TOUR  2014

Für sechs Monate ´ne Menge Meilen....  TOUR 2013/14
Für sechs Monate ´ne Menge Meilen.... TOUR 2013/14
So sieht´s aus.......  Arbeit läuft nicht weg, leider....
So sieht´s aus....... Arbeit läuft nicht weg, leider....

CURACAO

 

Curacao die Dritte: Eigentlich keine grosse Nummer, das Unterwasserschiff neu zu streichen:

Es sind ganze 54 qm Oberfläche, zuerst drei Schichten Epoxid, dann nochmal 5 Schichten Coppercoat. Da will man die Farbrolle nicht mehr sehen.

Das Abkleben des Wasserpasses: 53 Meter.

Smal Boat – smal Problem, big Boat – big Problem...... so kommen die schlauen Sprüche.

Die Ruderblätter müssen runter, um auch dort gut streichen zu können, Propeller abbauen, Annoden austauschen und weil dies noch nicht genug ist polieren wir gleich noch die Rümpfe...... Alles in rascher Folge, bei nur 34°C.

Wir sind gut in der Zeit.......

 

Auf dem absolut tiefsten Superniedrigpunkt kommt später unsere Laune an, als ein Wolkenbruch die Farbe auf den fertig gestrichenen Rümpfen in Spuren wieder abwäscht. Auf dem Boden sammelt sie sich in Pfützen.....

Das teure Coppercoat. 100 Euro, 200 Euro, 300......?

Viel schlimmer noch: Jeder Tropfen der stehen bleibt, hinterlässt dort wo er verdunstet eine kleine Nase, die später weg geschliffen werden muss.

Na super, alles noch mal neu..... Etwas Kupferfarbe haben wir ja noch.....

 

 

 

Spontan verabreden wir uns mit anderen Yachties zum BBQ.

Weil die Gasflasche der Marina leer ist, sitzen wir etwas später an Bord der Bonafide und grillen was das Zeug hält.

Martin und Ellen aus Enkhuizen, Selim und Nadire aus Istanbul sowie Jochen aus Venezuela. Eine nette Runde, unglaublich schöne Geschichten -

good company, Multikulti eben.

Martin und Ellen von der ACAPELLA kennen wir bereits von Bonaire. Sie leben seit 2007 auf dem Boot.

Selim und Nadire haben der Türkei, die z.Z. in bürgerkriegsähnlichen Zuständen versinkt, den Rücken gekehrt und sind seit 20 Monaten mit ihrem neuen Boot, einer Sonate Ovni 44 unterwegs.

Jochen lebt bereits seit über 20 Jahren auf seinem Katamaran in Venezuela und ist hier in Curacao weil es in Venezuela keine Bootsmaterialien mehr gibt

der Cat aber dringende Reparaturen benötigt, bei Handwerkerpreisen von fast dem 10-fachen.....

 

Die Rechnungen von Curacao Marine, für unser Boot sind sehr vorsichtig und absolut korrekt ausgestellt. Wir hatten der Marinaleitung gleich bei unserer Ankunft von den vielen schlechten Empfehlungen und Erfahrungen in Internetforen berichtet.

So klagen auch hier viele Segler, übervorteilt zu werden, können aber nichts dagegen unternehmen.

Da werden bis zu 30% (!!) mehr Stunden in Rechnung gestellt als geleistet wurden. Neue Handwerker suchen geht jedoch nicht, da nur dieser eine in der Marina beschäftigt werden darf. Also ganz, ganz vorsichtig argumentieren, bei Stundenlöhnen um die 65,- US.

Viele zusätzliche Positionen wie „Taucher oder Mann in Wasser“ werden zusätzlich, zu horenden Preisen abgerechnet obwohl ein Herausholen des Schiffes auf einem Slipwagen ohne Kontrolle der Stützen nicht machbar ist, dieses also inclusive sein müsste. Ebenso auch der „Transfer zwischen Wasser und Abstellplatz“ für die Yacht sowie Ausdruck einer „Bescheinigung für den Zoll“.

Viele zusätzliche Rechnungsposten, überhöhte Preise und viele Klagen – alle jedoch ohne Erfolg.

 

Die Marina selbst ist sicher, gut geführt und organisiert, hat moderne, gepflegte Sanitäreinrichtungen, liegt aber im oberen Preissegment und ist offenbar für viele Überraschungen gut.

 

 

 

Hinter uns liegt eine grosse Motoryacht im Wasser, mit einer erstaunlichen Vergangenheit.

Im Januar 2012 hat der Eigner dieses Boot für 480.000,-US gekauft und nach Miami gelegt. Bereits im Mai wurde es aus der bewachten Marina gestohlen.

Die Versicherung hatte den Wert, 540.000,-US ausgezahlt. Durch einen Zufall hat Bob, der Bruder des Eigners ein ganzes Jahr später, auf der Web-Cam einer Marina in Caracas / Venezuela das Schiff in Internet entdeckt und die Versicherung eingeschaltet.

Diese hatte, ohne grosses Aufsehen, zwei Agenten beauftragt die Yacht zu

entwenden und nach Curacao zu überstellen. Da steht sie nun.

Für 150.000,-US hat nun der Eigner George sein bereits von der Versicherung bezahltes Boot von dieser zurückkaufen können.

Es ist noch viel zu reparieren aber es passt“ meint George und freut sich diebisch.

Freitag geht’s los nach Puerto Rico... Man kann ja auch mal Glück haben.

Was ´ne Story und was für ein Deal !

 

Dienstag geht die BONAFIDE ins Wasser. Beeindruckend wenn die hydraulischen Stützen unter dem Brückendeck gesetzt werden.

Um auch unter den beiden Kielen streichen zu können bleibt das Boot über Nacht angehoben.

Netter Service ! - Ohne Rechnung.

 

Mittwoch bekommen wir unseren Leihwagen, um die Insel noch genauer kennen zu lernen. Wir fahren bis ans Ende und machen Rast in Westpunt.

Sitzen in einem Restaurant oberhalb der Küste.... Schön!

Wir sind aber enttäuscht wie ungepflegt diese Insel ist. Es lebe die Industrie....

 

Donnerstag gibt es ein groses Verabschieden. Nette Leute haben wir hier kennen gelernt und auch wieder getroffen.

Um 10:30 fährt für uns zum letzten Mal die alte Emmabrug zur Seite und etwas später motoren wir gegen Wind und Welle.

Um nicht 30sm kostbare Höhe zu verschenken, verlassen wir Curacao auf dem gleichen Kurs wie wir die Insel im August erreicht haben. Über das Ostende.

 

 

Caribeen crossing:

Der Törn von hier in die kleinen Antillen gilt als sehr anspruchsvoll, ist also nicht zu unterschätzen, da wir entgegen der vorherschenden Ostwinde genau gegenan müssen. Mehrere Segler raten uns ab.

Seit ihr denn sicher, dass das Wetter ruhig bleibt ?“ So wünscht man uns viel Glück und eine „weiche“ Landung.....

Wir beschäftigen uns seit unserer Ankunft in Curacao täglich mit den Wetterprognosen, die hier sehr zuverlässig für die drei uns betreffenden Seegebiete jeden Tag aktualisiert, über Wetterfax eingehen:

Venezuela Basin, Puerto Rico Waters und Windward Islands.

Wir werden etwa 10 Tage brauchen und nur wenn es eine Chance gibt, sicher dort an zu kommen segeln wir los.

Die Files von Passageweather.com für 8 Tage, werden runtergeladen und ausgewertet bzw. Tag für Tag mit den geschätzten Standorten unserer Reise verglichen. So entwickeln wir eine Strategie wo und wann taktisch am besten gewendet werden kann.

Wenn die Prognosen wirklich so eintreten.

Als wir uns sicher fühlen brechen wir einen Tag früher auf, als geplant...........

 

 

Dreieinhalb Stunden nach dem Auslaufen setzen wir die Segel und laufen möglichst hoch am Wind, knapp an Bonaire vorbei, Richtung Puerto Rico. Qualvoll !!!! Die See bewegt sich von Ost nach West mit ein bis zwei Knoten, je nach Mond, der Versatz ist entsprechend.

Etwa das Westende von PR hätten wir knapp erreichen können, drehen aber nach zwei Tagen und ca.300sm bei der vorhergesagten Winddrehung auf Steuerbordbug und segeln jetzt 80sm vor PR, genau gegen den Strom. Kurs 115°, Richtung St.Vincent. Mit nur 4,5kn über Grund.

 

Zwei Tage später ist die See wie glatt gebügelt. Null Wind.

Wir rollen das Vorsegel weg und auch das Gross soll runter. Es will jedoch nicht, es klemmt.....

Das Grossfall hat sich beim Aufziehen mehrfach verdreht, so dass es sich jetzt im Masttop selbst bekneift. Na super !!!..... Überlegen..... Ratlosigkeit ?

Es gibt nur einen einzigen Weg: Andi muss in den Mast und das Problem dort oben klären. Er hasst es, bei Seegang.....

Ohne Maststufen geht es mit der elektrischen Ankerwinch, frei am Spifall hängend rasch aufwärts.....

Der Mast beschreibt dort oben in etwa 20m Höhe „lustige“ Bewegungen, ca 5m von links nach rechts, bei jeder Welle...... Gut dass das Meer relativ ruhig ist.

( Wer schon einmal auf einem 10m-Sprungturm im Schwimmbad gestanden hat, weiss wie unglaublich hoch nur 10m ist )

 

Oben kann man sich kaum halten, geschweige denn, die mitgebrachte Leine am Schäkel befestigen.

Ein Arm umklammert den Mast. Einhändig, mit dem Gewicht der 20m langen Leine...... Schaukel, schaukel, 20 Meter über dem Deck, die Leine zwischen den Zähnen......verknoten....

Mit der Winch wird später von unten die Leine nach unten gezogen. Das Segel saust blitzschnell bergab.

Gewonnen !! Hurra !! Ohne dass etwas defekt gegangen ist.

 

Es wird motort. An Backbord baut sich über den Tag eine riesige etwa 50sm lange Unwetterfront auf. Mit viel Nordwind ab abends und ab dort auch wieder schnelles Segeln......

Besonders schön, die durch den Vollmond gut ausgeleuchtete See.

Die Stimmung ist gut und wir kommen gut voran.

200sm vor Martinique schläft der Wind wieder ein. Genau wie vorhergesagt.

Die See wird ruhiger und der Motor brummt mit 1000rpm. Leise vor sich hin.

So segeln wir mit knapp 5kn.

 

Da sich ab Mittwoch der karibische Ostwind wieder mit 15 – 20kn einstellen soll wäre es gut wenn wir vorher ankommen. Also beeilen wir uns und laufen nun mit beiden Maschinen Richtung Ziel, genau nach Ost. Nur noch 150sm......

 

Alle 60 Minuten piepst der Wecker: Positions- und Umgebungskontrolle.

Die kleine venezulanische Insel Aves liegt genau auf unserem Kurs. So klein, dass diese nur in der gezoomten Kartengrösse auf dem PC erscheint.

Also Vorsicht !

 

 

Knappe 70sm vor Martinique ist es mal wieder soweit: Es ist 04:30, Nachts und der Wecker piepst. Auf dem PC erkennen wir einen Frachter fast auf Kollisionskurs in nur noch 5sm Entfernung. Von Weitem schon sichtbar, als winziges Licht in der Nacht.

Sofort sind wir hellwach.

Mehrere Versuche die Brücke anzufunken scheitern, warscheinlich ist diese nicht besetzt. Banausen !!!

Also keine Absprache ob vor oder hinter ihm passiert wird.

Auch Schiffsname, Grösse, IMO-Nummer und Ziel werden im AIS nicht ausgegeben. Ein Geisterschiff also Richtung Grenada.

Absicht ( ? ) um nochmal `ne Mütze Schlaf zu nehmen ??

Der Dampfer muss grösser sein als 100m, da er zwei weisse Lichter fährt.

Nur wenige 100m fehlen zur Kollision als er mit 13kn vor unserem Bug durchläuft.

Also immer schön aufpassen !!!

 

Schon 60sm vor Martinique sehen wir gleich nach Sonnenaufgang das erste Mal die Insel bzw.den über 1500m hohen Vulkan Mt. Pelee.

LAND IN SICHT !!!!!!

Hurra !! Das Ziel rückt näher......Auf der Zielgeraden sehen wir direkt vor uns ein paar Grindwaale, die aber schnell abtauchen, als wir die Fahrt drosseln.

 

Nach 127 Stunden und 866sm laufen wir am Tag Nr. 6, kurz vor Sonnenuntergang in das Ankerfeld vor St.Anne ein. Wir sind mächtig stolz auf uns und freuen uns riesig. ( !!! )

Wir ankern und springen grinsend über Bord.

Martinique die fünfte !



Caribeen crossing“ erfolgreich !

 








Mit 9.2 kn bei 55° gegen Wind u. Welle....Kurs OST
Mit 9.2 kn bei 55° gegen Wind u. Welle....Kurs OST
Verflogen..... kein Wunder ohne GPS....
Verflogen..... kein Wunder ohne GPS....

 

Zurück in Martinique;   DIE ARBEIT RUFT !

 

Auf der BONAFIDE 1 sind mehrere Reparaturen notwendig. Die Skylights müssen komplett erneuert und verklebt werden.

Dies können wir nicht selbst. Bimini und Sprayhood brauchen neue Reisverschlüsse. Fast alles will gewartet oder gefettet werden, dass es wieder läuft und sich bewegen lässt.

Ein Schiff wird nicht besser vom Liegen.......

Die Genuatrommel saß fest und die Ankerwinde hatte ihren Dienst versagt....... Ein Eimer warmes Wasser (wirkt Wunder bzw.löst Salzkristalle auf) und ein Paar neue Kabel - alles wieder im Lot.

 

 

Für den 03.12. haben wir einen Termin um für 4 Tage an Land zu gehen. Unter dem Boot ist der Bewuchs schon bis zu 40cm lang. Viele Muscheln, Algen und Annemonen die bei Berührung schmerzen.... und es lässt sich kaum noch manövrieren. Also tauchen, mit Spachtel und Bürste........

 

Ein paar Tage später Auskranen und richtig säubern. Abspachteln, schleifen, neues Teerepoxyd...  Abschliessend neues Antifouling streichen und danach wieder ins Wasser.

Vier Tage volles Programm....

 

 

 

Die Arbeiten haben sich gelohnt. Mit den Bildern von und während der Arbeiten läst sich das Boot mit Hilfe von Fred / A+C Brookerage innerhalb weniger Wochen verkaufen !!

........ENDLICH !!!
........ENDLICH !!!

 

 

ENDLICH,


sind wir soweit. Alle Arbeiten an BONA 1 sind erledigt, das Boot wieder im Wasser. Das Unterwasserrschiff strahlt wieder wie neu.....

Eine Mooringboje vor Le Marin konnten wir nicht ergattern. Zu lang sind die Wartelisten. So erklärt sich dann auch der Preis für diese:

600,-Euro für fünf Monate.

So liegt BONA 1 wie gewöhnlich am Anker. Zur Sicherheit diesmal mit zwei Ankern in Reihe, gegen Starkwind.

Wir haben sogar noch einmal Probe gesegelt..... alles funktioniert.

 

Am 08.12.2013 (an Bord ein besonderer Tag ) geht es weiter, Kurs Guadeloupe.

Etwa 120sm also keine 24 Stunden.......

Vielen Dank für die vielen Glückwünsche, an alle die an mich ( Andi ) gedacht haben.

 

 

Als wir morgens Le Marin verlassen, werden wir lange von einer Schule Guburtstagsdelfine begleitet. Ausgelassen schwimmen sie manchmal auf dem Rücken. Mehrere Jungtiere sind dabei. Schöne Gesellschaft.

Wir sind recht langsam, segeln nur mit Genua und liegen vorne im Netz.

Eine halbe Meile neben uns segelt ein Katamaran. Erst viel später merken wir: Es sind Lutz und Ulrike mit der DORADO. An der Funke erfahren wir, auch sie sind unterwegs nach Guadeloupe, nur gemütlicher, wegen des Wetters.

 

In Lee der Insel ist es schön zu segeln. Erst in den Seegatten, zwischen den Inseln wird es ungemütlich. Wind mit bis zu 33kn und eine etwa 4m hohe brechende Atlantikdünung sind schwer zu bewältigen.

In der Abenddämmerung erreichen wir den Schutz der Abdeckung von Domenica und segeln auf glatter See noch bis 23:00, bis in die große Prinz-Rupert-Bay, wo wir im Dunkeln mit Suchscheinwerfer vorsichtig durchs Ankerfeld fahren. Bei strömendem Regen und Starkwind fällt der Anker bei 3m Wassertiefe direkt vor dem Strand.

Bettzeit ! Hurra ! Super Manöver !

Morgens überlegen wir lange, ob wir bei dem Sauwetter weiter segeln oder besser abwarten sollen. Für Donnerstag ist Besserung angesagt, erst in 4 Tagen.

Als andere Yachten ankerauf gehen hält uns nichts mehr..... dann haben wir´s

hinter uns....

Ein schwerer Törn bei blödem Wetter.

Sechs Stunden später laufen wir in Pointe a Pitre / Guadeloupe durch die enge Riffpassage die wir allen Unkenrufen entgegen, trotz der hohen Brecher direkt gefunden haben.

Das Boot ist teilweise mit dicken Salzkrusten überzogen, denn viele Brecher haben uns mit Wasser übergossen.

Erstaunlich was das Material so aushält.

Jetzt braucht es einen Wasserschlauch bzw. einen Platz in der Marina zum Entsalzen bevor Trixi kommt.

Die Marina ist jedoch völlig überfüllt denn die Mini-Transat-Regatta läuft gerade hier in Guadeloupe ein, mit Booten der 6,5m-Klasse directemente aus Frankreich, onestopp auf Lanzarote.....ca.4500sm.

Tolle Leistung !!! Bewundernswert, ohne Wetterrouting und anderen Schnickschnack.

 

 


MINI TRANSAT REGATTA


Eine Person per Boot also Einhand segeln 74 Männer und 10 Frauen aus 14 Nationen gemeinsam gegen das Wetter. Unter Freunden. So ist zumindest die Stimmung im Regattazelt. Alles Freunde !

Nix mit elektronischer GPS-Navigation.

Streng reglementiert sind auf den Booten jeweils 15 Seekarten,

1 Sextant und 87 Liter Wasser.

Außer einem VHF Funkgerät mit ca.30sm Reichweite, gibt es keinerlei Kommunikation mit dem Festland, kein E-Mail und auch keine Wetterberichte.

Die Boote sind max. 6,50m lang und ca.3m breit und dennoch wahre Rennschüsseln. Sie laufen bis zu 15kn.....

Da das Ganze eine Menge Geld kostet gibt es pro Boot einen einzigen Sponsor.

Es dürfen 7 Segel mitgeführt werden aber das Gesamtgewicht muss  700kg und darf 900kg nicht übersteigen.

Zur Sicherheit werden die 84 Mini-Regattayachten von 7 grossen, hochseegängigen Rennyachten begleitet.

Ein tolles Event, auf das man sich aufwändig qualifizieren und etwa 12 Monate lang vorbereiten sollte.




 



Erstaunlicherweise

bekommen wir dennoch ein Plätzchen in der Marina. Für nur 43,-€ liegen wir am Steg mit Strom und Wasser, soviel wir wollen. Arbeitseinsatz: Alles wird abgepritzt und entsalzen,

5 Waschmaschinen werden gewaschen und es will nicht trocknen bei Regenwetter. Es wird gesaugt und gefeudelt, das volle Programm bis das Boot wieder pico-bello aufgeräumt ist.

Danach liegen wir wieder im Ankerfeld draussen vor dem Hafen.

 

Auch der "Weihnachtsstrunk" wird aufgeriggt......

 

Mit den Fahrrädern wird Pointe a Pitre erkundet. Wir sind in Frankreich. Der ganze Ort ist dreckig und es liegt viel Müll herum. Das war im Mai letzten Jahres ebenso und scheint völlig normal zu sein. 

 

Donnerstag geht’s zum Airport. Mutsch kommt uns über Weihnachten besuchen. Den Airport erreichen wir per Fahrrad über die Autobahn, ein echtes Abenteuer wenn man mit 120km/h überholt wird aber es geht nicht anders.

