dass nach einem Grillabend von Seglern die gesamte Insel vor rund 20 Jahren abgefackelt ist.

 

 

 

PORT DU CARENAGE                                      22°18´12S 166°51´43E            10m / Mud

 

Ganz im Norden der Baie de Prony liegt diese auch als Hurricanhole genutze Bucht zwischen den Bergen. Boote werden hier im Falle eines schweren Sturms an den Mangroven verzurrt und haben so eine grössere Chance zu überleben.

Das Wasser ist grünbraun und Vorsicht; es gäbe hier Bullsharks, eine gefährliche Haiart, hören wir von anderen Seglern.

Mit dem Dinghi fahren wir eine halbe Meile Fluss aufwärts. Obwohl wir mit Hilfe von Google Earth navigieren, wird es sogar bei Hochwasser im Fluss recht flach, so dass der Außenborder hochgenommen werden muss.

Hier gibt es die Source Thermale, eine warme Quelle bzw. ein kleines Bassin, mit etwa 30°C warmem Süsswasser. Zeit zum ausgiebigen Baden, wir sind alleine. Und im Bassin gibts keine Haie!

Das Ganze ist einfach zu finden denn es gibt einen kleinen Anlegesteg fürs Dinghi.

Etwas weiter den Fluss hinauf befindet sich noch ein kleiner Wasserfall.

 

 

BAIE DE MAJIC                               22°22´94S 166°54´84E                 10m / 6 MOORINGS

 

Der Südosten der Baie de Prony ist ein Naturpark. Man liegt an einer der Kostenfreien 6 Mooringbojen in absoluter Einsamkeit. Einzige Attraktion neben dem glasklaren Wasser ist die Wanderung auf den Bergrücken. Hier steht in etwa 260m Höhe das Leuchtfeuer N´Ga, das einem die Richtung durch die Riffe zeigt, wenn man mit dem Boot nachts durch die Havanna Passage nach NC einläuft.

Etwa 2 Stunden dauert der Aufstieg auf gut gepflegten Wegen bis zum Aussichtspunkt etwas unterhalb des Leuchtturms. Von hier kann man auch die Buckelwale beobachten, die mit ihren Kälbern durch den Pass geschwommen kommen um in der großen Lagune eine Pause einzulegen.

Die Wanderung lohnt sich, man hat von N´Ga eine Wahnsinns Fernsicht über die vielen Riffe bis ans Aussenriff.

Die 42sm entfernte Ile de Pins bleibt im Dunst der Feuchtigkeit verborgen.

 

 

 

Der angesagte stärkere Südostwind kommt pünktlich. Wir lassen uns durch die Woodin Passage pusten und liegen etwas später in der BAIE DE CITRONS bei Noumea. Es ist Samstag und die Buchten sind mehr als nur voll. Gleich 2 Regatten sind zu segeln. Eine lokale Wettfahrt, aber auch eine Rally nach Australien.

Für diese haben über 50 Yachten gemeldet und alle sind sie schon hier.

So warten wir wie viele andre auch auf den richtigen Wind um die 800sm gut durchzukommen.

Neben uns ankert eine Yacht, die diese Rally veranstalltet:

Von Noumea nach Bundy ( Bundaberg )

Das kommt uns wie gerufen. Saftige Rabatte bei den australischen Marinas, das Einklarieren in AUS. ist inclusive, das wichtige Wetterrouting auch.

Und die Anfahrt in Bundy ist um einiges einfacher als die 49sm vor Brisbane.

Montag gibt es zuerst eine Infoveranstaltung – wir denken es geht nach „Bundy“.

 

 

 

Fotos von Ile de Pins   und  Baie de Prony

 

 

 

 

 

 

 

 

 

AUFBRUCH !  17.10.2018

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AUSTRALIA

 

 

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