Drei Tage lang haben wir ein Mietwagen. Es geht nach Grande Terre, über die flache Ebene bis Pointe de Colibri. Auf Bass Terre besuchen wir Deshaies wo wir nächste Woche vor Anker gehen wollen. Auch der Vulkan Monte Soufriere wird erklettert. Im Regenwald geht es zu den höchsten Wasserfällen der gesamten Karibik. 120m stürzt das Wasser laut zu Tal. 

Unterwegs werden wir von einem Regenguss überrascht und sind im Nu pitschnass...... Regenwald !

Die Insel hat viel zu bieten und die Strassen sind gut aus gebaut. Unser erster Eindruck mit der Unordnung hat sich nicht bestätigt.

 

Trotz bis zu 30kn Wind wollen wir morgen, Mo.16.12. weiter bis in die Saintes......






Advent, advent....es weihnachtet sehr....
Advent, advent....es weihnachtet sehr....




Iles de Saintes – Die Inseln der Heiligen ….......Die heiligen Inseln

 

Zwischen Domenica und Guadeloupe liegt diese aus 7 Inseln und Inselchen bestehende Inselgruppe. Die Saintes.

So nannte Kolumbus diesen Archipel weil er sie an Allerheiligen gesichtet hatte.

Auf der Hauptinsel, Terre des Haut liegt das Städtchen Bourg.

Auf einer Anhöhe liegt seit 1876 das Fort Napoleon, einst Befestigungsanlage, heute Museum mit einer Ausstellung „The Battle of the Saintes“ in der Englands Admiral Rodney die französische Flotte 1782 komplett versenkt hatte.

Im Örtchen Bourg kommen die Gäste mit den schnellen Katamaranfähren von Pointe a Pitre herüber. Es gibt jede Menge Boutiken, Restaurants und Motorrollervermieter. Die Geschäfte laufen gut, denn es kommen täglich hunderte. Und alle knattern mit dem geliehenen Roller über die Insel auf der es außer ein paar Elektroautos eigentlich nur Motorroller gibt.

Weiterhin gehen in der Bucht Kreuzfahtschiffe vor Anker.

Wir beobachten wie die STARCLIPPER und die MS-EUROPA jeweils geschätzte 2000 Passagiere in den Ort transportieren und dieser mit Touristen wirklich gut gefüllt ist.

Die kleine Insel gleicht einem Ameisenhaufen.

Ankern ist mittlerweile verboten. Für 11,- Euro liegt man an einer der zahlreich ausliegenden Mooringbojen.

Durch den heftigen Bootsverkehr ist es jedoch vor dem Ort sehr laut und ungemütlich.

Wir verlegen uns in die Anse Cointe und liegen über Seegras vor dem Grand Hotel der Insel. Am Anker, for free.

Im Supermarkt treffen wir Edward aus Frankreich, den wir bereits aus Lanzarote kennen und immer mal wiedergetroffen haben. Seine KIFOUINE ankert hinter uns.

Die gemeinsame Jagt auf Fische funktioniert nicht. Die Fische sind scheu oder schlau, kennen dies und ergreifen schnell die Flucht.




 

 

Ein paar Tage später "flüchten" wir von hier. Guajave auf der Westseite Guadeloupes ist unser Ziel. Hier hat Jaques Cousteau zwischen zwei kleinen Inselchen einen Unterwasserpark geschaffen der heute als Naturschutzgebiet ertaucht werden kann. Weiterhin liegen in der Bucht drei Schiffswracks, das niedrigste auf 23m Tiefe.

Beim Schnorcheln merken wir, dass es hier viele grosse Carettschildkröten gibt. Eine lässt sich sogar von Petra streicheln....

In einer der vielen Tauchbuden am Strand erfahren wir, wo genau das Schiffswrack liegt und wie es gekennzeichnet ist.......

Eine schöne Zeit.

 

In Deshaies, der letzten Station auf Guadeloupe liegen wir direkt vor dem Strand. Für uns der schönste Ort auf der Insel.

Ein gemütliches, altes Dörfchen. Die Wanderung den Deshaies Riverie hinauf durch den dichten Wald, endet im Nichts. Wir hatten Wasserfälle gebucht.....

 

Wir treffen Ulrike und Lutz von der DORADO wieder. Auch sie haben Besuch aus Deutschland und wollen ebenfalls weiter nach Antigua. Heiligabend ist das Wetter am günstigsten, es wird wieder gesegelt..... 46sm bei 3m Welle aber nur 20kn Halbwind.




 

Am 24.12. ist es endlich soweit. Wir wollen weiter Richtung Antigua. Das Wetter soll nun trockener und der Wind günstig sein. Beim Ausklarieren erfahren wir, dass die Bucht sich leert: Wir sind angeblich Boot Nr. 15, dass Heiligabend die Bucht von Deshaies verlässt. Offenbar doch die richtige Entscheidung zu fahren.

Während wir zusammen mit der DORADO Guadeloupe verlassen braut sich über der Insel ein Unwetter zusammen. Immer wieder neue, sintflutartige Regengüsse und Gewitterboen mit allem was dazu gehört.


Nach 6 Stunden laufen wir in English Harbour, auf der Insel Antigua ein und gehen zum Einklarieren. „Imediatly“- sofort.

Für 44,-US sind wir drinnen und dürfen sogar eine Nacht in English Harbour ankern.

Wenn auch extrem eng (wir müssen innerhalb von 5 Stunden 7 mal umankern, da wir anderen Yachten zu nah kommen ) liegen wir inmitten eines Museums. Hier hatte der englische Seefahrer Lord Nelson seine Flotte stationiert. Es gibt Häuser die mit Ziegelsteinen bzw. Schiffsballast englischer Schiffe gebaut wurden. Alles in den 50ern liebevoll restauriert.

DAS Zentrum des Yachtsports in der Karibik.

Tags drauf motoren wir die 10sm gen Osten bis in die Nonsuchbay. Der Name ist Programm. Wir sind zwar nicht alleine in dieser riesigen Bucht aber die Abstände zwischen den Booten sind erheblich. Gut geschützt liegen wir direkt hinter dem Riff, an dem sich die schwere Atlantikdünung bricht.

Ruhiges, türkisfarbiges Wasser. Es wird geschwommen, geschnorchelt aber auch gekocht und geschlemmert......

Im Radio gibt es die heiligen Hits auf karibisch.

 

Weihnachtszeit an Bord, zusammen mit Mutsch besonders schön.

Say Cheeeeese: FRÖHLICHE WEIHNACHTEN !!!  Hiihihihihihiih
Say Cheeeeese: FRÖHLICHE WEIHNACHTEN !!! Hiihihihihihiih

 

Drei Tage später segeln wir an die Westküste Antiguas und ankern vor

Jolly Harbour. Eine Hafen und Freizeitanlage die vor etwa 20 Jahren in die Swamps gebaut wurde.

Eine Marina für Boote und jede Menge Ferienhäuschen, alle mit eigenem Bootsanleger. Nach Holländischem Vorbild.

Hier bekommen wir Diesel und auch Gas, wenn nächste Woche alles glatt geht.

Mit dem Taxi geht’s nach St.Johns, der Hauptstadt auf der Insel. Samstags gibt es einen riesigen Vegetable-, Handycrafts-, Fleeh-, und Localmarket.

Ein ganzer Ortsteil voller Stände und Händler. Dazwischen der normale Strassenverkehr. Ausser Brot bekommen wir alles was wir brauchen. Zu europäischen Preisen.

 

Das Crewshipterminal ist beeindruckend:

Wir beobachten wie zwei riesige Kreuzfahrtschiffe jeweils ihre geschätzten 5000 Passagiere in den Ort entlassen.

Alle zwischen 70 und 80 Jahren, übergewichtig, weißbesockt mit grellbunten Sportschuhen als wollen sie zum Marathon, humpeln oder schleppen sie sich zu dutzenden gleichzeitig durch die engen Türen in die klimatisierten, kleinen Nippesläden.

Viele sogar mit Rollator.

Welch ein Anblick. Kreuzfahrerlandgang auf Antigua.

Ameisenhaufenfeeling.....

 

Dienstag soll´s weiter gehen Richtung Nevis, mit achterlichem Wind.

 

 

ST.KITTS & NEVIS
ST.KITTS & NEVIS

Nevis & St.Kitts

 

Christoper Kolumbus hatte diese Insel entdeckt und keinen anderen Namen mehr parat gehabt als seinen eigenen Vornamen. Aus St. Christopher wurde innerhalb der nachfolgenden Jahrhunderte umgangssprachlich St. Kitts.



NEVIS ISLAND


Die Nachbarinsel Nevis besteht im wesentlichen aus dem 995m hohen Vulkan Nevis Peak, der fast immer in Wolken gehüllt ist. Die Insel ist von fast allen Seiten durch Korallenriffe geschützt. Die kleine Stadt Charlstown hat sich laut Reiseführer in den vergangenen Jahrzehnten kaum verändert. Es ist übersichtlich und man hat das Städtchen innerhalb von nur 15min gänzlich gesehen. Es gibt drei kleine Supermärkte die bei uns als Chinaläden bezeichnet würden.

In dem riesigen Bojenfeld vor Charlestown liegend, sind wir die einzige Fahrtenyacht. Die meisten Yachten bereisen die Inseln in Luv. Neben uns liegt die etwa 50m lange GERMANIA NOVA, ein klassischer Schoner aus Antigua und vor uns, am Strand startet gerade die Sylvesterparty des Four-Seasons-Hotel.







SAINT KITTS

 

Auf der Hauptinsel St.Kitts fällt es uns zunächst schwer anzulanden.

Es gibt in Bassterre keine Ankermöglichkeit, ausser zwischen Grossschiffen, unmittelbar hinter dem festgemachten Kreuzfahrtschiff.

Wir laufen daher zunächst in eine 3sm südlicher gelegene Bucht und fahren mit dem Taxi nach Bassterre.

Beim Ausklarieren glaubt man uns nicht, dass wir per Boot auf der Insel seien – der Stempelcode aus Nevis in den Pässen ist vom Airport.

Als die Offiziellen erfahren, dass draußen unser Taxi wartet, ist die Verwirrung perfekt. Und dennoch reisen wir aus.

Ganz cool fahren wir anschließend per Taxi weiter nach Brimstone Hill auf der Rückseite der Insel.

Hier stehen die schön restaurierten Anlagen von Fort George, wegen deren Existenz St.Kristopher auch "das Gibraltar der Karibik" genannt wird.

Der Blick von der oberen Plattform über die Insel ist beeindruckend.

Die Anlage sowie das Museum stehen an oberster Stelle der Ausflugsziele auf der Insel.

 

Auf St.Kitts leben rund 35000 Menschen, vorwiegend Schwarze. Viele auch mit roten Haaren. Diese sogenannten Kittians sind waschechte Nachfahren katholischer Iren, denen es aber einst auch nicht besser ging als den Sklaven. 

Das Landesinnere ist steil und schroff, mit Regenwald überzogen und daher nicht besiedelt. Basseterre ist mit seinen nur 6000 Einwohnern, aus unserer Sicht eine Kleinstadt. Der Zuckerrohranbau auf der Insel wurde vor wenigen Jahren gänzlich eingestellt, so dass es nun nur noch den Tourismus als Einnahmequelle gibt. Da hier gerade der Karnevall mit einer lauten Parrade seinen Höhepunkt erreicht, wollen wir weiter.

 

Am nächsten Morgen geht noch vor der Dämmerung der Anker auf.

Etwa 60sm bis in die nächste Bucht hinter der nächsten Insel...

 

End of the Year, ein frohes neues...usw........

 

Welcome 2014“, es gibt ein professionelles Riesenfeuerwerk, genau vor unserem Bug. 20 Minuten lang Raketen und bunte Sterne.



 

Piccadilly Circus, Basseterre middle....Unverkennbarer Einfluss von Great Britain.
Piccadilly Circus, Basseterre middle....Unverkennbarer Einfluss von Great Britain.

SAINT MARTIN  /  FRANKREICH

 

Schon aus 15sm Entfernung sind die Berge der Insel sichtbar. Politisch hat die Insel im Norden einen französischen und im Süden einen niederländischen Teil.

Auch landschaftlich ist sie in zwei Regionen geteilt. Philipsburg im niederländischen Teil, das Zentrum des touristischen Lebens, ein Minihongkong, lebt von den Geldern der Kreuzfahrttouristen. Hier bekommt man alles was gut oder teuer ist, angeblich zoll-, steuerfrei und günstig, real aber zu völlig überzogenen Preisen. Oft sieht man Warenauszeichnungen mit -70%.....

Im Nordwesten befindet sich der Juliana Airport mit seiner 2,5km langen Landebahn, von wo auch Grossflugzeuge nach Europa starten.

Der touristisch wohl interessanteste Teil der Insel da man die Flieger fast anfassen kann.

Es gibt Timesharing, Wohnanlagen von denen wochenweise Nutzung an Touristen verkauft wird und endlos viele Spielkassinos.

Auf den Strassen gibt es kilometerlange Autostaus, ein permanent andauerndes Verkehrschaos.

Der französische Teil ist anders. Marigot, der Sitz der französischen Inselpräfektur ist wesentlich gemütlicher. Ein- und Ausklarieren kostet statt 30,-€ hier nur 5,-US und es gibt auch keine Strafen für z.B. abendliches Dinghifahren ohne Licht. Liegt man in der Lagune auf der französischen Seite vor Anker und durch eine Winddrehung treibt das Boot wenige Meter Richtung Niederlande, verhängen die niederländischen Offiziellen saftige Strafen wegen illegaler Einreise...... Diese Warnung bekamen wir gleich zweimal ohne selbst dort gelegen zu haben.

Der Name der Insel kommt – wie so oft – von Kolumbus, der die Insel am Martinstag 1493 bei seiner zweiten Reise gesichtet haben soll. Ab 1630 wurde hier ein Stützpunkt für Kaperschiffe ( Piraten ) errichtet. Der Geschichte nach soll es zwischen Frankreich und den Niederlanden einen Wettstreit gegeben haben wonach je ein Franzose und ein Niederländer, vom gleichen Punkt aus, Rücken an Rücken stehend, wie bei einem Duell, nach dem Startschuss in entgegengesetzten Richtungen den Strand entlang gelaufen sein sollen.

Wo sie losmaschiert sind und wo sie sich wieder getroffen haben habe man die Grenze gezogen.

Der Franzose war offenbar schneller, denn der grössere Teil der Insel gehört seitdem zu Frankreich.

Eine schöne Geschichte.

 

Es soll bei den Niederländern nie das Gefühl der Benachteiligung gegeben haben. Vorbildlich, wie Menschen zweier Nationen über Jahrhunderte ohne Grenzen, Schlagbäume und Zollkontrollen miteinander leben können.

 

Für uns ist St.Martin eine der interessantesten Antilleninseln. Ein Ort wo wir gerne länger geblieben wären. Vielleicht auch durch die Nähe zu Europa.

Vielleicht kommen wir ja mal wieder.

 

Heute Nacht weht es weiter. Gegen 20:00 wollen wir die Ankerbucht verlassen, um morgen früh ( 09.01.2014 ) im Hellen an unserem Waypoint in den Brittish Virgin Islands zu sein.

Das Durchfahren der engen Pässe zwischen den Inseln soll bei Tageslicht erfolgen.... Safety first.

Ziel ist die kleine Insel Jost van Dyk, wo wir aus den Staaten kommend auch ein Stopp gemacht hatten.

 

We will see.....

 

 

Maho-Beach wird auch Kerosine-Beach genannt.....
Maho-Beach wird auch Kerosine-Beach genannt.....
BVI = Brittish-Virgin-Islands
BVI = Brittish-Virgin-Islands

 

Eine gute Stunde später als geplant erreichen wir den Waypoint um durch die eng nebeneinander liegenden, kleinen Inseln der BVIs zu fahren. In den Karten ist ein unter Wasser liegender Felsen verzeichnet, an dem sich eigentlich die Brandung brechen müsste. Die Suche nach diesem bleibt erfolglos und wir sind froh als wir die Durchfahrt hinter uns haben. Gegen Mittag liegen wir direkt vor dem Gebäude des Costums and Immigration (Zoll+Einwanderungsbehörde)

und reisen ein. Ohne Probleme, in nur 15 Minuten mit gleichzeitiger Ausreise für drei Tage später.

Am nächsten Tag verholen wir uns und gehen hinter das Korallenriff vor WhiteBay. Ein regelrechtes Duell zwischen einer ca.35m Motoryacht und uns

verdirbt uns zunächst die Stimmung an Bord. Da wollten uns doch tatsächlich ein paar Amis unseren Ankerplatz streitig machen, mit einem Schiff das wegen seiner Größe besser außerhalb der Riffe ankern sollte. Ein Skipper der brüllend beide Mittelfinger zeigt, Flüche und nur wenige Zentimeter zwischen den Booten. Und dies alles noch vor dem Frühstück.....

Agression pur...   Charterammis.

Da steigt der Puls und wir sind uns nicht mehr einig ob wir überhaupt hier bleiben sollten.

Schön ist der Strand aber leider viel zu viele Boote und Menschen.

Es vermiest einem die Stimmung.

 

Tags drauf geht es weiter Richtung Puerto Rico. Nach 5 Std. erreichen wir in den Spanish Virgin Islands die amerikanische Insel Culebra.

 

 

USVI = US-Virgin-Islands
USVI = US-Virgin-Islands

Bereits weit vor Eintritt in die USA-Gewässer melden wir uns Über Kanal 16 bei der Coastguard und versuchen Okay für die Einreise zu bekommen. Dies gehört zu den strengen Regeln um in die USA einreisen zu dürfen.

Die über Funk übermittelte Telefonnummer ist jedoch nicht erreichbar und andere Segler, die unsere stundenlangen Funkrufe mitgehört haben raten uns, sofort zum Flughafen in Culebra zu gehen und dort zu berichten.

Etwas später sitzen wir vor einem zunächst „aufgeblasen“wirkenden Inspector der Immigration der uns klar macht, dass wir hier ILLEGAL sind. Sein langer Vortrag endet mit „ sofort die vereinigten Staaten wieder verlassen..........(sehr lange Pause) oder ich stelle für Beatrix ein Visum aus“. Sehr viel heiße Luft........

Mutsch, bereits mit Tränen in den Augen, hätte es sich nie vorstellen können, mit 75 Jahren wie ein Schwerverbrecher behandelt zu werden. Alle 10 Finger von ihr sind schwarz voller Stempelfarbe wegen der Fingerabdrücke.... Beim Nehmen der Fingerprints bricht der Officer ihr fast die Handgelenke....  Illegal...alles klar!

 

Petra und Andi haben B1-B2 Visa, original von der Botschaft der USA in Frankfurt.

Da Mutsch von Puerto Rico nach hause fliegt haben wir wie vorgeschrieben, ein ESTA Visum beantragt und Status „Okay“ erhalten. Dies geschieht online.

Offenbar scheint es aber hier nicht zu gelten, egal, nach langen Ansprachen und Belehrungen gibt es ein zweites Visum für nochmal 65,- US.  Moneygrabber !!!  Dies nach 5 Stunden ( !!! ) Zittern und Bangen....Unfreundlich ist keine Beschreibung hierfür.

 

Weiterhin ist in den Staaten für jedes Boot der Erwerb einer „Cruising Licence“ für 36,-US vorgeschrieben. Der Computer vergibt für dieses Papier eine Nummer. Leider funktioniert dies nicht und wir müssen nach unseren 5 Stunden bei den Behörden am nächsten Morgen um 08:00 erneut erscheinen, aber bitte pünktlich !! ...... dann wieder um 09:00 und nochmal um 13:00 Uhr – ohne jedoch diese Nummer zu bekommen. Es funktioniert nicht.

Der Officer kommt nicht pünktlich, das Computersystem läuft  später nicht. Der Officer kommt täglich mit der ersten Maschiene von Puerto Rico herüber geflogen und ist heute am Strand zum Baden, während der Dienstzeit, klaro. Später fährt das System nicht hoch, usw, usw... unglaublich....Amerika.......Knowhow um zum Mond zu fliegen.........


Man kann es kaum beschreiben! Am besten bleibt man solchen Ländern fern !!!

 

So gehen zwei Tage schnell vorbei ohne das wir unser Permit bekommen und ohne, dass wir etwas erleben können - zwischen den vielen unfreundlich befohlenen Terminen.

 

Hier auf Culebra drehen sich die Uhren eben langsamer. Hier leben um die 2100 Personen. Inmitten der durch zahlreiche Riffe geschützen Insel die riesige Bucht Ensenada Honda, im 16. und 17. Jahrhundert ein uneinnehmbares Piratennest. Heute ankern hier die Yachten vieler Amerikaner. Charteryachten gibt es keine.

Es gibt einen kleinen Flugplatz sowie ein Fährterminal im einzigen Ort Dewey.

Wir sind nicht traurig, dass es weitergeht......ohne gültiges Permit,

aber auch ohne Durchduchung des Bootes nach Lebensmitteln oder anderen Dingen, die die die Pest verbreiten.......


Unfreundliche Gesellen von Homeland & Security - USA eben.

PUERTO RICO
PUERTO RICO

 

PUERTO RICO .....  La Isla del Encanto.....

                                   (man möchte spanisch bleiben)

 

PR ist mehr spanisch als amerikanisch. Kontrastreich und voller Gegensätze.

Mit rund 3 Mio Einwohnern ähnlich dicht besiedelt wie Hongkong, Singapur oder Bangladesch. Die Hauptstadt San Juan ist Dreh- und Angelpunkt der Insel wie auch das Zentrum des Kreuzfahrttourismus in der Karibik. Ein riesiges, historisches Museum.

So der Reiseführer.

Zu den wichtigsten alten Anlagen gehört mit ca. 450 Jahren das Castillo de San Felippe del Morro in der Altstadt San Juans. Die Festung war uneinnehmbar, selbst für Sir Francis Drake.

Heute ist das Bollwerk von der UNESCO als Weltkulturerbe geschützt und wird von Touristen belagert.

Die Piratenzeit kann gut nachempfunden werden und man genießt einen herrlichen Ausblick auf die Stadt und das Meer.

Die Insel ist bergig und grün-saftig.

Der Zuckerrohranbau und die Agrarwirtschaft spielen neben den Einnahmen aus der Tourismusbrange auf Puerto Rico keine große Rolle mehr.

Man spricht spanisch und bezahlt mit Dollares.

Obwohl Puerto Rico offiziell zu den USA gehört dürfen sich die Locals die US-Wahlen nur im TV anschauen. Abstimmen dürfen sie nicht. Sie sind ja auch nicht frei, sondern annektiert.

Das wussten wir nicht.

 

Wir liegen in einem der kanalähnlichen Arme vor dem Yachtclub vor Anker. Mitten in der Stadt. Erkundet wird diese zu Fuss. Die Altstadt ist eng und viele Häuser haben die schönen alten Fassaden mit Balkonen und Veranden im Zuckerbäckerstiel. Alles schön restauriert und mit uralten, riesigen Bäumen und Palmen bestanden. Es ist schön hier. Auch wenn an den Terminals bis zu acht Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig anlanden können gibt es vormittags Zeiten in denen wir fast alleine durch die Anlagen bummeln.

An Tag Nr.2 bekommen wir unsere Cruising-Licence. Endlich ! „

You are BONAFIDE ?“ fragt man uns als wir das Büro von Costoms am kleinen Flughafen betreten. Man kennt uns bereits von der Funke, wo wir immer wieder versucht hatten eine Adresse zu bekommen da das Costoms Büro am Steg statt um 24:00 schon gegen 16:00 schließt. Niemand hatte gesagt, dass wir zum Flughafen müssen. Die Crew-ship-aeria sollte es sein. Von Airport keine Rede, auch wenn dieser gleich gegenüber des Kreuzfahrtterminalls liegt, nur durch den 500m breiten Kanal getrennt. Ein Taxifahrer hatte den entscheidenden Tipp gegeben.

 

Die Altstadt von San Juan war früher eine Megafestung und wurde niemals von Feinden eingenommen. Es gibt gleich drei Forts die die Stadt damals geschützt hatten. Wir besichtigen „El Morro“.

Die Festung liegt am Eingang zur Bucht.

Beeindruckend. Wie eine eigene Stadt liegen die einzelnen Verteidigungsbatterien um den Felsen herum. Durch unterirdische Verbindungsgänge gelangt man schnell von der einen auf die nächste Ebene.

 

Die Stadt erinnert an die Städte in Spanien. Zusätzlich zu den Restaurants und Bars gibt es jede Menge Bänke, die zum Verweilen einladen. Man sitzt im Schatten unter Bäumen und genießt das schöne Wetter.

Wie in jeder Grossstadt gibt es auch hier viel zu viele Fahrzeuge und Staus.

Der Stadtbus nimmt uns, da wir kein Münzgeld haben, kostenlos mit ins Zentrum.

Abends sitzen wir in einem typisch Puertoricanischen Restaurant in der Altstadt, schlürfen echt puertoricanische Pina Coladas und warten auf

puertoricanische Pollo con Annanas, Amandes y Ginger.....

 

 

 

 

 

Das alte San Juan ist wirklich ein Highlight. Es gefällt uns sehr zwischen den alten Gassen, uralten Bäumen und den vielen Denkmälern und Brunnen. Es gibt dutzende Restaurants und Bars.

Und ab Freitag tobt hier die grösste Party der Insel. Zuerst nur ein Strassenfest, ab Samstag jedoch mit einem Polizeiaufgebot als breche der dritte Weltkrieg aus. Die Altstadt , 2km lang, bereits bei der Zufahrt zur Insel, komplett abgesperrt..... Party !

Ein Megaevent.

Einzelne Fangruppen ziehen mit Musikinstrumenten oder Krachmachern lärmend und Sangria- oder Cervesatrinkend durch die Gassen der Altstadt. Alle singen, schreien, kreischen, pfeifen und klatschen, um so lauter desto besser..... bis zum Exzess.

Fiesta eben.

Fiesta de Calle de San Sebastian. Vier Tage, immer wieder.

 

 

 

 

Mit einem Leihwagen geht es nach Ponce. Eine Stadt die wir erst by Boat besuchen wollten. Die Aussagen im Reiseführer sind positiver als unsere Eindrücke. Die Orte wirken verarmt und wir fühlen uns nicht wohl. Das gleiche in Majagüez und Arecibo. So sind wir froh, dass wir nicht mit dem Boot hier anlanden und werden die Tage gleich in San Juan ausklarieren und geradewegs in die Dominikanische Republik segeln.

 

 

Mutsch haben wir gestern zum Aeroporto gebracht. Wir sind nun wieder alleine. Irgendwie schade, denn wir haben uns gut aneinander gewöhnt und der Bordalltag hat prima funktioniert.

 

Ein Wenig sind wir froh, dass es weitergeht. Wir haben den Eindruck als funktioniere hier nichts so richtig. Unsere Einwanderungsprozedur, dann die Sache mit der Cruising Licence, die Unfähigkeit der Costums zu erklären wo sie sitzen, Polizeisperren mächtiger Officers können umfahren werden,

wenn man einfach nur 10m weiter abbiegt, Pseudobusverbindungen, der Mangel an Verkehrsschildern und Wegweisern, überall. Auf dem Highway ist der Int.Airport geradeaus beschildert, obwohl man so geradewegs an diesem vorbei fährt und erst nach 10Meilen wieder umdrehen kann. Da vermutet man fast schon Absicht.  Man könnte platzen, hier in "Amerika"

Die Strassen, auch die Autobahnen haben z.T. 20cm tiefe, grosse Löcher. Es gibt (fast) nirgends ein Internet. WIFI oder Internet sind hier Wörter die erst erklärt werden müssen, usw.....

Unfassbar !!!

In einem Land welches Missionen zum Mond und zum Mars schickt........Was ist nur los mit diesem riesen Land ???

 

Und die schier unbeschreibliche Unfreundlichkeit der sich mächtig fühlenden Officer. Es ist nicht zu beschreiben. Oft dick - nein fett, unzufrieden und sehr, sehr laut brüllen sie einem kaugummikauend irgendetwas unverständliches zu und blasen sich auf, wenn man es nicht gleich verstanden hat.......

Wirklich schade !!

USA - Was für ein Land - was für eine Kultur ??  

Gut dass wir nicht erschossen wurden.

 

Da stehen zwei Frauen und ein Herr aus Germany auf einer Strasse und SCHREIEN...so laut es geht. Das interessiert niemanden aber es hilft - wenn auch nur kurz.

Man kann wirklich stolz sein auf unser Heimatland !!!

 

 

Wir freuen uns nun auf ruhige Buchten in der Dominikanischen Republik und laufen aus, sobald es wieder ein wenig Wind gibt.

Blos weg hier, von der UNFREUNDLICHKEIT......

 

 

 

Früh morgens gegen 05:00 hören wir lautes Rufen, sehr nah an unserem Boot: "STOPP, STOPP, STOOPPPPP".

Neugierig springen wir aus den Kojen.....

und siehe da: Gut das er gestoppt hatte. Wenige Meter neben uns.

Die manöverieren ihre 300m langen Schiffe wie wir PKW.

Auf den Meter genau, ohne hörbare Schraubenwasser.

 

 

 

Da ab Donnerstag wieder etwas Wind angesagt ist geht es auch erst dann weiter.

Zusammen mit zwei anderen Booten waren wir zu dritt die einzigen Fahrtenyachten in San Juan. Viele Segler meiden die USA. Wir wissen jetzt warum.

Gegen Mittag klarieren wir ordnungsgemäß aus, müssen jedoch noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Und da war es wieder, das schlechte Gewissen. Hoffentlich kontrolliert uns niemand, jetzt sind wir wieder illegal.....

Kurz nach Verlassen der Ausfahrt von San Juan fällt uns ein turmähnliches Gefährt auf, welches immer näher kommt. Etwas später kommt uns ein waschechtes Unterseeboot aufgetaucht Richtung San Juan entgegen. Es führt keine Flagge, ganz arrogant - so sind es warscheinlich Amerikaner.

Das bekommt man auch nicht alle Tage zu sehen.

Die See ist ruhig und es gibt nur ca 1,5m hohe Wellen. Die 10-12kn Wind von achtern reichen um 5-6kn Fahrt zu machen. Wesentlich langsamer dürfen wir auf den 170sm nicht werden, sonst wird’s nix mit Ankommen im hellen.

Die Monapassage, das Seegebiet zwischen Puerto Rico und Dominikanischer Republik ist verschrien. Es gibt mehrere kleine Inseln, teilweise unbeleuchtet in der Nacht. Die atlantische Dünung läuft hier gegen 2,0kn Strom. Es gibt heftige Kreuzseen. Beide sind wir grün....

Die See kommt uns entgegen. Pech gehabt. Mit 4,0kn über Grund erkämpfen wir uns Meile für Meile, trotz voller Segel und Motoren.

Die Passage erinnert sehr an Segeltouren auf der Elbe. Starker Strom und viele Schiffe. 24 in 10 Stunden sind `ne Menge.

Offenbar eine Hauptroute zwischen Panama und Europa.

Mehreren müssen wir ausweichen. Da kommt man nicht zum Schlafen. Im Morgengrauen sind sämtliche Frachter, Tanker und Kreuzfahrtschiffe verschwunden. Wie abgesprochen.

Gegen 15:00 runden wir Punta Cana auf Isla Saona und segeln die letzten 20sm die Küste entlang.

Einsam, keine Besiedelung, viele Palmen an langen Stränden.....

Da sind wir hier wohl genau richtig. Nach 32 Stunden fällt unser Anker in kristalklares, karibisches Wasser auf der Westseite dieser kleinen Insel.

Geschafft !

 

Ankern vor Isla Saona, DOM REP.
Ankern vor Isla Saona, DOM REP.
Republica Dominicana
Republica Dominicana

REPUBLICA DOMINICANA

 

Etwas weiter neben uns ankert noch ein Boot. Ein grosser Ausflugskatamaran. Der Kapitano erzählt, dass hier in der Bucht vergangene Woche ein grosser Rauschgiftcoup geplatzt sei. Die Behörden seien daher entsprechend nervös und z.Z. übersensibel.....

 

Kurze Zeit später sitzen wir eine Bucht weiter, am Strand bei dem Posta de Polizia und verhandeln über unsere Einreise. Es gibt dort einen Schreibtisch, einen Stuhl und sechs Betten......

Nach stundenlangen Telefonaten mit Vorgesetzten will man, dass wir umgehend in Boca Chica vorstellig werden. 55sm entfernt. Da man uns aber nicht herüberbeamen kann wird ein Bericht geschrieben:

 

El Catamaran del Nombre BONAFIDE, Matricula XAA321, Colora Blanco, Nationalizidad Alleman ariva de Republica Domenican docevente Colibra y Puerto Rico, Passaportes el Nummeros........“ usw.

 

Dies dauert sage und schreibe ganze 2 Stunden, für sieben Zeilen in einem zerfledderten Schulheft..... Wir schlafen fast ein.

Vor unseren Augen etwa 10 Meter entfernt kommt das Polizeiboot. Der Fahrer macht sich aus seinem Boot heraus an unserem Dinghi zu schaffen, welches mit Sandanker ablandig in den Wellen liegt. Erst als unser Dinghi von der Küste wegtreibt, bemerken wir den dreisten Diebstahl des Ankers. Fischer bringen es zurück an Land.

Wir müssen versprechen direkt um 07:00 loszusegeln.

Als es dunkel ist entlässt man uns wegen der vielen Moskitos. Si, klaro....

 

Ein Vorgeschmack auf das was noch kommen soll ?

Eingereist sind wir hier übrigens nicht. Dies ist nur in Boca Chica möglich.

 

Über Nacht nehmen wir Rache und machen Fotos von dem Amigo, der in dem weißen Boot gesessen hatte, verhandeln auf Espaniol mit den anderen um den Anker zurück zu bekommen......Gedanklich, es lässt uns nicht los.

 

Gegen 07:30 setzen wir die Segel und verlassen diese wirklich wunderschöne Insel. Adios Saona ! Eine Schande !!! Kurs Boca Chica oder auch San Andres.

 

 

 

 

Um 18:00 sind wir hinter den Riffen. Boca Chica, zusammen mit Andres ein Touristenort. Mit zwei Yachthäfen die untereinander offenbar konkurieren.

Es ist Freitag und jeder der hier ein Boot besitzt hat Freunde eingeladen und fährt, nein saust hinter dem Riff von links nach rechts und wieder zurück. Und alle mit lauter Musik aus riesigen Lautsprecherboxen....... und bunter, lichtorgelähnlicher, bunt blitzender Unterwasserbeleuchtung.... das sollte schon sein.

Weekend in Boca Chica. Fiesta de nautica.

Wir ankern inmitten dieses Rifftrubels und schlafen mit Ohrstöpseln.

Fiesta de la BOCA CHICA / Dom-Rep. / Jan.2014
Fiesta de la BOCA CHICA / Dom-Rep. / Jan.2014

 

Das Einklarieren ist unverschämt teuer aber hier und jetzt gibt es kein zurück mehr... 180,-US.... Es ist unglaublich !!! Bandidos !

Legalisierte Kriminalität.

Dann alle vier Behörden auf einen Schlag zum Durchsuchen an Bord. Was für eine Show. Sechs Personen von Hafenamt, Zoll, Coastguard und Immigration suchen Drogen.....

und bekommen Kaffee......Es geht offenbar nicht anders.

Buenvenido de Republic Dominican !!

Ankern ist nicht erlaubt, also ´ne Mooring für 19,-US / Tag.

Die Marina lacht.

 

Wir laufen am Strand entlang in das etwa 3km entferne Örtchen Boca Chica. Jede Menge feiernde Dominicans die am Strand, aus ihren Autos heraus einen Teufelslärm erzeugen ( Musica ) mir unglaublich grossen Lautsprecherboxen, dass die Motoren im Dauereinsatz laufen. Fiesta especial. Es wird gegrillt, gegessen und ausgiebig gebadet. Bis es dunkel wird. Das ist die „Dom-Rep“.

Hier wird gelebt, mit Kind und Kegel, an Land, am Strand und im Wasser.

Viele neue, interessante Eindrücke einer völlig anderen Kultur. Eine ganz andere Karibik.

 

Hier liegen neben den ca.200 Motor(disco)yachten der reichen Locals auch zwei weitere Fahrtenyachen. Ein Solosegler ist so sauer, dass er Kartoffeln nach den Motoryachten wirft, weil andauernd mit Verdrängerfahrt und richtig Welle, knapp hinter seiner und den anderen Yachten vorbeimusiziert wird.

Morgen ist Montag, da müssen sie alle wieder arbeiten. Hoffentlich !

 

 

 

Montag herscht absolute Ruhe, als ob hier niemals etwas gewesen wäre....

Wir laufen in den Nachbarort Andres und fahren von dort mit dem Expressbus nach Santo Domingo.

Etwa 3 Mio. Einwohner leben hier, eine Großstadt, ein richtiger Molloch. Das Verkehrgewühl ist uns undurchschaubar. Im fliessenden Verkehr laufen Fußgänger quer und Motorräder kommen entgegen. Der Bus hat eine amerikanische Kodjaksirene, die sehr oft benutzt wird.

Für 70,- Pesos (ca.1,20€) bekommt man einen fortdauernden, raschen Spurwechsel mit viel Gehupe und harten Bremsmanövern. Auch auf der Autopista.

Im Centro de Colon steigen wir aus, ohne das etwas passiert ist.

 

Die Stadt wird im Reiseführer richtig angepriesen, mit vielen sehr alten Gebäuden. Diese sehen wir auch, sie sind aber in einem erbärmlichen Zustand.

Vieles wirkt heruntergekommen und abbruchreif. Wir haben schnell den Eindruck als würde hier nie sauber gemacht. Ein wenig aufgeräumter ist nur die Calle de Conde, die Vorzeigestrasse.

Am Plaza de Espaniol finden wir ein uriges Cafe, sitzen unter 200jährigen, riesigen Bäumen und essen Rizo con Pollio especial.....

Obwohl es uns nicht richtig gefallen hat sind wir froh einmal durch diese Riesenstadt gefahren zu sein.

 

Ein Lokalbus bringt uns später bis zum Stadtrand, von wo aus wieder ein Expressbus nach Boca Chica fährt.

Während hinten im Bus ein paar Kleinkinder kreischen wird etwas weiter vorne das Fläschchen für ein Baby zubereitet. Man sitzt in acht Reihen zu je vier Personen und es stehen noch mehrere dazwischen. Da kommt man seinem Nebenmann in den Kurven richtig nah. Ein ca.14jähriges Mädchen kommt offenbar gerade aus der Klinik. Auf dem Arm ihr erstes Baby. Im Bus-TV wird zeitgleich ein armer Mensch von einem karibischen Alien gejagt, geschleudert und später auch zerlegt, mit viel Geschrei.

Dies lenkt uns ein wenig ab, von dem vorbei sausenden Straßenverkehr.

 

 

Eineinhalb Stunden später sind wir wieder an Bord, ohne dass es dunkel geworden ist. Es ist hier nicht sicher bei Dunkelheit......

Auf der Autopista Richtung Santo Domingo
Auf der Autopista Richtung Santo Domingo

 

 

An den Moorinbojen vor der Marina liegen nun 4 Yachten. Die KOSTAT aus Holland mit Fred und Marian kennen wir aus Curacao, Rick aus Belgien bereits seit 2012 aus einem Bus auf der Insel Cariacou.

 

Erstaunlich und schön, wo man sich immer wieder trifft.

 

 

 

Um weiter fahren zu dürfen, bedarf es eines s.g. Dispaco. Die Erlaubnis, in den nächsten Hafen zu fahren. Diese wird jedoch nur zwischen 09:00 und 16:00 ausgestellt und man muss dann unverzüglich den Hafen verlassen. Früh um 05:00 auslaufen geht also nicht. Da der nächste Schlag 68sm lang ist, ist das Risiko, im Dunkeln anzukommen zu groß und wir beschließen nachts zu segeln. Eine schwierige Tour, anfangs mit Wellen um die 4,50m.

Da wir die Küste entlang segeln, mit einem Abstand von 3-5sm kommen uns immer wieder Frachter entgegen. Dreimal spricht man sich über VHF ab und passiert entsprechend eng. Von den vielen Leuchttürmen und Seezeichen funktioniert nicht ein einziges. Salinas, das Ziel ist eingebettet in sehr hohe Berge. Besonders schön anzusehen bei einsetzender Morgendämmerung.

Fünf Meilen vor dem Ziel wird es wieder hell. Prima Timing.

 

 

 

So sehen wir aus von der MASQUENADA..... Danke Rick !!
So sehen wir aus von der MASQUENADA..... Danke Rick !!

....... SALINA

 

Wir ankern vor dem kleinen Dorf Salina und schließen unser Dinghi an den Steg des Bootsclubs. Ein Junger Mann fragt uns ob wir von dem Catamaran sind und wieviele Personen wir seien. Komische Fragen.....

Wir antworten, dass wir zu viert sind.

Dann laufen wir die 3km zum Posta de Polizia und bitten um ein Despacio, morgen früh um 06:00 auslaufen zu dürfen. Es gibt dieses aber erst morgen früh, ab 08:00 sei er da.

So haben wir frühestens gegen 10:00 die Bucht verlassen und haben schon wieder das Problem das uns die Dunkelheit einholt, oder dass wir wegen Dunkelheit nicht mehr einlaufen können. Schwierig diese Behörden, schade dass man hier nicht kann wie man möchte....

In Salina wird Salz gewonnen, indem man Meerwasser auf die riesigen Salzfelder leitet. Das Ernten ist ein harter Job.....

Zurück am Bootssteg müssen wir feststellen, dass die Dinghibeleuchtung gestohlen wurde.....

 

Bei drei Stopps zwei mal beklaut und einmal betrogen. Was machen wir falsch ?

Das Land ist nicht so arm wie man annehmen könnte. Das ständige Theater mit dem Dispacio, dass man nicht auslaufen kann wenn es aus nautischer Sicht am sichersten wäre..... Man darf nicht in den schönen Buchten ankern, ständig soll man in die Häfen, ständig Stress.

Wir haben keine Lust mehr und werden die Dom Rep verlassen. In Barahona wird ausklariert, mal sehen was dort passiert.

 

Vor dem kleinen Dorf Salina liegend bemerken wir in der Abenddämmerung

eine lautstarke Gruppe von 7 Halbstarken. Nur etwa 50m von uns entfernt

könnten diese nachts angeschwommen kommen. Kurz bevor es ganz dunkel ist ankern wir nochmal um und legen uns 300m weiter vor das bewachte Hotel.

Es passiert nichts, die Nacht ist ruhig.

Erst morgens merken wir, dass nur 10m neben uns eine bewachsene ca.100m lange Schwimmleine vor dem Hotel ausliegt. Diese bringt alle Schiffschrauben, die dort hineingeraten sofort zum Stehen. Ein Schutz gegen fremde Boote ?

Da haben wir nochmal Glück gehabt.

 

 

Um nachts die Küste entlang zu segeln bedient man sich des katabatischen Effektes.

Katabatic Winds oder auch der katabatische Effekt:

Da tagsüber über den Landmassen große Mengen warmer Luft aufsteigt wird durch diese Thermik die Windrichtung auf See beeinträchtigt.

Nachts ist der Wind wesentlich schwächer. Weil die Thermik aufgrund der fehlenden Sonneneinstrahlung aussetzt weht in direkter Nähe der Küsten fast immer ein leichter, ablandiger Wind, auf den großen Antillen aus nördlicher Richtung, der mit zunehmendem Abstand zur Küste schwächer wird.

Umso größer die Landmassen, desto größer dieser Effekt.

So kann man nachts manchmal vorsichtig, mit 5-8kn ablandigem Wind die Küste gen Osten segeln was tagsüber undenkbar wäre da immer ein stetiger Ostwind weht.

 

Um 08:00 ankern wir direkt vor der Polizei, bekommen das Dispacio und um 09:00 setzen wir die Segel. Kurs Richtung Barahona. 35sm, achterlich.

 

Und unsere Dinghibeleuchtung findet sich auch wieder. Also nicht geklaut....Sorry ! 

 

 

.............BARAHONA                  18°12`N    71°05`W

 

Barahona anzulaufen war nicht in unserer Planung, aber so ist es nun mal, man macht das was einem die Behörden vorschreiben.

Wir müssen nach Barahona um ordnungsgemäß aus zu klarieren.

Ein kleines Provinznest mit ein paar Supermärkten und nicht sehr sehenswert wird es im Reiseführer beschrieben. Beim Einlaufen sehen wir schon von weitem das übergroße Kohlekraftwerk mit den Industrieanlagen. Wir ankern vor dem Club Nautico mit seinen 3 (!!) Booten. Die Offiziellen durchsuchen wieder unser Schiff. Keine Drogen? Alles bueno! Buenvenido!!

Etwa 7000 Einwohner leben hier.

Unser erster Rundgang durch die Gemeinde, mit einem Amigo des Clube del Nautico verschreckt uns zunächst. Man sieht uns nach als kämen wir von einem anderen Stern und wir sind froh, dass uns ein Local begleitet. Nein, nein, Geld möchte er keines.....er zeige uns gerne seine Stadt.

Es gibt auch Autos in Barahona, aber man fährt Moped. Auch Taxen. Die 150ccm Zweitakter aus chinesischer Produktion, es fahren hunderte, aber erstaunlich leise, mit zwei, drei, vier, bis zu sechs Personen. Wozu braucht man da noch ein Auto?

Einen Tag später sind wir alleine unterwegs. Es ist Samstag, mit großem Markt und wir brauchen frisches. Das Ganze hat etwas von marokanischen Souks, ein Wenig von türkischem Basar. Der Ort lebt und alle sind freundlich und aufgeschlossen. Immer wieder werden wir gefragt wo wir herkommen. No, no no Gringo American, yo Alleman.....Der Bummel durch die enge, bunte Basarmeile hat nichts kriminelles. Es ist einfach nur angenehm.

Als plötzlich am Sonntag Rick aus Belgien neben uns ankert, wagen wir uns zu dritt ins nächtliche Barahona. Konsequent ohne Wertsachen und leider auch ohne Kamera, es ist ja eh dunkel. Es ist der Knaller überhaupt!!

Der Malecon, die Strandpromenade ist eine einzige Disco. Autos mit mehreren 10.000 Watt Musikleistung, überall fahrende Pizzabuden, Hähnchenbratereien

oder Eis- und Getränkeverkäufer und alle 7000 Einwohner, mindestens, plus gefühle 5000 Kinder sind auf den Beinen. Es gibt hier auffallend viele Kinder. Ein junges, freundliches Volk. Alle sitzen, tanzen, essen und trinken...... Hier wird gelebt und gefeiert.

Etwas weiter gibt eine Popgruppe ein Konzert. Alles ohne Eintritt, ganz nach spanischem Vorbild.

 

Die Lebenshaltungskosten sind hier für uns extrem günstig: Ein Getränk (Cola , Bier o.Ä.) gibt es umgerechnet für ca. 0,70 Euro. Im landestypischen Restaurant gibt’s Hähnchenragout oder Leber+Innereien mit Reis für 1,60.(sehr schmackhaft) Drei Kugeln Speiseeis 0,80 Pizza von 1,00 bis 1,80 oder der Riesen-Monster-Burger für nur 0,80 Euro. Wir sind beeindruckt.

In der gesamten Dom Rep hatten wir außer den Marina- und Einreisegebühren gerade einmal 50,-US ausgegeben. Incl. Fahrt nach Santo Domingo.

 

Da hatten wir zunächst einen dermaßen negativen Eindruck von der Dom Rep aber ein paar Tage Ruhe in Barahona reißen alles wieder raus. Es war schön hier. Viele schöne Momente und Erlebnisse, und nette, hilfsbereite Locals. Die Offiziellen geben uns ein Dispaco für das Auslaufen um 07:00 morgens bereits am Nachmittag des Vortages. Andi fährt mit dem Beamten der Immigration auf seinem Moped quer durch den Ort bis zum Office. Zum Abstempeln der Pässe. Also geht’s doch.

Es ist kein Traumhafen hier aber die Stadt und die Gesellschaft sind super.

 

 

 

 

..........ISLA BEATA                17°36`80 N   71°31`54 W

 

Pünktlich um 07:00 setzen wir in Barahona das Großsegel und motoren zusammen mit Rick auf der MASQUENADA durch die Riffpassage nach draussen. 53sm bis Isla Beata, mit Halbwind um die 25kn. Gegen 14:30 sind wir dort. Bereits im Kanal zwischen Insel und Hauptinsel funkt uns jemand an: „Sailyacht in the Beata Chanel, can you report the deeps for me? This is sailyacht SILVER.“ (Wir sehen das Boot am Horizont)

 

Yes, we can....This is BONAFIDE.....“ „Bonafide? Bist du das Andi ??“

 

Die SILVER, aus Holland, Gerald und Lis kennen wir aus Bonaire, wir haben dort gemeinsam getaucht.

Ein schönes Wiedersehen, ein gemeinsamer Grillabend mit viel frischem Fisch. Fisch gibt’s hier im Überfluss und sehr, sehr günstig.

Auf Isla Beata leben angeblich 250 Personen. Im Fishing Village, einer kleinen Miniortschaft mit Minimarket, Minibäckerei und Minipolizeistation entlang des Strandes. Die Offiziellen waren auch hier wieder an Bord haben aber lediglich das Dispachio kontrolliert. Wir dürfen bleiben. Auch länger, wenn wir wollen erklärt uns Julio von der Marina de Guera.

Am nächsten Morgen kommt ein Fischerboot längsseits. Julio kommt an Bord und bringt Geschenke: Zwei Lobster und drei Cocosnüsse. Er hatte gestern unseren Fischkauf „gemanagt“ denn die 4 Dosen Bier, womit wir 16 mittelgroße Fische bezahlt hatten sind gleich in seiner Hütte verschwunden.... Ein netter Mensch, schön die Unterhaltung auf spanisch, mit vielen Erklärungen.

 

 

 

 

 

...... BAHIA DE AGUILAS

 

Zwei Tage später laufen wir 15sm weiter bis kurz vor die haitianische Grenze.

Eine sehr einsame Ankerbucht mit kristallklarem Wasser und ablandigem Wind.

Es gibt hier nichts.

Kein Seegang, keine Wellen, nur Abgeschiedenheit und absolute Ruhe. Wir schnorcheln und schwimmen an den Strand. Die BONA liegt 2,5m über hellem Sand der nachts im Mondlicht unter Wasser leuchtet.

Diese Bucht ist ´ne Wucht !!

Abends kommt Rick zu uns und wir besprechen den Törn nach Ile a Vache, 120sm, die wir morgen gemeinsam segeln wollen.

Spät in der Nacht liegen wir vorne im Netz und genießen den Sternenhimmel. Warum eigentlich morgen schon ?? Keine Termine, wir haben doch Zeit.....

So beschließen wir noch ein paar Tage hier zu bleiben, in dieser herrlich, ruhigen Wildnis, in der Bahia de Aguilas / Dom Rep.

Das Schnorcheln in der Nähe ist herrlich. Jede Menge bunte Fische.

Am Abend des folgenden Tages gibt es Langussa.....selbst gefangen und gegrillt.

Am Wochenende verwandelt sich die Einsamkeit in eine Picknickmeile.

Samstag ein Helikopter mit 4 Personen zum Sightseeing im Nirgendwo für wenige Stunden.

Sonntags ruft es laut „Hey, Catamaran de Alleman“ und alle jubeln laut beim Vorbeifahren als hätten wir irgendwo gewonnen. Eine ca. 30-köpfige Gruppe kommt mit Booten und veranstaltet am Strand ein großes Picknick. Großstadtfamilien aus Santo Domingo. Sie sind sehr interessiert wie lange und wo wir herumgesegelt sind, freuen sich als wir erzählen, dass wir vor 14 Tagen Santo Domingo besucht haben. Eine 15jährige spricht Englisch. Autodidaktisch, ohne Lehrer oder Unterricht. Wir werden zum Essen eingeladen. Es gibt Red Snapper, frittiert und eingelegt in Tomatensoße, mit Reis und Salaten.....am Strand.

Jam, jam.......Eine nette Gesellschaft.

Ab Montag sind wir wieder mutterselenallein.

 

 

 

HAITI
HAITI

                                        Viele Bilder sind Schnappschüsse.

HAITI                          Man achte auch auf den Hintergrund...                               

 

                                      

Kinder, Voodoo und kein Strom

 

Ein paar Tage später liegen wir in der Baie a Ferret, einer kleinen Bucht auf der Insel Ile A Vache direkt vor dem kleinen Ort Caille Coq. Etwa 300 Personen leben hier. Bereits weit vor der Insel fallen uns die vielen landestypischen Frachtsegler auf die hier verkehren.

Schon während wir gegen Mittag in die geschlossene Bucht einlaufen, kommen uns viele Kinder mit Einbaumkanus oder alten Surfbords entgegen. Alles Mögliche bieten sie uns an. Eier, Muscheln, Cashewnüsse, Fisch und Langusten, auch dass ihre Mutter für uns kocht. Unser Boot wollen sie putzen. Das Angebot ist reichhaltig und kreativ, sie wollen auf ehrliche Weise Geld verdienen, egal wie.

Wir haben fast ein schlechtes Gewissen, mit unserem Boot in solch einer armen Bucht. Abends ist um uns herum eine interessante Geräuschkulisse hörbar: Grunzende Schweine, Hundegebell, krächzende Papageien gemischt mit dem Creol der Locals und haitianisches Voodoo-getrommel. An vielen Stellen steigt Rauch auf, es wird gekocht und gegessen, im Dunkel der Nacht, ohne Elektrizität.

Mittags gibt es in der Kantina ein gesponsertes Essen der Gemeinde, sehr einfach, Reis mit Fischgemüsesauce, für 10gods (etwa 15 Eurocent)

Geschirr bringt man sich selber mit. Bis 12:30 hat sich eine lange Schlange gebildet.

Schulkinder und Fischer, alte und junge...

Interessant und lecker gleichermaßen.

 

Strom gibt es ebenso wenig wie fließend Wasser. Aus dem Inselwasserloch kann Wasser nur abgekocht getrunken werden aber unser Handy funktioniert wieder. Erstaunlich. Man lebt in einfachen Häusern oder Hütten, zusammen mit Schweinen und Hühnern. Die Lebenserwartung liegt in Haiti nur bei ca.53 Jahren. Die HIV Rate soll hier extrem hoch sein. Es gibt Gelb- und Denguefieber wie auch die Klassiker unter den Seuchen. Also Vorsicht auch vor Moskitos.

Man sieht viele Kinder, stolz in Schuluniform. Die Schule ist kostenpflichtig. So erklärt es sich, dass viele Kinder an unserem Boot arbeiten wollen um ihr Schulgeld zu verdienen. Wir lassen uns helfen die Edelstahlteile an Bord zu polieren und wir nehmen stets einen Guide mit auf unsere Wanderungen. Viele unserer gesammelten Ikea-Bleistifte finden neue Besitzer und wir kaufen den Kindern Muscheln ab.

Diese aufrichtige Ehrlichkeit wollen wir unterstützen.

 

In der Inselhauptstadt mit dem Namen Madame Bernard (ca.5000 Einw.) findet Montag und Donnerstag ein kleiner Markt statt. Nicht wirklich lohnenswert, denn es gibt auch hier nicht viel.

Dennoch wollen wir auch dieses nicht auslassen.

Nur einklarieren wollen wir nicht. Mit einem Stempel im Pass aus Haiti wandern wir in Kuba wie auch in Jamaica gleich in die Quarantäne. Für länger.

Die Offiziellen wissen dies und lassen die Fahrtensegler uneinklariert.

 

Aber es liegt auch ein Schatten über dem Paradies: Wir erfahren, dass eine Gemeinschaft aus hohen Regierungspolitikern,

so die Locals, den Grossteil der Insel sowie das Land um die Baie de Ferret incl. dem Ort Caille Coq gekauft hat. Es soll hier ein großes Luxushotel gebaut werden. Mächtige Leute, es geht um sehr viel Geld.

Die Bevölkerung hat eine Initiative gegründet und wehrt sich gegen dem Abriss ihrer Häuser und gegen ihre Zwangsumsiedelung. Bereits vor ein paar Tagen sind die ersten 20 Militärs gelandet die aus dem Inselinneren heraus, die Sabotage an den Einzäunungsarbeiten unterbinden und täglich öffter mit schweren Geländemotorrädern laut durch das Dorf knattern. Das Hotel wie auch der geplante Flughafen sind bereits im Bau, so dass die Locals warscheinlich sehr bald den Ort und ihre Häuser räumen müssen.

 

 

Mehrere Bilder sind von Johan Depoortere.  Vielen Dank Johan !!

 



Geld regiert die Welt, auch in Haiti: Regierungschef Michel Martinelly alias Karnevallssänger "Sweet Mickey",, zusammen mit Bill Clinton,,  Demonstration gegen die Zwangsumsiedlung

 

Les Cayes (auf der Insel Hispaniola)

 

Mit einem etwa 8m langen Boot geht es von Cailles Coq quer durch die große Bucht nach Les Cayes.

7sm über offenes, rauhes Wasser. Etwa eine Stunde lang. Immer wieder steigen Wellen ein und das Boot wird immer schwerer. Mit 32 Personen plus Gepäck, aus unserer Sicht hoffnungslos überladen. Mit Plastikdosen wird ständig Wasser aussenbords geschöpft.

Alles, was irgendwie von oder auf die Insel will, muss durch oder über ein solches Boot. Menschen, Lebensmittel, Motorräder, Benzin, Baumaterialien, Tiere. Einfach alles.

Da kein Geld für den Bau eines Steges vorhanden ist, steigt man in Les Cayes in ein noch kleineres, flaches Boot um, welches mit Hilfe von langen Stangen durch die Wellen an Land manövriert wird, bis es aufsitzt und ruhig liegt.

Von hier werden dann alle 30 Passagiere mit Gepäck die letzten 15m an Land getragen ( !! ) damit alles trocken bleibt. Das ist zumindest der Plan.

Ein Riesengeschrei und Gemenge, denn alle wollen bezahlt werden und schnell soll es gehen. Man spricht Creol de Francais und wir haben keine Chance auch nur einen einzigen Wortfetzen zu verstehen. Die Sprache wird sehr laut gesprochen und hat ohnehin einen strengen Unterton. So kommt es uns manchmal schon fast aggressiv vor, wenn sich Haitians unterhalten.

Die Stadt Les Cayes ist die dritt grösste in Haiti. Wir verstehen jetzt warum hier noch immer Cholera, Thyphus und andere bei uns längst ausgerottete Krankheiten grassieren: Es ist unglaublich schmutzig. In den Strassenrändern steht stinkendes Wasser zwischen dem Müll. Dauerhaft, so dass sich dort bereits kleine Fische, eine Guppyart heimisch fühlen.

Die UN ist hier nach den Erdbeben- und Hurricankatastrophen noch immer aktiv. Das Kernproblem ist trinkbares Wasser. Die Folgen der beiden Katastrophen sind immer noch sichtbar.

Da wir einen Jugendlichen von Ile A Vache als Guide dabei haben, bekommen wir eine kleine Stadtführung und brauchen uns um Kleinigkeiten keine Sorgen machen oder fragen. Viele Haitiens haben Angst um Ihre Seelen, wenn man sie fotografiert. Manchmal hört man lautes „No,no,no..“ oder alles taucht ab, bückt sich oder dreht sich weg. Wir respektieren dies. Es entstehen dennoch erstaunlich viele Fotos, die meisten mit großem Teleobjektiv von weitem, aus irgendeiner Deckung heraus. In einem Land, in dem bis heute Krankheiten mit Voodoo therapiert werden.....

Unsere anfänglichen Pläne, mit einem Bus nach Port au Prince zu fahren geben wir gleich hier wieder auf. Das Risiko hier zu erkranken ist einfach zu groß. Man kann kaum beschreiben wie schmutzig es überall ist und man möchte sich eigentlich, obwohl man nach Möglichkeit nichts anfasst, ständig die Hände waschen. Wir sind froh komplett geimpft zu sein obwohl dies gegen Seuchen auch keinen Schutz bietet.

Wir probieren die haitianische Küche, meiden jedoch das Eiswasser, welches zum Essen gereicht wird. Wer weiß wo dies herkommt.

Die Stadt selbst hinterlässt einen bleibenden Eindruck: Gut, dass wir hier waren, besser noch dass wir nicht hierbleiben müssen.

Wir sind froh, als wir nachmittags wieder im Boot Richtung Ile A Vache sitzen.

Alles versteckt sich unter einer großen Plastikplane da fast jede Welle einen salzigen Sprayregen verursacht und alles innerhalb kürzester Zeit nass ist.

Wir erreichen Caille Coq, ohne dass das Boot vollläuft oder kentert. Voll beladene Boote sind hier ganz normal.

 

 

 

 

Die Wanderung nach Madam Bernard dauert etwa 2 Stunden. Ohne Guide hätten wir uns hoffnungslos verlaufen, denn der Weg , ein Trampelpfad teilt sich oft und es ist nicht nachvollziehbar in welche Richtung es weiter geht. An der Nordseite der Insel schneiden immer wieder Buchten tief ins Land und das Inselinnere ist bergig. Oft versperren Barrikaden, Gräben oder Baumstämme den Weg. Protestaktionen gegen die geplante Zwangsumsiedlung. Es geht durch mehrere kleine Ortschaften, durch Mangroven bewachsene Sumpfgebiete und manchmal einfach am Strand entlang bis zwischen Palmen der Hauptort Madame Bernard auftaucht.

Wir sind früh unterwegs, denn der Markt ist vormittags. Schulkinder in schicken Uniformen kommen uns scharenweise entgegen.

Der Markt ist für uns sehr ungewöhnlich, denn er findet am Strand statt bzw. dem Untergrund über dem Sand. Es liegen Unmengen Müll herum, zu einer festen Unterlage komprimiert.

Jeder der etwas anzubieten hat, legt dieses auf einem Tischchen, einer Folie oder auch ohne Unterlage einfach so auf die z.Z. trockene Matsche.

Unappetitlich bis schwer ekelig. Es ist unfassbar, die Fische auf dem Boden werden gekauft – wahrscheinlich auch gegessen. Neben Hühnerbeinen liegt ein Haufen dicke Bohnen. Maiskörner neben Schweineteilen......Ein paar Hunde warten schon, die Fliegen nicht. Nichts für europäische Augen und Mägen.

 

Wir besuchen die Sister Flora Orphanage. Schwester Flora, eine Canadierin um die 70 Jahre , arbeitet seit 1967 auf Ile A Vache und kümmert sich um behinderte Kinder, die hier aus Gründen der Armut einfach sich selbst überlassen bleiben und nach ein paar Tagen versterben würden.

Derzeit werden 57 Kinder mit Handycap, im Alter von 1-15 Jahren von den

34 Mitgliedern der Organisation gepflegt, bekocht und gefüttert. Weiterhin fungiert die Orphanage als Krankenstation und Apotheke, denn auf der Insel gibt es keinerlei ärztliche Versorgung. Man fährt auch bei Notfällen die eineinhalb Stunden mit dem Boot über die Bucht nach La Cayes, sofern man das passende Geld dazu hat, 100gods, ca.2,50 US.

 

 

Um schneller zurück nach Cailles Coq zu kommen nehmen wir für die 8km nachmittags das Segeltaxi, bzw. einen Frachtsegler.

Zwischen den 12 Personen, die aus Platzgründen in dem etwa 6m langen Boot teilweise stehen und dem vielen Gepäck, sitzt vorne eine Ziege, hinten bei den Frauen eine Jungsau und 6 zu einem Knäul zusammen gebundene Hühner, die in der mit Salzwasser gefüllten Bilge liegen. Sie flattern und gackern unzufrieden.

Das Boot segelt mit sage und schreibe nur 15cm Freibord (außen über Wasser) aber segelt recht trocken. Die Böen werden durch geschicktes Gegensteuern ausgeglichen. Die Haitians erzählen alle wild durcheinander und sehr, sehr laut.

Ein Kentern wäre nicht tragisch, überlegen wir, denn um die Insel ist es über den Riffen nur etwa einen Meter tief.

Erstaunlich sicheres Segeln mit einem schwerbeladenen Frachtsegler, ein tolles Erlebnis.

 

 

 

 

Gebacken, bzw. geknetet wird in Cailles Coq mit Muskelkraft, denn es gibt keinen Strom.

Seit Donnerstag ist die kleine Bäckerei immer wenn wir nachfragen ausverkauft. Sie backen nur kleine Mengen. Wieder sollen wir morgen wiederkommen.

Heute, Samstag, 07:15 schon wieder. No bread today....maybee tomorrow.....

Da morgen aber Sonntag ist wird ganz bestimmt morgen nicht gebacken.

Also Montag wieder. Wenn der Hunger warten kann.

Etwas angesäuert erzähle ich dies anderen Haitians. Es entsteht eine Diskussion mit ca.10 Personen. Kein Brot heute.

Etwas später winkt „Pastorson“ (Sohn des Pastors?) mich zum Strand.

Wir warten gemeinsam darauf, das ein Frachtsegler ans Ufer kommt.

Man kommt gerade aus Les Cayes.

Es wird nur eine Person abgesetzt und..... wir bekommen von ihm 7 Brötchen und ein Brot. Für wenige Cent.

Aufgeregt läuft der Kapitän davon, wir halten das Boot mit wehenden Segeln..

10 Minuten später begreifen wir: Wir bekommen noch Wechselgeld. Dies musste er sich von jemand anderem den er erst suchen musste leihen.....

Ehrlich, aufrichtig und stolz sind sie und sehr sehr freundlich.

 

Wer mit dem Boot unterwegs ist,  

einen Wassermacher an Bord hat ( !!! ) und Kinder mag

– Kinder gibt es hier mehr als alles andere – dem sei Haiti, insbesondere die kleine Ile A Vache empfohlen.

Von hygienischen Besonderheiten abgesehen, ein besonders schöner und für uns Europäer in vielerlei Hinsicht interessanter Stopp auf dem Weg durch die Karibik.

 

 

Wir fahren hier weg mit einem weinenden Auge....Es hat uns sehr gefallen in Haiti !!
Wir fahren hier weg mit einem weinenden Auge....Es hat uns sehr gefallen in Haiti !!
JAMAICA
JAMAICA

 

JAMAICA

 

Mit Xaymaca haben die Ureinwohner, die Arawaken ihre Insel als Land der Berge und Gewässer bezeichnet.

Jamaica ist laut Reiseführer die Insel der Berge, Wasserfälle, tropischen Wälder, weißen Palmenstrände, türkisblauen Badebuchten und Zuckerrohrfelder.

Die ca.2,7MIO Einwohner entstammen einem bunten Völkergemisch aus afrikanischen Sklaven, Indern, Araber und Engländern.

Alle hatten sie Einfluss auf die Sprache, das heutige Patois.

Man versteht NIX !!

Mit English kommt man gut zurecht und viele Jamaicans haben Sinn für Humor.

Das durchschnittliche Einkommen liegt bei 80,- US / Monat. Die Kriminalität komme gleich hinter Venezuela erzählt uns ein französischer Segler.

Der Tourismus ist nach dem Bauxidabbau der größte Wirtschaftszweig und Kreuzfahrttouristen strömen zu Tausenden durch die Strassen der Hafenstädte.

So soll man sich nicht über aufdringliche Händler wundern, sondern deren wirtschaftliche Lage bedenken und sie mit freundlichem Respekt behandeln.

We will see......

 

Hey man, yeah man......we´re in Jamaica man. Homeland of the Reggae man.

Bob Marley, Gregory Isaak u.v.a. Von hier kommt sie also, die gute Musik.

 

.............Port Antonio

 

Das Einklarieren kostet nichts aber unser Boot wird gleich zweimal gründlich durchsucht. Das Amt für Agricultur sucht frische Lebensmittel und die Police sucht nach Drogen und Waffen..... Costums und Immigration stellen nur die gewohnten Fragen. Coastguard ist bislang nicht erschienen ( kommt noch )

Wir ankern neben der ehemaligen Residenzinsel von Errol Flynn bzw.vor der Errol-Flynn-Marina (für 15,- US/Tag) und der Marinamanager Paul überreichte uns persönlich den Schlüssel für die Duschen und macht uns mit allen Gegebenheiten vertraut. Persönlich. Was ein Service.

 

Welcom to Jamaica !!

 

Vor der Marina ankern noch 5 weitere Boote. Die meisten kennen wir. Freunde aus Holland, Belgien und Deutschland.

Für Dienstag haben die Segler eine Tour organisiert in die Blue Mountains, da springen wir gerne auf, bzw.fahren gleich mit ...........



Tripp in die "blauen Berge"    ( Bergland im Norden Jamaicas )

 

Rick hatte einen Bus bestellt, für 08:00 zu 120,-US. Es sollten fünf Personen fahren. Nun sind wir zu siebt aber es kommt nur ein kleiner, 5-sitziger PKW in den auch 5 Personen nicht hineinpassen.

Der Fahrer will nun 250,-US für ein größeres Fahrzeug. Zwei Stunden dauern die Verhandlungen, dann willigen alle ein. Abzocke aber wir haben kaum eine Chance wenn wir wirklich fahren wollen. Das weiß auch der Fahrer und bleibt hart.

Die Fahrt geht durch die Blue Mountains, die höchsten Berge in der gesamten Karibik bis auf etwa 1400m Höhe. Die Fahrt ist ein echtes Erlebnis. Hier eine Straße zu bauen ist eine echte Meisterleistung. Erstaunlich wo hier oben in dieser Dschungelödnis auch noch Menschen leben. In dem sonnig-kühlen Bergklima gedeihen auch Kaffeesträucher. Die gerösteten Bohnen haben nur sehr wenig Bitterstoffe, so dass dieser „Blue Kaffee“ einer der edelsten auf der ganzen Welt sein soll. Kaffeepflanzer ist ein wirklich harter Job. Wir sehen wie die Bohnen gepult, gewaschen, getrennt und geröstet werden. Und die Pflanze will auch gepflegt werden. Der Blue Kaffee schmeckt prima und wir kaufen gleich zwei Tüten.

Es folgt ein gemeinsamem Mittagessen bevor es zurück zum Hafen geht.


Eine lustige Reise, zusammen mit den anderen Seglern.  Alle haben Spass, es wird sehr viel gelacht.




 

..................Busfahrt nach Kingston

 

Gleich um 08:00 besteigen wir den Bus, ein 20-Sitzer mit der Aufschrift Kingston – Pt.Antonio. Als er um 09:00 endlich voll ist ( wirklich voll, d.h.

es sitzen und stehen mind. 41 Personen schön kuschelig beisammen)

geht es endlich los. Für die 24sm auf der Seekarte muss der Bus 120km durch die Blue Mountains fahren. Nach zweieinhalb Stunden sind wir reichlich verbogen.

In Kingston wollen wir zunächst das BobMarley-Museum besichtigen. Als wir

mit dem Taxi dort ankommen und das Gebäude fotografieren, sollen wir sofort das Foto löschen oder ein Ticket kaufen. Für 20,-US pro Person. Wir seien Touristen und müssten das 4-fache des normalen Eintritts bezahlen. In rauhem Ton. Wow......Nein, überlegen wir, so nicht. Abzocke. Nicht mit uns.

Wir bezahlen nicht und löschen auch das Bild nicht. Sorry Bob.

Mit dem Taxi geht’s nach Downtown. Es ist schwer dieser Stadt irgend etwas positives abzugewinnen. Kein Stadtkern. Das sehr turbulent-chaotisch anmutende Gewusel konzentriert sich um einen Busbahnhof auf etwa 1x1km.

Es gibt einen großen Gemüsemarkt und viele Straßenhändler. Immerhin leben in Kingston 1,0 MIO Menschen. Ein Restaurant finden wir nicht. Ein Reisgericht will man uns nicht verkaufen, vielleicht bekommen dies nur Residents. In einer Art Schnellrestaurant will man uns das (günstigere) Menü nicht verkaufen.

Für Touristen nur am Wochenende. Schließlich bestellen wir uns Pattys, fleisch- und käsegefüllte Teigtaschen. Landestypisch aber in Fett gebacken.

Wir lassen uns von einem Taxi zur Busstation fahren und laufen später die ganze Strecke wieder zurück. Ein anderer Bus bringt uns später zu einem anderen Busbahnhof. Na ja, 1,0 MIO Einwohner, da braucht es mehrere Busstations. Drei Stunden später gibt es noch ein Anti-frust-eis in Port Antonio und ne warme Dusche in der Marina.

 

Nach Kingston müssen wir also nicht noch einmal.

Landestypisches Lokal ( ? )  oder Restaurant
Landestypisches Lokal ( ? ) oder Restaurant
Vor Anker in Port Antonio / Jamaica
Vor Anker in Port Antonio / Jamaica

 

Mit dem Leihwagen holen wir Jürgen vom Flughafen ab. Besuch aus der Heimat, wir freuen uns. Ein alter Toyota automatic, Bj 1996, es gibt nichts anderes. Die 260.000 Meilen auf dem Tacho lassen uns stutzen. Viel zu spät erst bemerken wir: Die Batterie und die -klemmen sind defekt, so dass wir auf dem Weg zum Airport drei Mal fremde Hilfe zum Frendstarten benötigen. Anschieben geht auch nicht. Verfl...schei...kiste!!!

 

Zusammen mit Jürgen geht es mit einem anderen, alten Toyota nocheinmal in die Blue Mountains. Eine schöne Tour, denn wir können überall anhalten, aussteigen und der Motor springt immer wieder sofort an. Oben in den Wolken ist plötzlich kein Sprit mehr im Tank. Er braucht wohl deutlich mehr als 15 Liter. In der Schule gibt es eine Spritreserve, 3 Galonen und wir können weiter. Die Kaffeepflanzer bei Dennis erkennen uns wieder und freuen sich. Es gibt frisch aufgebrühten Blue Kaffee und nette Gespräche. An den Händen der Kaffeepflanzer erkennt man die Strapazen der Arbeit.

 

 

 

.......................OCHO RIOS ( oder auch OCHI )

 

Ochi, ein touristischer Ort, extremly touristy....Viele Hotels und täglich Cruiseships. Wir sind gewarnt.

Nein, acht Flüsse gibt es hier nicht. Man findet drei - in der Regenzeit reißende Ströme. Der Name kommt vermutlich aus dem Spanischen, Chorreras für Stromschnellen und wurde im Laufe der Zeit umgeformt.

Wir brauchen acht Stunden von Port Antonio bis hier und gehen mitten in der Bucht vor Anker. Außen, hinterm Riff gibt es große Korallenköpfe gleich unter der Wasserlinie. Gefährlich, leider, Safety first!

Die Police war erstaunt dass wir hier ankern – mit einer Privatyacht. Man ist auf Kreuzfahrtschiffe eingerichtet und hat keine Formulare für Yachten. Ratlosigkeit.... Eine Stunde später kommen Formulare per Bote und wir klarieren ein.

Nachts gegen 03:00 hören wir sehr leise, ungewohnte Geräusche.

Wir haben Besuch: Zwei Farbige sind bei uns an Bord und suchen etwas zum mitnehmen. Da wir über Nacht grundsätzlich alles ins Schiff räumen

und dieses verschließen, finden sie nichts und kommen nicht hinein.

Es gibt nichts zum stehlen und es wird nichts beschädigt, weil sie sofort flüchten als sie lautstark beschimpfen. Mit der Suchlampe leuchten wir ihnen nach und blitzen mit dem Fotoapparat - während sie mit ihrem dunklen Kanu in der schwarzen Nacht verschwinden. Da das Deck nass war hinterlassen sie nur ein paar schmutzig-schwarze Fußabdrücke.

 

OCHI ist übersichtlich. Es gibt viele Touristeneinkaufszentren in denen die Preise überzogen teuer sind. Das bringt der Kreuzfahrertourismus so mit sich. Wir schlendern sonntags über den schwach besetzten Localmart und erwerben Reggaemusic auf CDs, für ganz kleines Geld.

Zwei Kilometer westlich befinden sich die Dunns River Falls. Das Wasser läuft in Kaskaden von Becken zu Becken. Für 20,-US / Person darf man sich in die Schlange einreihen um serpentinenartig die Fälle hoch zu laufen. Der Prospekt zeigt bereits diese Bilder. Wir fragen die Locals nach einer günstigeren Variante und sind erstaunt, dass es in unmittelbarer Nachbarschaft weitere Wasserfälle gibt. Gleich neben den großen Fällen haben die Locals eine Stelle, an der Wasser ins Meer läuft, für sich hergerichtet. Schön, sauber, einsam - und total kostenfrei. Ein Genuss !!

Gegen Mittag kommt (wie jeden Tag) ein Mopedfahrer und bringt Mittagessen, portionsweise verpackt. In Plastikboxen gibt es Reis mit dicken Bohnen und ein wenig Chicken mit Soße. Für 100JAM, bzw. einen US-Dollar.

Auf dem Heimweg bekommen wir noch eine Führung durch das kleine Fischerdorf Margaritaville. Hier lebt man zum Teil in Baracken von 0,60 x 2,0m. Erschreckend !! Charlie, unser Begleiter (ebenfalls Fischer) weiß, wie arm er und seine Kumpels sind und ist entsprechend verhalten.

Nebenan wird, wie an vielen Stellen auf Jamaica Bauxit abgebaut. Ein helles, sandartiges Erz. Der Rohstoff für die Aluminiumherstellung. Mit LKW wird es zum Hafen gefahren um dann auf Frachter verladen zu werden.

Etwa 25sm weiter liegen wir in der Discovery-Bay ein paar Tage in glasklarem Wasser. Am Ufer ein paar Häuser, Hütten, zwei Hotels und ein paar Geschäfte. Auf der anderen Seite der Bucht eine Bauxidverladerampe mit einem Frachter.

Eine schöne Bucht, weil ziemlich ruhig.

Drei Tage später motoren wir die 42sm bis Montego Bay. No Wind, no Waves.

 

 

 

 

In der Bucht von OCHO RIOS / JAMAICA
In der Bucht von OCHO RIOS / JAMAICA

Mo-Bay oder Montego Bay rangiert auf Jamaica noch vor Ocho Rios. Ein riesiges Touristenzentrum. 40% der gesamten Hotelbetten befinden sich hier. Dutzende Hotels und Kreuzfahrttourismus, ein Ort an dem in Jamaica Geld verdient wird. Der Ort selber wirkt arm aber urtypisch. Verpackungen und Plastikflaschen liegen in den Büschen, fast wie in Haiti. Auf dem Localmarkt warnt man uns vor Taschendieben, es sei hier nicht sicher. Wir bekommen Gemüse und Obst, ganz frisch und günstig.

Die Jamaicanische Küche ist scharf gewürzt. Man bekommt fast alles gleich vom Wagen, in Alufolie auf die Hand. Jerk bedeutet feurig mariniert und gegrillt. Chicken, Beef, Pork. Echt lecker ! 

Die anhaltenden Taxifahrer wollen für 5km 15 bis 20,-US.

( Hey Man! Friend Man! Need a Cabin Man? )

So laufen wir lieber und fühlen uns überhaupt nicht unsicher.

Zusammen mit Heidi und Rene´von der ZWÖI fahren wir zu fünft mit dem Mietwagen nach Discoverybay zurück. Hier gibt es ein unterirdisches Höhlensystem zu besichtigen mit einem Süsswassersee. Ein schönes Erlebnis, zwischen den vielen Fledermäusen bei angenehmen Temperaturen.

Auf dem Rückweg noch ein Halt in Falmouth. Eine Parkkralle am Vorderrad lassen die Ornungshüter kostenfrei entfernen da wir ja „ahnungslose“ Touristen seien. Das gleiche bei einer Geschwindigkeitsübertretung um 50%:

From Germany ? What a long way.....By sailboat ? Oh God !! Only two persons, allone...in smal Sailboat on big ocean...... Jesus....oh no, not for me ! Take care of you....!“   Friendly officers here !!

Überall sind die Kontakte mit den Jamaicans angenehm.

Mittwoch bringen wir Jürgen zum Flughafen. Zwei Wochen,schon wieder vorbei. Eine besonders schöne, harmonische Zeit zu dritt auf dem Boot.

 

Jürgen fliegt zurück nach Deutschland und wir segeln 175sm weiter, in die kubanischen Jardins de la Reina, die Gärten des Königs. Ein etwa 100sm großes Seegebiet, nur 3-5m tief mit vielen kleinen Mangroveninselchen ohne Zivilisation.

 

By by Rastafari Reggaeman!! By Jamaica !!

 

 

 

Hey man, where you from man ?
Hey man, where you from man ?

Jamaica war ein schöner Stopp wenn auch mit Einschränkungen:

 

  • Man hört hier gerne Musik. Extrem superlaut, zum Trommelfell zerreißen. Die ganze Nacht und einfach nur so und dies beinah überall. Jamsessions höhrt man kilometerweit. Weiterhin hört man die Liebe der Locals zu Auto-Alarmanlagen –wenn denn ein Auto vorhanden- die gesamte Nacht.

    Ein Urlaub lohnt sich wenn man nicht unbedingt Ruhe sucht denn Jamaica ist nachtaktiv.

 

  • Auf Jamaica hat man gelernt Touristen professionell abzuzocken.

    Eintrittspreise sind meist mit 5,- US ausgezeichnet doch an der Kasse zahlen Touristen 20,-US. Es muss an jeder Ecke und fast für alles 20,-US Eintritt gezahlt werden. Dies erzeugt einen schalen Beigeschmack und vermiest die Tour. Immerhin liegt das durchschnittliche Einkommen bei nur

    80,- US / Monat.

    Kasse machen nicht die Locals sondern meist spanische oder in den USA beheimatete Konzerne.

  • Die Locals sind extrem freundlich und aufgeschlossen.

    Wenn man ihre Floskeln erwidert, wird man schnell als „Freund“ bezeichnet und entsprechend behandelt. (Hey man, yeah man.....)

    Die Kontakte mit Einheimischen gefallen uns sehr.

  • Obwohl bettelarm, ist Jamaica ein schönes, wenn auch nicht wirklich günstiges Reiseland.

MAHI MAHI, DOLFINFISH oder GOLDMAKRELE.... es gibt nichts besseres aus dem Meer.
MAHI MAHI, DOLFINFISH oder GOLDMAKRELE.... es gibt nichts besseres aus dem Meer.
Fisch für die nächste Woche...
Fisch für die nächste Woche...
CUBA
CUBA

CUBA

 

Bereits seit Monaten lesen wir Berichte und überlegen wo wir in Cuba am besten an Land gehen und einklarieren. Cienfuegos scheint am günstigsten doch bereits 150sm vorher beginnen die Gärten der Königin, Jardines de la Reina, ein Flachwasser-Inselgebiet, dass wir unbedingt bereisen wollen. Nachteil: Wir sind zwischen den Inselchen noch nicht einklariert also illegal in Cuba.

 

 

Seit Tagen studieren wir die Wettervorhersagen. Vier Wochen kein nennenswerter Wind. Schön zum ankern – schlecht für eine Überfahrt.

Jetzt ist Wind angesagt. Für die nächsten zwei Tage soll es aufgrund einer Störung über Florida bis 25kn blasen. Ausklariert sind wir bereits und gebunkert haben wir auch.

Gleich nach dem Frühstück setzen wir noch am Ankerplatz das Groß und motoren aus dem Hafen. Bei herrlichem Segelwetter mit 15kn Wind. Der Tag vergeht schnell und wir kommen gut voran. Mit Einsetzen der Dunkelheit segeln wir über ein Unterwassergebirge. Zu dem ohnehin heftigen Seegang gesellen sich nun wahre Kaventsmänner, Seen die auffällig höher sind, sich regelmäßig an der Bordwand brechen und dann das Cockpit fluten. Im Minutentakt. Der Wind briest auf bis 30kn und wir rauschen mit kleinstmöglicher Segelfläche Höchstgeschwindigkeit. Es heult und pfeift, dass es einem angst und bange wird. Der Mond ist voll und die Sicht gut. Es könnte eine wunderschöne Nacht sein, müsste man nicht ständig Angst haben um den Mast. Die Wellen sind riesig. Wir reffen was das Zeug hält um den Druck im Rigg zu reduzieren, segeln jedoch noch immer um 7kn.

Irgendwann reißt eine der Lasybagleinen im Mast und das gereffte Großsegel fällt in Lee an Deck. Das reparieren wir nicht hier und jetzt, besser vor Anker.

Um 01:30 – wir hatten es schon vergessen – bimmelt das Glöckchen der Schleppangel. Beigedreht ziehen wir eine ca. 10kg schwere Goldmakrele an Bord. Na endlich, mal was schönes diese Nacht. Sie frisst noch den Deckel der Wodkaflasche womit wir sie betäuben aber sie hat keine Chance. Mit einer Schlinge um den Schwanz gesichert, verendet sie zufrieden, betrunken auf der Badeplattform ohne zu kämpfen.

Mahi Mahi ist einer der schmackhaftesten Fische überhaupt. Festes, weißes Fleisch ohne feine Gräten. Und keine Gefahr vor Cieguaterra, da er nur auf offener See jagt.

Der Grill wartet schon.

Gegen 09:00 erreichen wir ziemlich durchgeschüttelt die kleine Insel Cayo Anclitas in den Jardines de la Reina, wo es auch gleich eine Durchfahrt gibt ins Korallenmeer.

 

Cuba, Cuba, Cuba !!! Wir sind da - Hurra !!!

 

Ruhe...... traumhaft schöne Ruhe. Ein paar Stunden später, wir hatten geschlafen, absolute Flaute, wie schön !!

Wir hatten Wind für die Überfahrt, wenn auch etwas viel aber doch sehr viel besser als in Flaute zu motoren.

Von Bord aus erkennt man in dem 1,50 tiefen, glasklaren Wasser unter dem Boot Conches, Fische, Seesterne und Seegras. Abends gibt es Dolfinsteaks vom Grill. Jam, jam,Jam.

 

 

Etwas später kommt ein Motorboot, von wo auch immer: Die Offiziellen kommen an Bord. Buenvenido de Cuba !!! Controllada de papelas.

Ein paar Minuten später: Papiere in Ordnung !

Wir dürfen so lange bleiben wie wir wollen, uneinklariert, kein Problem. Wir sind willkommen und dürfen so oft und so lange anhalten wie wir möchten, auf dem Weg nach Cienfuegos.

 

So vergehen die Tage – Baden, schnorcheln, tauchen, fischen, unbewohnte Inseln erkunden, Strände erforschen. Die Zeit verfliegt. Es ist wunderschön.

Und es gibt in den flachen, warmen Wassern eine regelrechte Langustenplage.

Da lacht der Grill.

 

Einen Tag später laufen Heidi und Rene´aus der Schweiz, mit dem Catamaran ZWÖI in die Bucht. 

Wir verbringen viel Zeit zusammen, wandern am Strand, tauschen Fotos, Reiseführer und Musik, grillen, lachen und essen gemeinsam. Eine schöne Zeit.

 

Tage später verlegen wir uns in die Mangroven. Ein regelrechtes Labyrinth aus vielen kleinen Wasserarmen. Die Tiefen variieren ständig und wir müssen öfter wenden. Wir staunen nicht schlecht als wir in einem Seitenarm ein schwimmendes „Hotel“ entdecken. Mit Restaurant, Bar und Internet. Wow.

Es gibt fünf Gäste. „Was um Himmelswillen macht man hier im Dschungel der Mangroven, fern ab von jeglicher Zivilisation“ fragen wir. „Tauchen, zwei Gänge pro Tag.....“

Es gibt draußen an der Riffkante aufgrund der Abgeschiedenheit eine Vielzahl seltener Grossfische:

Seidenhaie, Riffhaie, Walhaie, Ammenhaie, Weissspitzen-, Bullen- und Hammerhaie. Das volle Programm. Außerdem noch die bis zu 250kg schweren Judenfische eine Barschart.

Das „Galapagos der Karibik“ googeln wir. Einzigartig auf der Atlantikseite. Na denn mal los !!!

Wir buchen einen Tauchgang zu den grossen und bösen, mit Guide....Ist besser !!!

Morgen, Dienstag ist die Tiede mittags am günstigsten.....

 

Achso: Und baden gehen, in dem glasklaren Wasser zwischen den Mangroven ist kann gefährlich sein, erzählt Andres, der Hotelmanager.

Das Haustier seiner Belegschaft ist an die vier Meter lang und macht ab und zu „schnarrende“ Geräusche....( ? ) El Crocodilo...!! Gegen Abend kommt es gelegentlich gucken ob in der Küche Reste übrig geblieben sind.....

Nein, nein, für die Gäste interessiere es sich nicht...... ob´s stimmt ???  Und wo es ein Croq gibt sind, gibt es bestimmt noch mehr.

Abends auf der Terrasse des Hotels hören wir diese schnarrenden Laute und großes Schlagen auf dem Wasser aber wir sehen nichts...

 

 

 

Irgendwo im Nirgendwo:  In den Mangroven von Cayo Anclitis, Jardines de la Reina, CUBA
Irgendwo im Nirgendwo: In den Mangroven von Cayo Anclitis, Jardines de la Reina, CUBA

Wir segeln weiter in die Gärten. Besonders schön sind die abgelegenen einsamen Inseln wo wir niemanden treffen.

Das Wasser mit den winzigen Stränden erinnert stark an die kleinen Cayos in Venezuela. Plätschernde Wellen, fischende Pelikane, springende Fische. Einsame Ruhe. Paradiesisch.

 

Wir treffen cubanische Fischerboote. Krabbenfischer mit schweren Grundgeschieren. Gerne würden wir den mitgebrachten Rum tauschen, gegen Schrimps oder Lobster - den gibt es hier hundertfach, fast umsonst.

Wir haben jedoch noch reichlich Fisch in der Kühlung. Noch weitere zwei Tage Little Tuny. Sehr geschmackvoll, ganz anders als Thunfisch.

Kaum hat man die Schleppangel ausgebracht da muss man sie schon wieder einholen - mit Fisch. Den gibt es hier wirklich im Überfluss.

Es geht weiter: Cayo hopping westwärts.

Das Segeln zwischen den Cayos ist schöner als irgendwo anders. Durch die geringen Wassertiefen baut sich auch bei 10-15kn Wind keine Welle auf. Das Boot gleitet regelrecht durch das glatte, türkisblaue Wasser.

Das nächste Ziel, Cayo Alcatracito liegt am Rande des Schelfsockels. Hier fällt der Seeboden fast senkrecht auf mehrere Tausend Meter ab während wir knappe hundert Meter weiter innen über 5m tiefem, grünlichen Wasser

friedlich am Anker hängen und die absolute RUHE zwischen den Mangroveninseln genießen. Hier würde man sogar eine Fliege furzen hören, lachen wir. Erst hier merken wir wie „laut“ unsere Kühltechnik ist.

Morgens bekommen wir „Langossa“ von vorbeifahrenden Fischern. Für 10US gibt es sieben riesengroße Langusten, soviel wollten wir gar nicht.

Später erfahren wir warum diese Insel Alcatracito heißt. Man kommt hier nur schlecht wieder weg: Beim Ausfahren aus der Bucht verfehlen wir unseren Einlaufkurs um ein paar Meter - und bleiben mit der Stb.Seite an der „160m Barre“ hängen. Leider nur 1,00m !!! Wie gemein.... Bb unterm Echolog ist es 1,40.....

Den Grund sieht man jetzt nicht mehr, alles braun aufgewirbelt. Schitt !!

Wer könnte uns hier helfen? Hier wohnt oder kommt niemand.

Mit Dinghi und Handlot untersuchen wir die Umgebung nach tieferem Wasser. Anker ausbringen und zeitgleich verhindern, dass uns die 15kn Wind und Welle weiter aufs Flach schieben. Maschine also leicht rückwärts, genau gegen den Wind.

Wir schwitzen und kämpfen in dieser einsamen Gegend, versuchen uns mit der Ankerwinde herauszuziehen oder den Cat zu drehen. Die 60ps arbeiten hart. Irgendwann bemerken wir eine leichte Positionsveränderung und etwas später, nach 90min, schwimmen wir wieder, rückwärts, genau gegen den Wind.

Jetzt nur noch aus diesem Flach heraus.

Etwas später ist es wieder 3,00m tief und wir verdauen den Schock. Die nächste geplante Ankerbucht fällt leider aus.

Es würde wieder über ein "1,60er" Flach gehen.

Erst mal wieder ein paar Nerven sammeln - und fleißig Langossa essen. Es liegen 14 halbe, dicke Hummerschwänze, über 7kg auf dem Grill.

Wer soll die blos alle essen?  Es wird gegessen, eingekocht, haltbar gemacht. Hummer im Mund, auf dem Teller,

in Cocossoße, mit Knoblauch und im Glas. Morgens, mittags und abends.

Gleichzeitig wird frisches Brot gebacken - Arbeit auf dem Boot. Neben uns geht die PUSSY CAT vor Anker, die Atraktion des Tages. Ein Catamaran aus der Schweiz. Max und Ursi sind auf dem Weg nach Santiago, also nach Osten und sprechen Deutsch....

Wir segeln weiter nach Cyo Zaza de Fuera und gehen neben der kleinen Insel Chaquita vor Anker.

Es soll viel Wind geben und die Insel mit Riff bietet V-vörmig Schutz. Kaum liegt der Anker im Wasser kommen ein paar Fischer vorbei und fragen nach Kaffee. Den haben wir reichlich an Bord - noch von Cabo Verde. Freude auf dem Kutter.

Wir bekommen im Tausch für den Kaffee einen etwa 6kg schweren Horse Eye Jack, ready to grill...Fünf Mann leben auf dem Kutter und fangen Fische, Tag ein - Tag aus.

Nette Gesellen. Schöne Gespräche auf Espaniol.

Sie freuen sich riesig als wir zum Abschied noch eine kleine Flasche Rum überreichen, aus Haiti.

 

Da hatten wir uns schon auf Pizza gefreut, denn unser erster Fang heute früh war mit 50cm zu klein und der nur ein paar Sekunden später angebissene 1,20m Barakuda, konnte sich auf der Badeplatform zappelnd wieder losreißen. Böse Zähne.

Der war eh zu groß - wegen Ciguaterra.

Und nun der geschenkte Jack... Also doch wieder Fisch.

 

Wir sind gerade fertig und satt, da kommen schon wieder Fischer, con Regalos - mit Geschenken. Es gibt drei große Langusten.....

 

"Bienvenida Cayo Zaza me Amigos"!!

 

Die netten Amigos bekommen von uns den Rest einer Flasche Rumpunsch und freuen sich. Eine schöne Art Geschenke zu machen, denn für Geld kann man hier nichts kaufen - und wir helfen aktiv mit, die "Langustenplage" zu bekämpfen.

 

Der reine Genuss, diese Gegend.

 

Für den südöstlichen Teil des Gulf of Mexico ist mächtig Wind angesagt. Die Wetterwarnmeldungen für dieses nur 100sm entfernte Seegebiet kommen über Navtex bzw. Wetterfax aus den USA. Speziell für Cuba gibt es keine Vorhersagen. Der Schwell hat bereits gestern zugenommen, ein sicheres Indiz für Starkwind. Uns ist etwas mulmig als die Sonne unter geht.

Kurz vor Einsetzen der Dunkelheit verlegen wir uns noch schnell ganz nahe hinters Riff und setzen das schwere Reitgewicht auf die Ankerkette.

Nachts bläst es dann mit 33kn und die See schwappt ruppig ums Riff herum.

Glück gehabt, wir liegen bis auf die Windgeräusche und das Rappeln im Mast, absolut friedlich und ruhig. Wir lesen viel, baden und geniessen die Abgeschiedenheit. Wir sind alleine.

Erst nach sechs Tagen, das Wetter ist wieder ruhiger, geht es weiter.

Wir segeln nach Cienfuegos, die Stadt der hundert Feuer.

67sm, in rascher Folge. Wir haben lange überlegt, diese Passage in zwei Teilen zu segeln, da die Einfahrt von Cienfuegos zwar gut betonnt aber durch starke Tiedenströmungen doch gefährlich ist.

Es gab jedoch keine Insel auf dem Weg die ausreichend Schutz vor den z.Z aus Süd-Ost wehenden, kräftigen Winden geboten hätte.

So erreichen wir Cienfuegos mit einsetzender Dunkelheit.

 

 

Allein, allein in glasklarem Wasser... wir bleiben mehr als drei Wochen in den "Gärten der Königin".
Allein, allein in glasklarem Wasser... wir bleiben mehr als drei Wochen in den "Gärten der Königin".
Die Lobsterplage in diesen Gewässern ist wirklich erheblich....hihihihihi
Die Lobsterplage in diesen Gewässern ist wirklich erheblich....hihihihihi

Nur um zu segeln ist Cuba jedoch viel zu schade.

Es gibt unendlich viel zu erleben und zu entdecken auf dieser Insel, von der niemand weiß wie lange sie noch so ist, wie sie ist.

Seit nunmehr 56 Jahren isoliert, warten viele auf den Wechsel.

Eines der letzten wirklich unverdorbenen Länder dieser Welt, nicht zuletzt auch wegen des Embargos. Es gibt wenig, außer echten Cuba Produkten.

Ein Mix aus sozialistischem Diktat und karibischem Flair.

 

Es gibt auch keine Leistungsgesellschaft in der das Maximum verlangt wird, folglich auch kein ausgebranntes, unzufriedenes Personal. Worte wie Gewinnoptimierung oder Imparität sind gänzlich unbekannt.

Jeder macht seinen Job so gut er kann obwohl nur sehr wenig gezahlt wird. Im Durchschnitt 12,- CUC per Monat. 

Da bekommt man schnell die entsprechende Wertschätzung.

Seit 2009 gibt es eine Art Selbstständigkeit für Kleinunternehmer wie z.B.Taxifahrer.

Es gibt ein perfekt funktionierendes Gesundheitswesen und Kultur auf einem sehr hohen Niveau, lesen wir.

Musik und Konzerte fast in jedem Ort.

Die Gewässer in und um Cuba sind gut und zuverlässig betonnt. Alles funktioniert.

Bezahlen kann man auf Cuba mit dem CUC, der offiziellen Währung auch für Touristen ( 1 CUC = etwa 1 US ) oder sehr günstig in der für Cubaner normalen Währung „National“

( 1 CUC = 24 National ) die jedoch in Kürze abgeschafft werden soll.

 

 

Fronteras, in der Einfahrt in die große Bucht von Cienfuegos
Fronteras, in der Einfahrt in die große Bucht von Cienfuegos

                „BUENVENIDOS SOCIALISTA“

 

steht in riesigen Lettern in der Einfahrt bei Fronteras. Der Anker fällt gegen 20:30 vor der Marina in Cienfuegos ins trübe, quallenreiche Wasser.

 

Das unsere Clearance aus Jamaica schon drei Wochen alt ist, wir also schon über drei Wochen illegal in Cuba sind, interessiert nicht.

Unsere Ängste waren umsonst.

Das Einklarieren am Steg ist dafür aufwändig und die Durchsuchung des Bootes mit zwei verschiedenen Hunden für Sprengstoff und Rauschgift dauert mehr als zwei Stunden.

Alles wird auseinander genommen, angefasst und untersucht – richtig gründlich. Schon um 01.00 nachts hatte man uns noch vor Anker liegend geweckt, kontrolliert und die Pässe ab- nein, mitgenommen.

Die vier Officer sind recht frech: Sie wissen nach der Durchsuchung genau was an Bord ist. Wasser? Nein, nein, sie wollen Coca-Cola, unsere Bonbons und auch die Snickers aus dem Kühlschrank. Ein bisschen dreist und unübersichtlich, vier Personen gleichzeitig im Schiff.

Alle Geräte, Notebooks, Handys, I-pods und USB-Sticks werden angefasst, beäugt und z.T auf Funktion geprüft oder eingeschaltet. Gleichzeitig tanken wir Diesel und Wasser. Dies dauert nochmals fünf (!!) Stunden da der Wasserdruck gegen Null geht.

Naja. Wie auch immer. Wir sind drinnnnn !! Trotz aller Ängste.

Und es wurde nichts entwendet an Bord !

 

 

Obwohl Cienfuegos über 100.000 Einwohner hat, wirkt es auf uns wie eine Kleinstadt. Es gibt Markt und Fußgängerzone aber keinerlei Hektik oder gar Stress. Mit den Fahrrädern machen wir Touren in und um den Ort. Um Cienfuegos gibt es viel Industrie: Den größten Zuckerverladehafen Cubas, eine Raffinerie ein Öl- sowie ein Atomkraftwerk vom Typ Tschernobyl. Es ist nie in Betrieb gegangen. Auf den Straßen fallen die vielen Oldtimer, Pferdekutschen, Biketaxis und Fahrräder ins Auge. Da es zwei verschiedene Währungen gibt kann man dort wo die Einheimischen hin gehen, unglaublich günstig einkaufen oder etwas essen, wenn man mit Nationales (CUP) bezahlt. So kostet eine superleckere Cuba-Pizza gerade mal 10,-CUP, etwa 0,30 EURO und der Eisbecher zum Nachtisch mit 5 großen Kugeln Eis nur 1,60 CUP runde 0,05 EURO...unglaublich.....Jam,Jam.

Viele Dinge bekommt man jedoch nur gegen Bezugsscheine: Eier, Klopapier oder Brot.... Kartoffeln auf dem Markt werden nur unter´m Tisch gehandelt. Käse gibt es hingegen günstig und reichlich. Zwei Kilo Mozarella kosten gerade mal 3 CUC. Kleinere Einheiten gibt es nicht. Es kommt wie es kommen muss: Ein Teil überlebt nicht. Etwa die Hälfte wandert als „Fischkäse“ über Bord.

Für die Dinge, die es nicht gibt, gibt es dann noch den Schwarzmarkt. Illegal ist überall.

Das System funktioniert, wenn auch zuweilen etwas komisch: Im Eiscafe dürfen wir nicht zu fünft an einem Tisch sitzen und verteilen uns an zwei Tische. Dennoch kommen die fünf großen Eisbecher gleichzeitig und auch die Rechnung für die Fünf soll eine Person bezahlen.... insgesamt 13 Pesos, umgerechnete 0,52 US also 0,37 Euro..... Da kommt Freude auf und Spaß.

Wir lassen uns treiben und genießen die vielen Eindrücke.

Wir genießen Cuba !!!

 

Wir treffen hier viele Freunde auf bekannten Yachten wieder: BLUES, MARLIN, ZWÖI, TIKA, BETTY BOOP, MASQUENADA, SHANGRI-LA und TATA.

Nicht nur für uns ist Cuba der Höhepunkt des Jahres.

 

 

 

 

 

 

Trinidad

 

In einem alten Buick Bj.1946 reisen wir nach Trinidad.

Unesco-Weltkulturerbe, genau wie Cienfuegos und auch Habana.

Etwas ganz besonderes. Dies wissen leider auch die anderen und so ist es entsprechend voll und touristisch.

Ein paar Strassen außerhalb entdecken wir das "normale" Leben.

Cuba pur !!  Wir haben Spass und sind begeistert über die Improvisationskunst der Cubaner.....

Sogar Einweg-Feuerzeuge werden hier wieder gefüllt und ggf. auch repariert. Aber auch das Neuwickeln der Anker von Elektromotoren gehört ins tägliche Strassenbild.  Sie können unglaublich schlau improvisieren und sind sagenhaft gute Handwerker - die Cubaner.

Etwas außerhalb von Trinidad
Etwas außerhalb von Trinidad

 

 


LA HABANA

 

Wir reisen nach Habana. Zusammen mit Heidi und Rene´von der ZWÖI.

Eine Woche später noch einmal, mit Lui aus Deutschland.

 

Auch hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Es fahren hier die Karossen die die Amerikaner bei ihrer Flucht 1959 haben stehen lassen. Zu hunderten. Ein schönes Bild.

Übernachtet wird statt in Hotels, in „Casa Particulares“, privaten Haushalten die ihre Zimmer für etwa 30,-CUC/Nacht vermieten. So werden die Leute zu Unternehmern und zahlen pauschal 200,-CUC im Monat an den Staat.

Der Rest darf vereinnahmt werden.

 

Ein sehr einfaches und effektives Steuersystem. Auch viele andere Branchen funktionieren nach diesem Prinzip. Taxis, Handwerker, Dienstleister, Restaurants oder Hotels. Im Jahre 2004 waren wir schon einmal hier und hatten Probleme etwas einzukaufen.

Auf den Straßen gab es kaum Verkehr und auch keine Farbe an den Gebäuden. Cuba hat sich verändert.

Heute sind viele Gebäude aufwändig restauriert und schön angemalt. Was doch ein wenig Farbe so ausmacht.

Viele Cubaner sind heute Kleinunternehmer, zahlen die Pauschale an den Staat und verdienen erfolgsabhängig. So gibt es auch keine Schwarzarbeit.

 

DER STAAT TUT SO ALS WÜRDE ER UNS BEZAHLEN – WIR TUN SO, ALS WÜRDEN WIR ARBEITEN ( Cubanisches Sprichwort )

 

 

In Habana erleben wir die letzten Überlebenden des

BUENAVISTA SOCIAL CLUB, jener legendären Band wirklich alter Herren aus dem gleichnamigen Film von Wim Wenders live in einer Bar.

Es sei sein 85.Geburtstag erzählt der Pianist, daher spielen sie heute gratis. Authentisch und schön.

Dazu gibts Mojito oder Kucola, die Cubacoke.

 

Wir bummeln über den Buchmarkt, durch Kirchen, Kathedralen und schauen in viele der kleinen Läden, deren Bestimmung man von außen nicht erahnen kann, denn es gibt keine Werbung.

 

Lange Warteschlangen signalisieren wo gerade etwas interessantes verfügbar ist. Telefonkarten (nur Cubatel) oder Essensausgabe preiswerter Gerichte in den s.g. Cantinas. Eier oder Kartoffeln werden auch hier nur unter der Theke verkauft, warum auch immer.

In vielen Bars und Restaurants spielen oft 5-6-köpfige Bands die bekannten, landestypischen Stücke, die gut hierhin passen und verkaufen anschließend ihre CDs.

Wir „treiben“ durch Habana und lassen Cuba auf uns wirken.

 

Zuweilen könnte man denken, man befinde sich im Jahre 1960. Überall bewegen sich die automobilen Antiquitäten.

Langsam, auf geräumigen, vielspurigen Avenidas, ohne viel Verkehr oder Stau.

Einfach schön.

Schon lange mit russischer Technik unter der Haube und oft extrem gut in Schuss.

Ebenso die Gebäude. Alte Fassaden sind mit Gerüsten gegen Zerfall gesichert und warten auf ihre Restaurierung. Viele Säulen und Schnörkel, Pomp vergangener Zeiten.

Mit wunderschönen, schattigen, balkongerahmten Hinterhöfen zum leben.

Es braucht noch ein wenig aber sie werden erhalten.

 

Hinter den Festungsanlagen gegenüber von Habana finden wir alte, russische Raketen. Entatomisiert, die Überbleibsel der Kubakriese von 1962.

Auch das nächtliche Habana ist interessant. Auf dem Malecon, der großzügigen Uferstraße wird gefischt, getrickst, gezaubert, gesungen und musiziert, bis weit nach Mitternacht.

Habana lebt, tags wie auch nachts und wir haben zu keinem Zeitpunkt das Gefühl hier nicht sicher zu sein.

Immerhin gibt es überall freundliche, aufgeschlossene Menschen.

 

Wasser- (die Tanks füllt der Wasserwagen) und Stromversorgung funktionieren 24 Stunden. Telefonieren kann man innerhalb Cubas fast überall – auch mobil.

Nur Internet oder international telefonieren ist für Cubaner schwierig.

Oft nur in großen Hotels und dann auch nicht immer.

Man muss halt fragen.

Der Bevölkerung bleiben so, die durch Werbung entstehenden Wünsche und Bedürfnisse erspart.

Und dies spürt man in Cuba auf eine sehr angenehme Weise.

 

 

 

Reise in die Vergangenheit ?    Habana im April 2014
Reise in die Vergangenheit ? Habana im April 2014

Zusammen mit Lui segeln wir weiter nach Cayo Guano del Este. Wir ankern vor dieser kleinen Insel direkt hinter dem Leuchtturm. Außer diesem gibt es hier wenig. Von Süden steht die schwere, karibische Dünung und an der Nordseite liegen wir im Schwell von 1m Höhe der sich an den Felsen bricht und zurück reflektiert. Kristallklares Wasser und einsam aber eher ungemütlich.....

Wir gehen Ankerwache über Nacht denn wir liegen auflandig gefährlich.

Auf den Cayos de Dios die gleiche Situation: Tagsüber paradiesisch ruhig – nachts, im Dunkeln, Katabatic Winds bis 22kn mit entsprechend unruhigem Wasser. Wieder liegen wir auflandig vor der Felsküste vor der noch die Reste verschiedener Wracks erkennbar sind. Hoffentlich hält unser Anker.

 

Cayo Largo, 25sm weiter, ist gut betonnt aber nur bei guten Lichtverhältnissen anlaufbar. Die Sandbänke liegen manchmal bis ins Fahrwasser. Der letzte Hurrican lässt grüßen. Ist der Weg gefunden, eröffnet sich eine wunderschöne Lagune, an deren Ende eine kleinen Marina mit Schwimmstegen wartet, wo wir uns wieder vorschriftsmäßig melden.

 

Später liegen wir zwischen kleinen, grün bewachsenen Sandinselchen in türkisblauem Wasser bis zu 3,5m tief. Paradiesisch schön.

Cayo Largo ist eine All-inclusive-Insel mit 10 Hotels.

Im einzigen Laden gibt es T-Shirts, Sonnencreme und - wie überall auch Rum. Weniger etwas zu essen.

So etwas außergewöhnliches muss bestellt werden.

Es kommt jedoch nichts.

So läuft man täglich seine Runde und bestellt erneut für den nächsten Tag. Auch hier liebt man Papierkram und schreibt (bestellt) was der Stift hergibt.

Es gibt einen Flugplatz, ein 2-Bett Krankenhaus, eine Bank, Schildkrötenstation, ein Restaurant und eine Bar. Recht übersichtlich und gemütlich.

 

In einem der Hotels gibt es sogar Internet, erfahren wir.

Aufgrund irgendwelcher Schwierigkeiten beim Verkauf der Internet-Codes, bekommen wir dort zunächst einen Drink,

später dann die Menükarte.......

Es gibt „all inclusive“, das volle Programm, bis zum Dessert mit Kaffee und Kuchen......

Keiner fragt, zweifelt oder stellt Fragen.

Es gibt auch keine „Bändchen“.

Das Internet für 10 CUC/Std. funktioniert nicht - das Essen aber, mit viel selten gewordenem Gemüse ist außergewöhnlich gut.....

 

.....so gut, dass wir ein paar Tage später erneut dort einkehren, zu dritt, mit Handtüchern und Sonnencreme – zum Mittagessen.......

 

 

Aussergewöhnlich auf ´ner Segelyacht: ALL INCLUSICE....  hihihih
Aussergewöhnlich auf ´ner Segelyacht: ALL INCLUSICE.... hihihih

 

Nach drei Wochen an Bord verabschieden wir Lui, der den Heimweg nach Deutschland antritt.

Wie schnell doch die Zeit vergeht....

Wir klarieren aus, tauschen ein paar T-Shirts gegen eine große Kiste, gefüllt mit Wassermelone, 3 Ananas, 5 Limonen,

3 Passionfruit, einem rohen Hähnchen (ohne Verpackung),

1kg Wurst sowie 1kg Gouda  (auch dies ist Cuba)

und machen uns fertig für die Überfahrt auf die Cayman Islands. 

 

 

 

ABREISE.....     Was für ein schreckliches Wort.

Wir verlassen unseren gelebten Sozialismus nach beinah drei Monaten.

 

VIVA CUBA LIBRE ! haben wir im Ohr.  Es war schön hier, wir kommen wieder – am besten bevor es eine Brücke von Florida nach Habana, Ölfelder an der Nordküste oder jene amerikanische Junk-Food-Ketten in Cuba gibt, die ihren Gästen ihre „Produkte“ in Styropor-Boxen servieren.

 

Unser Tipp: Besucht CUBA !! Möglichst bald !!

Solange es noch unverdorben ist.

 

 

The Cayman Islands
The Cayman Islands

Cayman Islands

 

Ziemlich in der Mitte des Karibischen Meeres liegen diese drei Inseln, etwas abseits zwischen Cuba, Jamaica und den zentralamerikanischen Staaten. Auf der ca. 30km langen Hauptinsel Grand Cayman sind hauptsächlich Banken beheimatet. Von den 32.500 Einwohnern leben etwa 20.000 hier in und um das kleine Städtchen Georgetown. Etwa 40% davon kommen aus dem Ausland.

Die Caymans sind ein Steuerparadies.

Offshorebanking und Tourismus haben sie reich und wohlhabend gemacht.

Es gibt kilometerlange, feine Sandstrände und spektakuläre Tauchgründe.

Weiterhin kommen täglich viele Tausend Kreuzfahrtpassagiere in die wartenden Nippes- Schmuck- und Souvenierläden.

 

Ganze 20 Minuten dauert für uns das Einklarieren – absolut kostenfrei.

Das im Hafenhandbuch beschriebene Aussprühen des Bootes mit Insektizid enfällt.

Später liegen wir 4m über einem Korallenriff an einer der vielen kostenfreien Moorings und springen über Bord in das riesige uns umgebende Aquarium in welchem außer uns noch drei weitere Fahrtenyachten liegen.

 

Wir stehen in der großen Halle des „größten Yachtausrüsters der westlichen Karibik“ und sind auf der Suche nach einer Cayman-Gastlandflagge.

Sorry, momently all out“ ist der Komentar des Verkäufers. Deutschland und Italien hätte er, sonst leider nichts.

Einen neuen Dinghianker finden wir auch nicht, Sikaflex haben sie gar nicht und einen Metallspachtel fürs Unterwasserschiff sucht er vergeblich.

Einen Filtereinsatz für den Wassermacher könnte er für uns bestellen............

Uns ist es fast schon peinlich, so ausgefallene, skurile Wünsche zu haben.

So erstehen wir zwei Schokoriegel und ´ne Dose Coke für 6,- US.

Die Firma lebt offenbar vom Verkauf größerer Yachten, die auf dem Gelände in großer Anzahl herumstehen.

 

Im Supermarkt bezahlen wir für 250gr.Butter, 200gr.Gouda, ein Paar Ritzcracker, 1,2kg Äpfel und 200gr.Sauerrahm insgesamt 38,- US.

Da ist das Geld schnell weg. Ohne viel bekommen zu haben.

Es gibt fast alles hier. Die Märkte sind sehr gut geführt aber es kostet ein kleines Vermögen......

Wir sind auf den Caymans - wo jedes fünfte Gebäude eine Bank beherbergt und Geld offenbar keine große Rolle spielt.

So kostet ein Tauchgang auch nicht 30,40 oder 50 sondern großzügige 120,-US.

Immerhin bekommen wir hier Andis Tauchflasche repariert und neu geprüft - haben wir gedacht.....Leider nein !

 

Wir fahren viel mit den Rädern, fallen auf wie bunte Hunde und erkunden diese saubere, überreiche Insel.

Hier fahren teure, automobile Umbauten die wir zuvor noch nie gesehen haben.

 

 

 

 

 

Im Northern Sound, der riesigen Lagune in der Inselmitte ankern wir direkt vor dem Außenriff.

Hier erleben wir die großen Stachelrochen die uns ohne Scheu ganz nah umkreisen als suchen sie Kontakt.

Sie lieben es, wenn man sie bauchseitig krabbelt und verharren dann regungslos, genießen und schauen uns an.

Auch über Wasser - Auge in Auge.... Was die wohl denken ?

 

Die bis zu zwei Meter großen Weibchen sind wesentlich zutraulicher als die kleineren Männer. Sie werden bis zu 55kg schwer und 60 Jahre alt, hören wir. 

Ihre gefährlichen Stachel benötigen sie im Überlebenskampf gegen Haie, ihre Hauptfeinde. Blos nicht versehentlich auf einen drauftreten.....

Wurde nicht kürzlich ein Tierfilmer von einem Stingray erdolcht ?

 

Bereits vor vielen Jahren nahmen die lokalen Fischer hier ihren Fang aus und fütterten so auch die Rochen. Wir erleben die Tiere neugierig-zutraulich. ( ohne Haie )

Und ohne die vielen Touristen, die dieses Event incl. Fütterung werktags als Tour buchen können.

 

 

 

Inmitten der etwa 10sm großen Lagune .......
Inmitten der etwa 10sm großen Lagune .......
......ankern wir auf 1,50m Wassertiefe
......ankern wir auf 1,50m Wassertiefe
Mehr als zwei Meter Spannweite geben gas....
Mehr als zwei Meter Spannweite geben gas....

 

Wir verlassen die Caymans und die Rochen.

Wir verlassen aber auch Frank und Christine auf der

SHANGRI-LA, mit denen wir fast 10 Wochen zusammen waren.

Ebenso Ferdinand und Elke auf der LA PALOMA, die uns mit unserer Pactorkommunikation sehr geholfen haben.Vielen Dank !!

 

Eine besonders schöne Zeit.  

Sie segeln, wie fast alle anderen Yachten auch, nach Panama.....

 

Wir segeln nach Linvingston, Guatemala um im Dschungel, im Rio Dulce unser Boot hurrikansicher abzustellen.

 

 

 

Da ab Samstag, nächste Woche eine längere Flautenperiode vorhergesagt ist, wollen wir gleich Montag früh aus klarieren, noch ein paar Kleinigkeiten aus dem Supermarkt besorgen und los segeln.

Knappe 500sm, also 3 -5 Tage bis Livingston. Je nach Wind.

Bis zur Marina wird es noch einmal zwei Tage dauern, Flussaufwärts durch dichten Dschungel.....

( planen ist so einfach, wenn man Internet hat.. )

 

 

.

 

Wenn man nur „halbe Fische“ fängt hat es meist mehrere Ursachen:

  1. Der Bissanzeiger an der Rolle funktioniert nicht. Man bekommt nicht mit, wenn einer gebissen hat.

  2. Ein Hai war aufmerksam und schneller, hat den Fang abgebissen.

So haben wir einen halben Little Thuny für nur eine Mahlzeit – schmeckt dennoch prima.

 

 

 

 

 

 

 

 

WANN SIND WIR DAAAA ???“   fragen wir uns generft.

Wir haben eine Nacht hinter uns wie schon lange nicht mehr.

Bereits das Abfahren hatte sich auf merkwürdige Art zweimal verschoben. Montag war Feiertag – zumindest bei den Offiziellen auf den Caymans - alles andere war geöffnet. Dienstag nach dem Ausklarieren gab´s eine riesige Gewitterfront auf unserem Sollkurs, so dass wir erneut um einen halben Tag verschieben mussten. Gegen 12:00 haben wir dann unsere Mooring gelöst..... Wir hatten die gesamte Woche über täglich Gewitter, die auf unserem jetzigen Kurs gegen den Wind, nördlich der Caymans hochgezogen kamen.

So auch heute. Das erste Gewitter haben wir passieren lassen aber bereits nach 30sm auf See, gegen Abend, erneut ein Donnerwetter. Unsere PC´s und Handys wandern in den Backofen und wir demontieren GPS bzw. Navtex und „stöpseln“ alles ab was erreichbar ist. So warten wir regelrecht auf „unseren“ Blitz und haben schon Reserve-LED´s und Taschenlampen parat falls gleich alles dunkel ist. Es wird schwierig so den Kurs zu kontrollieren, da nur noch der Kompass zur Verfügung steht. Noch steuert der Autopilot.....

Der Wind springt wie aus dem Nichts von konstanten 10kn auf 38kn.

Wir hatten über Nacht sicherheitshalber das erste Reff eingelegt aber nun wäre das dritte noch immer zu viel Tuch. Da bleibt nur, möglichst schnell, hoch am Wind den Hauptdruck aus den Segeln zu nehmen und die Genua wegzudrehen. Das könnte sonst schnell das Rigg kosten..... Der Mast zittert und vibriert und die Segel schlagen fürchterlich. ANGST.....

Hinzu kommt die Sintflut. Bei 38kn Wind sind Regentropfen schmerzhaft.

Wie Nadelstiche. Und die gibt es jetzt reichlich, der Regen fliegt waagerecht.

Wir sind froh über jeden Blitz dem nicht sofort das Donnerkrachen folgt und zählen die Sekunden.

Später fällt unser Deckflutlicht aus, mit dem wir die Segel kontrollieren und beim Reffen das Vordeck ausleuchten. Zu viel Wasser. Kein Problem, wenn dies alles ist.

Später finden wir einen „verflogenen“ Fisch im Steuerbordrumpf vor unserer Kabine. Wie der bis hierhin zappeln konnte bleibt ein Rätsel. Alle Luken sind zu.

Gegen 04:30 hat es sich wieder beruhigt und wir segeln mit nur 3kn fast flauten ähnlich.

Der Alptraum ist zu Ende – für´s Erste, es wird Morgen.

Die drei folgenden Tage beschert Rasmus uns ein Segelwetter wie es schöner nicht sein könnte. Entschädigung ?

Wir laufen Etmale von 144, 165 und 159sm ( in 24std.) Bei achterlichen Winden zwischen 15 und 25kn läuft das Boot auch bei 4m Welle wie auf Schienen. Am letzten Tag wird wieder gefischt.

Kurz vor dem Ziel angelt Petra noch einen Hai. Ein kleiner grauer, etwa 1,20m groß kann sich auf der Badeplattform von Haken reißen und darf weiter räubern.....

Am Freitag, 23.05.14 gegen 19:45 fällt der Anker in Lee der Halbinsel hinter dem Leuchtturm von

Tres Puntas / Guatemala. 15°55,82N, 88°36,27W.

Über die große Bucht sieht man nachts in der Ferne die Lichter von Livingston.

Darüber und in den nebenan liegenden Bergen, Wetterleuchten oder Gewitter.

Eine schöne Stimmung, denn hier vor Anker ist es absolut ruhig.

 

 

 

 

 

 

 

GUATEMALA  oder auch GUARTE
GUATEMALA oder auch GUARTE

GUATEMALA

 

Ein Land, in dem es noch bis 1997 einen Krieg gegeben hat. Angezettelt von den USA - so der Reiseführer - aufgrund politischer Meinugsverschiedenheiten um die größten Plantagen der United-Fruit-Company-USA sowie auch der Gua-Railway-Company, ebenfalls damals in amerikanischem Besitz.

Krieg wegen Geld, wie so oft.

 

Es gibt etwa 14 MIO Einwohner, 10% davon in Guarte bzw. Guatemala - City, der Hauptstadt im bergigen Zentrum des Landes. Es gibt 26 verschiedene Sprachen (das verstehen wir auch nicht) und uralte Bräuche und Kulturen. Seit 2003 / 2006 auch fertig ausgegrabene Tempelanlagen der Mayas, über 1800 Jahre alt. Mitten im Dschungel.

Nur ca.25% der ohnehin seltenen Straßen sind asphaltiert. 

Das Klima ist tropisch-feucht, in höheren Lagen etwas angenehmer. 92% der benötigten Energie wird durch Wasserkraft gewonnen.

Obwohl noch im Hurricangürtel ist es im Rio-Dulce durch die hohen Berge gut geschützt, wenn es auch oftmals heftige Gewitter gibt.

 

 

 

 

...........Livingston              15°49,22N, 88°50,55W


Kurz vor der Barre, einer riesigen Sandbank im Flussdelta des Rio Dulce entdecken wir die Markierungsboje.

Ganz langsam fahren wir über die breite Untiefe. Manchmal haben wir über 2m Wassertiefe und dann wieder nur 1.70 auf dem Echolot, kein Problem.

Ohne Grundberührung kommen wir in Livingston an und ankern vor dem kleinen Ort im Fluss mit 2kn Strom.

Es gibt hier keine Straße, die den Ort mit dem Rest der Welt verbindet, so dicht ist hier der Dschungel. Man lebt wie auf einer Insel.

Alle was hier gebraucht würde, komme über den Seeweg. Es gebe hier nichts was hier produziert würde.......außer Babys – lachen die Locals, die auf unser Dinghi aufpassen.

Wir besuchen die Capitanerie. Etwas später kommt Raul (Costums) mit allen Offiziellen, insgesamt 7 Personen zu uns an Bord. Im Cockpit wird der Papierkram erledigt und wir können später die Pässe in seinem Büro abholen.

Das ganze kostet 3250,-Quezales, etwa 325,-€, incl. Cruising Permit für 12 Monate.....

Wir beschließen doch noch ein wenig hier zu bleiben, das Städtchen ist übersichtlich und schön. Wenn der Strom kentert bzw. die Gezeiten wechseln, liegt man ungemütlich mit der Seite zur Welle.

 

Wir fahren den Río hinauf. Es geht langsam, gegen 2-3kn Strom, durch Schluchten und Canyons, dicht bewachsen mit tropischem Regenwald.

Wir hören merkwürdige Geräusche, knurren, brüllen, kreischen aus dem Wald. Wilde Tiere ? Man hört Zirkaden, ähnlich dem Geräusch von 100 Kreissägen. Die Temperatur ist auf 41°C. Angestiegen; Backofenklima.

Nach etwa 10km öffnet sich der Rio und wir stehen vor einem riesigen See.

El Golfete ist rund 7sm lang und etwa 3sm breit. Eingesäumt von hohen Bergen an denen sich ständig die schweren Regenwolken halten. Wir ankern über Mittag in einer kleinen Bucht und baden.....Entspannt? Nein, wir haben Angst vor den Croques.

Die letzten 12 sm segeln wir gemütlich mit der Genua.

 

Die Monkey-Bay Marina liegt in einer kleinen Bucht, in der es Brüllaffen gibt, unüberhörbar. Daher der Name.

 

 

 

Da wir noch nicht in die Marina können, beschließen wir unser „An-Land-Action-Programm“ zeitsparend zu absolvieren. In der Abel-Werft gibt´s den größten Lift. Das Nachmessen ergibt eine mögliche Breite von 7,38m. Wir sind 7,00m breit, also kein Problem.

Wir wechseln den defekten Propeller aus und schleifen das Coppercoat an.

Die Membranen der Saildrives werden mit Metallschienen festgeschraubt und mit Antifouling gestrichen.

Viel Arbeit in rascher Folge....


Zwei Tage später wollen wir wieder ins Wasser.

Als der große Travelift über dem Cat in Stellung gebracht wird, verfängt sich eines der vier etwa 50kg schweren Rollenelemente an denen die Gurte für den Lift befestigt sind, in einer Relingsstütze. Sie bricht nicht sondern hält tapfer.

Jedoch übersehen die Arbeiter das Vorstag und knicken die Rollanlage mit dem Travellift. Eine Beule im Profil. Der Gleiter zum Hochziehen des Segels läuft noch, wenn auch erschwert.

Wieder ein Projekt: Wir sitzen im Werftbüro und googeln, wo man hier ein Ersatzprofil für die Profurl-Reffanlage bekommen kann. In Guatemala jedenfalls nicht. Panama vielleicht und Amerika sicher. Viel wichtiger ist ein Rigging-Service-Betrieb der die Teile bestellt, den Mast legen und die Anlage montieren kann.

Dazu müsste man erst mal vor Ort sein   ( nur wo ?? )

und dann noch passend Zeit haben...... 


Nachmittags liegen wir endlich am Steg der

MONKEY-BAY-MARINA.

 

 

 

 

 

Die MONKEY-BAY-MARINA

 

 

liegt am Ufer des Rio Dulce, bietet Platz für etwa 20 Yachten und besteht im Wesentlichen aus dem Bootssteg und drei überdachten, offenen Bauwerken, die mit Stegen über dem sumpfähnlichen Dschungel miteinander verbunden sind. Es gibt keine Anbindung über Land, man braucht also das Dinghi um sich hier bewegen zu können. Es gibt Strom (220v./110v.) sowie aufbereitetes Trink-, ungefiltertes Flusswasser, Waschmaschiene und Trockner.

Weiterhin gibt es eine offene kleine Küche und den großen Palapa, ein gemütlicher Aufenthaltsraum, wo das gesellschaftliche Leben stattfinden kann.

Auch Internet (limitiert auf 250mb/Tag) ist vorhanden. Sehr einladend und gemütlich – ideal um hier die Hurricanzeit auf dem Boot zu verbringen.

 

Während wir vor der Marina vor Anker lagen, waren wir von anderen Seglern gewarnt worden, bezüglich einer Amerikanerin namens Patrisha, die seit ein paar Jahren mit ihrer DUBBLE UP hierher komme. Neben ihr zu liegen sei „nicht einfach.“ Verschiedene Horrorgeschichten aus den letzten Jahren wurden erzählt..... Viel Ärger, es sei nicht gut Kirschen essen mit ihr.

Sogar Jan der Dockmaster hatte ihr im vergangenen Jahr die Arbeit versagt....

Was war passiert?

Wir wurden bei unserer Ankunft von John, dem Manager zunächst gebeten, noch ein paar Tage draußen im Rio zu ankern, da man auf einen Catamaran warte, der unbedingt vor unserem Boot einparken solle.

Nach fünf Tagen ist dieser endlich angekommen und wir mit unserem spontan zwischen geschobenen Werftaufenthalt fertig. Wir dürfen also anlegen - neben DUBBLE UP.

Jetzt möchte John von uns die Erlaubnis, unser Boot ohne uns ausfahren zu dürfen, da DUBBLE UP eher heraus müsse. ( ?? )

Strom wird angeschlossen, nur Trinkwasser gibt’s nicht: Trinkwasser können wir haben, soviel wir wollen – wenn die DUBBLE UP-Crew in zwei Tagen abreise; sie brauchen den Schlauch. Ständig. So begnügen wir uns mit dem reichlich zur Verfügung stehenden Fluss-Süßwasser.

 

Das Festmachen von Booten erfordert, besonders auf Flüssen, gewisse Abspannwinkel für die Leinen, da die Boote sonst vertreiben und man nicht mehr an Land kommt. Bemerkenswert, dass John nichts unternimmt als Patrisha zum zweiten Mal unsere Steuerbordleine vom Poller nimmt und bei uns an Deck wirft. (Sie mag keine Leinen im Bereich ihrer Gangway) Das ihre Leine genau über unsere Gangway läuft stört sie nicht. Ein klärendes Gespräch mit ihr kann nicht erfolgen, vielmehr bittet uns John noch zwei Tage mit der Leine zu warten, bis sie abreise.

Als nachts der Wind zunimmt und ein Gewitter durchzieht, legen wir die Leine erneut auf den Poller. Morgens liegt die Leine im Wasser und unser Dinghi ist platt. Ein Brandloch von unten !

 

So sind alle anwesenden Personen froh, als John die drei Mädels von DUBBLE UP nach Fronteras fährt und diese abreisen. Unser Boot wird endlich mit zweiter Heckleine gesichert, so dass wir an Land kommen.

Die Waschmaschine darf wieder von anderen genutzt werden, es gibt wieder Trinkwasser.

Normalität kommt zurück und die Marina ist wieder wunderschön.

John entschuldigt sich bei uns für den Trubel - nicht aber für die Unfähigkeit die Regeln durch zu setzen.

Wir setzen unsere Reise durch Guatemala fort und fliegen anschließend nach Hause.

Es bleibt die bange Erwartung vor dem, was mit unserem Boot passiert wenn Patrisha zurück kommt.

 

So empfehlen wir allen, die hier buchen wollen, sich speziell nach dem Katamaran DUBBLE UP aus USA zu erkundigen.

 

 

Genau diesen Text haben wir veröffentlicht, auf der Web-Site von TRANS-OCEAN.


Es gab daraufhin eine lange, heftige Diskussion um das freche Wirken unserer Stegnachbarin,

die daraufhin ( sehr warscheinlich ) die Marina nicht mehr aufsuchen darf.....

Das Ende der Diskussion haben wir nicht mehr mitbekommen.

Jeder bekommt genau das, was er verdient.  Früher oder später !!!


Wir wären nicht noch einmal hierhin gegangen - Diesen Stress braucht keiner.

 

 

 

Wenn man den Rio Dulce weiter hoch fährt liegt an einer Engstelle die Festung Castillo de San Felippe de Lara. Dahinter öffnet sich der riesige See, Lago de Izabal mit einer Ausdehnung von fast 100km.

 

 

.

 

 

 

................. TIKAL und YAXHA (sprich Jasch hah)

 

Es gibt genau zwei Busse täglich, von Fronteras nach Flores. In Bussen der ersten Klasse gibt es eine Sitzplatzreservierung. Busse der zweiten Klasse sind eigentlich immer voll. So voll, dass wir dort nicht für fünf Stunden - so lange braucht der Bus, weil er an jeder Ecke anhält - stehen wollen. So kaufen wir

zusammen mit Rik von der MASQUENADA Tickets für 100,-QZ/Pers.

( 10,-€ ) für die erste Klasse.

Der Bus kommt mit drei Stunden Verspätung aber wir kommen guter Dinge im Dunkeln, gegen 20:00 in Flores an und finden ein günstiges Hostal auf der „Insel“. (Doppelzimmer 100,-QZ.) Ein schönes Städtchen, malerisch gelegen, umgeben von Wasser.

 

Einen kleinen Mietwagen können wir erst am übernächsten Tag bekommen, es gibt nur diesen einen....

Mit diesem brummen wir in aller Hergottsfrühe um 03:00 los, Richtung Tikal, wo wir um 04:30 geschockt vor der Schranke des Parks stehen: Einfahrt nur mit Guide. Der telefonisch herbeigeorderte Guide kassiert kurz für jede Person 100,-QZ und verschwindet so schnell er gekommen war. Jetzt dürfen wir passieren, auch ohne Guide und versuchen einem Kleinbus mit ein paar anderen Touristen zu folgen. In einem der vielen Schlaglöcher fahren wir eine Felge kaputt.....

Shit happens. Dennoch reicht die Luft noch bis zum Parkplatz und wir erklettern noch im Halbdunkel die erste Pyramide.

Das worauf wir uns gefreut hatten, Sonnenaufgang über dem Dschungel bleibt leider aus, es ist stark bewölkt.

Aber das Gebrüll der Affen und das Gekreische, Gezwitscher und Rufen der vielen Vögel entschädigt für den hastigen Aufstieg.

DSCHUNGEL – Wie viel Zauber und Fantasie liegt in diesem Wort.....

(aus Dschungelbuch)

Beeindruckend wie der Nebel aufsteigt. Verweilen und genießen. Die Nacht geht - der Tag kommt.

 



Nachmittags wechseln wir das defekte Rad und suchen einen „Pinchazo“, einen Reifenmonteur.

Dieser staunt nicht schlecht als wir beginnen unsere defekte Stahlfelge selber auszubeulen, hilft aber dann gerne und bekommt den Reifen wieder dicht auf die Felge.

Kompliment !!  Für 15,-QZ etwa 1,50 €......


Wir beziehen Zimmer in El Remate, einem Miniort entlang der Straße direkt am See.

Tags drauf fahren wir nach Yaxha, einer ähnlichen Ausgrabungsstätte wie Tikal.

Der Park liegt idyllisch zwischen zwei Seen und wir sind fast die einzigen Touristen.

Yaxha bedeutet grünes Wasser und gefällt uns dreien noch besser als Tikal. Es ist übersichtlicher, ruhiger und hat mehr Flair.

Und grün ist es hier überall - sogar sehr grün...


Die Bauwerke der Mayas sind rund 1800 Jahre alt und erst seit 2003 ausgegraben bzw. zu besichtigen. Alles mit grünem Moos überzogen.

Eine Horde Brüllaffen bewirft uns mit kleinen Früchten.

Da haben wir Glück, manchmal werfen sie mit Kot – hören wir.

Auch die grünen Tucane bekommen wir vor die Linse.

Es wird ein richtig schöner Tag, mit Sonne im Dschungel....

 

Zurück beim Auto, bemerken wir das nun der rechte Vorderreifen Luft verliert:

Ein Nagel im Reifen....

Kein Problem, albern wir: Wir kennen da einen Amigo, der dies

für nur 15,-QZ wieder in Ordnung bringen würde.


 

Zurück in Flores sitzen wir am Wasser und genießen Tacos, Tacochitos, Tostados, Tortillas, Boritos und Pastel. Es ist Straßen- oder Inselfest und es gibt eine Riesenauswahl, für nur 5,-QZ.....

Wir probieren alles....

Da lacht der Bauch und die Beine baumeln überm Wasser.




 

Sieben Tage später sind wir wieder an Bord. Zurück im Rio Dulce:

 

Die BONA wird „stillgelegt“ und eingemottet und nach drei Tagen sind wir abreisefertig.

Die Busfahrt nach Guate, auf der einzigen Strasse dauert 6 Stunden.........



 

 

 

...................La Ciudad de GUATEMALA

 

Das Zentrum des Landes erstreckt sich über etwa 50 x 50km, ist also riesig und ist der Einfachheit halber in etwa 30 Zonas (nummerierte Bezirke) eingeteilt. Mit unseren Stadtplänen und Reiseführern können wir nichts anfangen, da nur die wirklich großen Straßen verzeichnet sind und diese Stadt einfach zu groß ist. Wir haben ein Hostal in Zona 10 gebucht, eine der sicheren Zonen und unweit vom Flughafen. Bereits beim Eintreffen sind wir von der Gegend geschockt. Fast überall sind Starkstrom führende Elektrozäune, meist zwei Rollen Nato-Stacheldraht übereinander gespannt.

Schlimmer noch als in Trinidad. Hier kann man sich also nicht wirklich sicher, wie in Deutschland bewegen. Auch wenn hier noch die Todesstrafe vollstreckt wird, ist doch die Kriminalität und die Wahrscheinlichkeit überfallen zu werden recht hoch. Auch haben wir nur zwei Tage Zeit. Um dennoch die Stadt kennen zu lernen fragen wir den Taxifahrer der uns bereits am Bus abgefangen hatte, nach einer Stadtrundfahrt. Um 09:30 werden wir abgeholt und es gibt eine Rundfahrt, wie wir es besser nicht hinbekommen hätten. Guarte liegt im Bergland und die Straßen verlaufen nie gerade, so dass man auch nie abschätzen kann, wo es langgehen müsste. Hier leben weit über 14 MIO Einwohner und es ist entsprechend voll. Ein Stadtzentrum gibt es nicht mehr, aber es gibt alle paar Kilometros die wirklich riesigen Megamalls, in denen man sich verlaufen kann.

Für 75 Quetzales / Stunde (7,50 EURO ) sind wir mit Guide und Taxi unterwegs und lassen uns "Guarte" zeigen.

 

 

 

 

 

Stellvertretend für die vielen unglaublich freundlichen Guatemalteken.  Hier macht es Spass zu reisen.
Stellvertretend für die vielen unglaublich freundlichen Guatemalteken. Hier macht es Spass zu reisen.

 

 

 

USA:

 

Wir warten, dass unser Flug fertig beladen ist und freuen uns auf Zuhause.

Über Atlanta / USA fliegen wir von Guatemala nach Düsseldorf.

 

Warum sind die amerikanischen Beamten von Homeland and Security nur immer so unfreundlich ?

( Extremly ! Bei wirklich JEDEM Flug über USA )

 

Der Airport in Atlanta ist riesig. Andi hatte nach dem Weg gefragt, zum Flug nach Europa – und wird unverständlich angeschrien. "Esta ?" (eine Visaform) -“no we`ve B1B2“. Erneutes unverständliches Anschreien, Mund voller Kaugummi. Hätte Petra Andi nicht weggezogen – die unfreundliche, kleinwüchsige Madam wäre explodiert.

 

 

For all Americans: Tranquillo !!! We`re passangers - not terrorists !! 

 

 

.